
Vergessen Sie alles, was Sie über Quantencomputer wissen. Diese Technologie sprengt Grenzen – und dringt in Bereiche vor, die bis vor Kurzem unvorstellbar waren. Von interaktiven Geschichten bis zu virtuellen Haustieren: Hier sind die verrücktesten Ideen für die Quanten-Zukunft. (Bild: QuEra Computing)
Quantencomputer haben das Potenzial, viele Forschungsfelder auf den Kopf zu stellen – sei es bei Verschlüsselungstechnologien, der Materialwissenschaft oder bei physikalischen Simulationen. Doch sobald die Quantentechnologie erst einmal voll etabliert ist, wird sie noch viele andere Bereiche verändern und neue Innovationen erschließen.
Als Teil einer Befragung unter Fachleuten, Forschenden und Journalisten zur Zukunft der Quantentechnologie hat der Quantencomputerhersteller QuEra Computing die folgende Frage gestellt: Stellen Sie sich vor, Quantencomputing hat sein volles Potential erreicht. Was sind die unkonventionellsten Anwendungsbereiche für Quantencomputer, die Sie sich vorstellen können?
Die folgenden Ideen waren die kreativsten.
Wie Quantencomputer Hobbys revolutionieren: Von perfekten Rezepten bis zu optimierten Trainingsplänen
Das Quantencomputing könnte Hobbys optimieren und sie dadurch spaßiger und effizienter machen. Die Befragten nannten Möglichkeiten wie Kochrezepte zu perfektionieren, Strategien bei Brettspielen auszuloten oder die Trainingspläne an individuelle physiologische Daten anzupassen.
Ein Quantencomputer könnte beispielsweise den Nährstoffgehalt und die Eigenschaften verschiedener Zutaten analysieren und Rezeptänderungen vorschlagen, um bestimmte Ernährungsziele zu erreichen. Bei Brettspielen könnten Quantenalgorithmen den Spielern helfen, optimale Strategien zu entwickeln, indem sie zahlreiche Spielszenarien simulieren. Im Fitnessbereich wiederum könnten Quantencomputer Daten von tragbaren Geräten wie Smartwatches oder Fitness-Tracker analysieren, um personalisierte Trainingspläne zu erstellen und so zu einer besseren Gesundheit und Wohlbefinden beitragen.
Kreative Explosion: Quantencomputer führen Kunst und Musik in neue Dimensionen
Die Umfrageteilnehmer betonten das Potenzial der Quantentechnologie, neue Formen digitaler Kunst und Musik zu schaffen. Mit Quantenalgorithmen lassen sich umfangreiche Datensammlungen erkunden und darin Muster erkennen, die sonst nicht festzustellen sind. Musiker könnten mit Quantensystemen neue Harmonien und Rhythmen erforschen und damit über die Grenzen des aktuell musikalisch Möglichen hinausgehen. Ähnlich könnten Digitalkünstler visuelle Kunstwerke erstellen, die beispielsweise hochkomplexe Geometrie und Muster verwenden. Quantencomputer könnten so auch ein kreatives Werkzeug sein, das bisher ungeahnte Möglichkeiten in verschiedenen Kunstformen eröffnet.
Was Sie schon immer über Quantencomputer wissen wollten

Als im Juni 2021 der erste Quantencomputer in Deutschland von IBM eingeweiht wurde, war das Interesse groß. Aber was verbirgt sich hinter der Technologie? Was kann sie eines Tages leisten, woran wird geforscht und wo lauern Gefahren? Das und mehr erfahren Sie hier.
Die Zukunft der Spiele: Quantenpower für realistischere und dynamischere virtuelle Welten
In der Umfrage betonten viele das Potenzial von Quantencomputing für die Videospielindustrie. Denn Quantencomputer sind in der Lage komplexe Berechnungen auf der Basis sehr großer Datenmengen deutlich schneller durchzuführen als das herkömmliche Computer können. Für fortschrittliche und immersive Spielerfahrungen sind sie daher optimal geeignet. Quantenalgorithmen können eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten in Echtzeit simulieren. Dadurch könnten in Spielen auch kleine Entscheidungen zu weitreichenden Konsequenzen führen. Die Spielewelten würden damit komplexer und dynamischer werden und besondere Interaktivität bieten.
Ähnlich sieht es bei Virtual-Reality-Anwendungen aus. Diese könnten auch vom Quantencomputing profitieren und neben immersiven, detaillierten Spielen auch Trainingssimulation für Piloten oder Chirurgen sowie Therapie-Anwendungen verbessern.
Intelligente Helfer 2.0: Wie Quantencomputer persönliche Assistenten noch smarter machen
Anwendungen in Bereichen wie Finanzplanung, Gesundheitsüberwachung oder Reisevorbereitung sind bereits heute auf dem Markt vertreten. Mit Quantentechnologie könnten sich diese komplexen Aufgaben jedoch deutlich präziser und zuverlässiger bewältigen lassen. In der Form von persönlichen Assistenten könnten quantenbasierte Programme die individuellen Gewohnheiten des Anwenders mit hohem Detailgrad analysieren und maßgeschneiderte Ratschläge geben. Vor allem die rasche Verarbeitung diverser Echtzeit-Daten und historischer Trends – etwa bei Wetter- oder Verkehrsdaten – könnte dabei helfen möglichst sinnvolle und effektive Empfehlungen zu geben.
Im Podcast: Quantenskalierung und -fertigung mit Peter Chapman, CEO von IonQ
Quantenalgorithmen für soziale Netzwerke: Sicher, individuell und zukunftsweisend
Auch soziale Netzwerke könnten von der Funktionalität und Anwendererfahrung von Quantentechnologie profitieren. Die Teilnehmer der Umfrage konnten sich vorstellen, dass Quantencomputing soziale Netzwerke sicherer und individueller machen könnte. Insbesondere ein ansprechenderes Design und mehr Interaktionsmöglichkeiten sind denkbar. Soziale Netzwerke könnten mit Quantenalgorithmen effektiver Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenbringen und so sinn- und wertvolle Verbindungen schaffen. Außerdem können quantenbasierter Verschlüsselungsmethoden die Datensicherheit auf den Plattformen nachhaltig stärken.
Interaktive Erzählkunst neu gedacht: Quantencomputer machen Geschichten persönlicher und spannender
Ein weiteres Anwendungsfeld könnte das interaktive Geschichtenerzählen sein. Die Umfrageteilnehmer erwähnten, dass mithilfe der Quantentechnologie sich Erzählungen erstellen lassen könnten, die in Echtzeit auf menschliche Interaktionen reagieren und sich weiterentwickeln. Erzählungen können so deutlich dynamischer und personalisierter werden.
Ein Roman oder Film, der mit dieser Technologie entwickelt wurde, könnte seine Handlung hochdetailliert an die Entscheidungen und Reaktionen seines Publikums anpassen. Dahinter läge die Berechnung komplexer Entscheidungsbäume durch Quantencomputer, die daraufhin passende Erzählstränge in Echtzeit generieren. Die Interaktion mit Erzählungen könnte sich so grundlegend verändern, da diese so noch spannender und dynamischer werden.
Quantenhaustiere: Virtuelle Begleiter mit Persönlichkeit und realistischen Verhaltensweisen
Die ausgefallenste Idee aus der Umfrage sind die „Quantenhaustiere“, also virtuelle Haustiere, die von Quantenalgorithmen gesteuert werden. Diese Haustiere könnten sich realistisch und anpassungsfähig verhalten und damit Gesellschaft leisten und unterhalten.
Solche Quantenhaustiere könnten aus den Interaktionen mit ihren Besitzern lernen, eigene Persönlichkeiten entwickeln und auf Veränderungen in der Umgebung reagieren. Realistische Bewegungen und Verhaltensweisen lassen sich so simulieren, was sie ansprechender macht als gewöhnliche virtuelle Haustiere – eine größere Zielgruppe könnte sich dadurch begeistern lassen.
Sich auf die Zukunft freuen
QuEras Umfrage zeigt, dass die Potenziale des Quantencomputing über die üblichen wissenschaftlichen und industriellen Anwendungsfälle hinausgehen. Von Unterhaltung über Kreativität bis hin zu Erleichterungen im Alltag – die sich stetig weiterentwickelnde Quantentechnologie wird verschiedene Aspekte des Lebens verändern. Der kreative Umgang mit den neu erschlossenen Möglichkeiten wird eine vielfältige Bereicherung darstellen.