Jedes Jahr führt in4ma in Zusammenarbeit mit der IPC eine Marktumfrage zum europäischen EMS-Markt durch. Die Teilnehmerzahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Fragebögen werden ca. vier Wochen nach Ende des Kalenderjahres zurückgeschickt und jedes teilnehmende Unternehmen erhält sechs Wochen nach Ende des Kalenderjahres kostenlos einen PDF-Bericht. Weitere Interessenten können den Bericht gegen eine Gebühr bei in4ma erwerben. Ein Teil des 70-seitigen Reports von in4ma sind die Top-30-EMS/ODM-Unternehmen in Deutschland.
Gegenüber 2021 gibt es auch ein paar Veränderungen, wobei der große Wurf ausbleibt. Das wird sich in Zukunft definitiv ändern, da Kontron (Platz 27) die Mehrheit an Katek (Platz 2) erworben hat. Auch weitere Übernahmen sind natürlich nicht ausgeschlossen. Schon länger steuert der Markt auf eine Konsolidierung zu. Der Gesamtumsatz der deutschen EMS Produktion in Deutschland liegt bei etwa 9,4 Mrd. Euro 2022. Das entspricht einem Plus von 16,6% gegenüber 2021 sowie 18,2% der Europäischen Produktion. Dabei teilen sich die Top 10 der EMS einen Marktanteil von 43,8 %. Unter den Top 20 sind es über 50 %. Es gibt 562 rechtlich selbstständige Einheiten in Deutschland, die zu 547 Firmen gehören.
In die Bewertung flossen insgesamt Daten von 209 EMS-Unternehmen mit 306 rechtlich selbstständigen Einheiten ein. Im Ergebnis sind auch die der börsennotierten Unternehmen enthalten, die bis zum 28.2.2024 ihre Zahlen veröffentlicht haben. Zusammengefasst repräsentieren die Unternehmen, die in die Auswertung der Marktforscher einfließen, mehr als 35 % der europäischen EMS-Produktion und verzeichneten 2023 einen beachtlichen Umsatzanstieg von 12,4 % auf 19,8 Mrd. Euro im Vergleich zu 2022 (17,6 Mrd. Euro). Für die gesamte EMS-Branche in Europa rechnet in4ma etwa mit einem Umsatz von 57,7 Mrd. Euro.
Von Land zu Land schwankte das Umsatzwachstum im Bereich von 3,6 – 17,2 % allerdings stark. Auch die Arbeitskosten stiegen im Durchschnitt um 5,9 %, wobei Deutschland mit einem Anstieg von 11,5 % führend war.
Anstatt sich nur auf Durchschnittswerte zu stützen, ging die Analyse tiefer und stellte fest, dass kleine und große Unternehmen unterschiedliche Kennzahlen aufweisen. So wurden beispielsweise allein in Deutschland die Umsatzdaten in sechs Gruppen unterteilt, während andere Länder wie Österreich, die Schweiz, Großbritannien und die Benelux-Länder die Zahlen in zwei Gruppen aufteilten. Weitere Analysen zum (nicht vorhandenen) Personalmangel, dem Pro-Kopf-Umsatz sowie den zu hohen Lagerbeständen und der Auftragslage, lesen Sie hier.
Hier die Top 10 der EMS/ODM-Unternehmen. Als Bewertungskriterium wird der 2023 in deutschen Werken erwirtschaftete Umsatz zu Grunde gelegt.
Save the date EMS & PCB Forum
Weitere Analysen, aber auch verschiedene Lösungswege werden auf dem nächsten EMS & PCB Forum am 5./6. Juni 2024 in Ulm aufgezeigt werden. Ideeller Kooperationspartner der Veranstaltung ist der ZVEI e.V. Die Anmeldung erfolgt über in4ma.
Das sind die Top 10 EMS in Deutschland und ihr Anteil am Gesamtumsatz
An der Spitze steht die Zollner AG mit einem Marktanteil von 18%, was sie zum unangefochtenen Marktführer macht. Andere nennenswerte Unternehmen wie Katek SE, TQ Systems, RAFI, BMK, Duotec/ml&s, und Neways zeigen, dass die Marktanteile sich rapide verkleinern, was auf eine stark fragmentierte Marktstruktur hindeutet.
Das sind die Top 10 EMS in Deutschland und ihr Anteil am Gesamtumsatz
Was ist ein EMS Dienstleister und was leistet er?
Ein EMS-Dienstleister, auch bekannt als Electronic Manufacturing Service, ist ein Unternehmen, das elektronische Baugruppen und Geräte im Auftrag von OEMs (Original Equipment Manufacturers) herstellt. EMS-Dienstleister bieten eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Leiterplattenbestückung, Materialbeschaffung, Produktionstests, Logistik und Reparatur. Sie können auch Ingenieurdienstleistungen anbieten (E²MS also Electronic Engineering and Manufacturing Service), um Produkte zu verbessern, neu zu entwerfen und weiterzuentwickeln. EMS-Dienstleister verfügen häufig über Engineering-Abteilungen mit Elektronikspezialisten, die die Optimierung und Weiterentwicklung von Produkten ermöglichen.
Anscheinend kein Personalmangel beim EMS
In Summe haben die erfassten Firmen 2023 88.579 Mitarbeiter beschäftigt, ein Plus von 5,9 %. Hochgerechnet geht das Marktforschungsunternehmen in4ma derzeit davon aus, dass die europäische EMS-Industrie ca. 254.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die größte Steigerung verzeichnete Deutschland mit 11,5 %, was laut in4ma nicht ganz verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass die meldenden 112 EMS-Unternehmen in Deutschland ein Umsatzplus von 14,8 % hatten. Es war überraschend zu sehen, dass 112 Firmen über 2.500 Mitarbeiter eingestellt haben. Bei einigen Firmen war das Personalwachstum so signifikant, dass zusätzliche Nachfragen gestellt wurden, um Fehler auszuschließen. Dies wirft Fragen auf, da in der Vergangenheit oft über Personalmangel geklagt wurde. In Europa wurden fast 5000 Mitarbeiter neu eingestellt – jedoch nur bei gut einem Drittel (35,2 %) der umsatzstärksten Firmen.
Positives Wachstum auch beim Pro-Kopf-Umsatz
Bei einer Analyse des Pro-Kopf Umsatzes im Jahr 2023 gab es mit nur einer Ausnahme ein durchweg positives Wachstum, im Durchschnitt von 6,4 %. Es ist wichtig zu beachten, dass Auswertungen allein auf Basis von Durchschnittswerten tendenziell die größeren Unternehmen bevorzugen, während kleinere Unternehmen im Durchschnittswert untergehen können. Deshalb wird viel Werbung für die Jahresstatistik gemacht, um Auswertungen in verschiedenen Umsatzgruppen zu ermöglichen. In Deutschland, wo es 112 Meldefirmen gibt, funktioniert dies gut, und es können sechs verschiedene Umsatzgruppen analysiert werden, um vergleichbare Werte für Unternehmen unterschiedlicher Größe zu erhalten. Die Zahlen variieren teilweise deutlich. In Österreich, der Schweiz, Benelux und UK können zumindest zwei verschiedene Umsatzgruppen analysiert werden. Außerdem wird mit verschiedenen Elektronikverbänden in Europa zusammengearbeitet, um ihre Mitgliedsunternehmen zur Teilnahme zu motivieren. Diese Bemühungen haben beispielsweise in den Niederlanden in Zusammenarbeit mit dem FHI positive Ergebnisse gezeigt. In Großbritannien wird noch mehr Werbung gemacht, einschließlich einer Werbekampagne auf dem IPC-Seminar am 13. Juni in London.
Immer noch hohe Lagerbestände
Neben weiteren Analysen zu Exportquoten, Umsätzen nach Marktsegmenten, Wertschöpfung pro Mitarbeiter und Reichweite des Auftragsbestandes lag dieses Jahr ein besonderes Interesse auf den Beständen an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (RHB). Es gab länderspezifisch unterschiedliche Entwicklungen. Im Durchschnitt Europas lagen die RHB-Bestände im Verhältnis zum Umsatz im Jahr 2022 bei fast 28 %, verglichen mit einem normalen Mittelwert von 15 % zwischen 2015 und 2019. Extrapoliert bedeutet dies auf Gesamteuropa bezogen, dass Waren im Wert von ca. 14,5 Mrd. Euro bei den EMS in den Regalen lagen, ohne die zusätzlichen Bestände zu berücksichtigen, die von Kunden vorfinanziert wurden, um lieferfähig zu bleiben. Bis zum 31. Dezember 2023 stiegen die Bestände um weitere 1,5 % auf 14,7 Mrd. Euro an. Der prozentuale Anteil der RHB-Bestände am Umsatz in Europa sank aufgrund des teilweise kräftigen Umsatzwachstums der Unternehmen auf 24,4 %. Auch hier gab es unterschiedliche Entwicklungen. Im Baltikum sank dieser Anteil auf 15,8 %, wobei zu beachten ist, dass dort viele Niederlassungen westeuropäischer Unternehmen ansässig sind, die Bauteile beigestellt bekommen oder vom Kunden teilweise beigestellt werden. Deutschland lag leicht über dem europäischen Durchschnitt, während andere Länder deutlich darüber lagen.
Auftragslage ist gut, wird aber teils als schlechter bewertet
Die Auftragslage hat sich mittlerweile wieder normalisiert, was nach zwei Jahren mit Auftragsbüchern mit Reichweiten von teils über zwei Jahren allerdings nicht objektiv wahrgenommen wird. Vor 2020 waren Auftragsbestände mit einer Reichweite von 120 bis 220 Arbeitstagen die Norm, und dort sind wir nun wieder angelangt. Dies bedeutet, dass der B2B Wert in ganz Europa mittlerweile deutlich unter 1 liegt. In Deutschland lag er 2023 bei 0,82, in Österreich bei 0,88 und in der Schweiz bei 0,79. Viele Unternehmen machen sich große Sorgen, weil ihre Kunden noch volle Lagerbestände haben und nicht bestellen. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die EMS-Industrie den Kunden immer wieder gesagt hat, dass aufgrund der Chip-Krise viel länger im Voraus bestellt werden muss, um lieferfähig zu sein. Plötzlich ab Ende 2022 waren dann jedoch die Bauteile vorhanden und es wurde fleißig produziert, fakturiert und geliefert. Praktisch haben die Firmen im 2. Halbjahr 2023 das produziert, was normalerweise erst im Jahr 2024 hätte produziert werden sollen und nun fehlt. Auch wenn es sich wiederholt, das ist genau das, was beim Bull-Whip-Effekt passiert. Jetzt im Jahr 2024 sind die Firmen in der absoluten Talsohle und haben nicht genug zu tun. Natürlich betrifft das nicht alle Unternehmen, es hängt unter anderem von der unterschiedlichen Abhängigkeit von Kunden sowie von den Marktsegmenten ab, die beliefert werden. Es ist jedoch erschreckend, wenn nun viele Unternehmen einen Umsatzrückgang von bis zu 20 % für 2024 prognostizieren. Dabei wird West-Europa stärker betroffen sein als Osteuropa. Nach Auswertung aller Zahlen wurde die Prognose für 2024 zurückgenommen und geht jetzt in Westeuropa von minus 3 % aus. In Deutschland, wo das Wachstum 2023 deutlich höher lag, geht man hingegen von ca. minus 6 % aus.
Stand der Top 20 EMS in Deutschland 2021
EMS als Electronic Manufacturing Service (deutsch: Fertigungsdienstleistung für elektronische Komponenten) erfreut sich mit zunehmender Beliebtheit bei produzierenden Unternehmen, die elektronische Bauteile in ihren Produkten haben. 2021 wurden in Europa noch ca. 62% aller elektronischen Baugruppen von den OEMs selbst produziert. Allerdings setzt ein Wandel ein, denn die EMS Dienstleister produzieren die Produkte in den meisten Fällen günstiger und verbessern damit das Ergebnis, reduzieren den erforderlichen Kapitalbedarf für Maschinen und Anlagen, und erlauben es den Firmen, sich auf die Bereiche Produktentwicklung und Produktvermarktung zu konzentrieren. Zudem sind die EMS-Dienstleister nicht nur Produktionsdienstleister, sondern haben vielfach Engineering-Abteilungen mit vielen Elektronikspezialisten (E²MS), die es ermöglichen Produkte zu verbessern, zu redesignen und weiter zu entwickeln. Nicht umsonst lassen multinationale Unternehmen wie Apple oder Hewlett-Packard schon lange ihre Produkte von EMS-Dienstleistern produzieren, konzentrieren sich auf die Produktvermarktung und fahren glänzende Gewinne ein.
Auch für 2021 hat in4ma wieder die Zahlen der EMS in Deutschland und Europa untersucht. Generell ist zu sagen, dass die EMS Produktion in Deutschland 2021 bei ca. 7,7 Mrd. Euro lag, was einem Plus von 9% zu 2020 entspricht. Hier nun die Top 20 der EMS für das Jahr 2021 (nach Produktionsumsätzen). Dabei werden alle Umsätze der EMS Unternehmen berücksichtigt, die in Deutschland fakturiert werden, darin können auch Wertschöpfungen von verlängerten Werkbänken in Osteuropa enthalten sein.
Wie angenommen, haben die Übernahmen von Leesys durch Katek Anfang 2021 und ml&s durch Duotec – ehemals Turck Duotec – Bewegung in die Rangliste gebracht.
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2021 gibt es noch die Plätze 11 bis 30:
- Prettl electronics
- Pantel Elektronik
- Heitec AG
- Deltec Automotive
- Rawe Electronic
- Müller Elektronik
- Sero
- Keba Industrial Automation
- ACD Elektronik
- Diehl AKO
- Elektronikgruppe München
- RSG Elotech
- Micro Systems Engineering
- Helbako
- Tectron Worbis
- Lacon Electronic
- Kontron Electronics
- W.Kolb Fertigungstechnik
- Hanza
- Scanfil Electronic
Stand der Top 20 EMS in Deutschland für 2020
Wenn ein Unternehmen seine Produkte in Europa produzieren lassen will, sollte es den Markt kennen. Viele Unternehmen kennen laut ems-scout.de teilweise nicht einmal die großen EMS-Unternehmen in Europa. Ob das fehlendes Interesse in der Vergangenheit oder unzureichendes Marketing der EMS war, sei dahingestellt. Bevor wir zu den Top 20 der EMS-Unternehmen in Deutschland (2020) kommen, noch ein paar Zahlen und Fakten zum deutschen EMS-Markt:
- Die gesamte EMS Produktion in Deutschland lag 2020 bei 6,93 Mrd. Euro. Das sind 8,7 % weniger als noch 2019
- Die Top 10 EMS haben einen Marktanteil von 39.3% des Umsatzes in Deutschland (2,72 Mrd. Euro)
- Die Top 20 EMS haben einen Marktanteil von 50.0% des Umsatzes in Deutschland (3,47 Mrd. Euro)
- Die Top 100 EMS haben einen Marktanteil von 78.0% des Umsatzes in Deutschland (5,4 Mrd. Euro)
- Die restlichen 465 EMS-Firmen erwirtschaften damit in Summe 22 % bzw. 1,53 Mrd. Euro
Hier die Plätze von 11-20 der deutschen EMS-Dienstleister
11. Turck duotec
12. ml&s
13. Asteelflash
14. Heitec
15. Sero
16. Pantel elektronik
17. Elektronikgruppe München
18. Müller Elektronik
19. Deltec Automotive
20. Micro Systems Engineering
Manche Firmen in der Top 20 Liste mögen überraschen, z.B. Mektec, der Hersteller flexibler Leiterplatten. Dazu muss man wissen, dass heute 95% aller Leiterplatten von Mektec direkt bestückt werden, also PCBA produziert werden. Auch Heitec, der komplette kundenspezifische Lösungen anbietet, mag einige überraschen. Die Elektronikgruppe München ist die Dachgesellschaft der Firmen Eker Systemtechnik,Elprog, ePS electronic Products & Systems, Frank Elektronik und Pressfinish. Die Müller Elektronik in Salzkotten hat 2020 die WTK Elektronik übernommen und beide Firmen verschmolzen.
Wie sieht das Ranking der EMS 2021 aus?
Interessant wird das Ranking für 2021. Immerhin hat Katek Anfang des Jahres Leesys übernommen und Turck Duotec die ml&s. Damit rücken alle hinter Platz 8 einen Rang und hinter Platz 12 zwei Ränge vor. Allerdings hat die Rawe Electronic GmbH dieses Jahr die Mair Elektronik rückwirkend zum 1.1.2021 gekauft und könnte damit auf Platz 13 springen. Neu hinzu käme dann auf Platz 20 die Tectron Worbis GmbH.
Auf den Rängen 21 bis 30 tut sich aber auch einiges und so wird es endgültige Klarheit frühestens Mitte 2022 geben.
Woher kommen die Daten der EMS?
Die Rangliste beruht auf Daten von in4ma, einer Datenquelle für die Europäische EMS Industrie. Seit vielen Jahren analysiert in4ma den Europäischen EMS Markt und hat eine Datenbank von ca. 2200 rechtlich selbstständigen Unternehmen, die zu 1865 Firmen gehören. Zu jedem Unternehmen findet man in dieser Datenbank die Umsätze und die Anzahl der Mitarbeiter, rückwirkend bis 2013. Kein anderer Marktforscher hat so detaillierte Daten. Aber wo kommen diese Daten her?
Die großen Kapitalgesellschaften sind in Europa verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse im Firmenregister des jeweiligen Landes zu veröffentlichen. Ausnahme bilden lediglich Unternehmen, die Ihre Ergebnisse in der Muttergesellschaft konsolidieren (was aber eher selten ist). Teilweise ist die gebührenpflichtig. 75,5% der Europäischen EMS Umsätze werden so jedes Jahr erfasst, leider teilweise erst bis zu 12 Monate nach Ende des Geschäftsjahres.
Die mittelgroßen Kapitalgesellschaften berichten eine verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung, setzen also beim Rohertrag auf. Die Umsätze dieser Firmen lassen sich berechnen, wenn man einen mittleren Materialanteil der EMS Branche annimmt. Natürlich gibt es dabei Ausnahmen, wo dieser Ansatz nicht zieht, aber das sind eben Ausnahmen, die für die Berechnung einer Marktgröße irrelevant sind. Die mittelgroßen Unternehmen liefern einen gerechneten Anteil am Markt von ca. 13,5%.
Die kleinen Kapitalgesellschaften berichten lediglich die Bilanz. Hier wird es schon schwieriger. In manchen Ländern werden die Forderungen auf der Aktivseite im Bericht jedoch noch unterteilt in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, und sonstige Forderungen. Nimmt man nun ein mittleres Zahlungsziel für das jeweilige Land (und da muss man Deutschland deutlich von Frankreich und Italien unterscheiden!), kann man so den Umsatz berechnen. Alternativ gibt es die Möglichkeit, einen mittleren Pro-Kopf Umsatz mit der Anzahl der Mitarbeiter (und die müssen nach EU-Recht mittlerweile auch gemeldet werden) zu multiplizieren. 8,5% des Umsatzes kommen so noch einmal hinzu.
Es fehlen also noch ca. 2%. Wo kommen die her? Man sollte es nicht glauben, aber diese 2,5% entsprechen 780 Firmen. Es sind einerseits Personengesellschaften, dabei einige wenige auch etwas größer, aber primär Kleinst-Kapitalgesellschaften, die Ihre Bilanz im Firmenregister hinterlegen, aber nicht veröffentlichen müssen. Hier greift einerseits wieder die Berechnung über den Pro-Kopf-Umsatz, andererseits gibt es noch andere Datenbanken (z.B. Firmenwissen) wo teilweise die Umsätze gebührenpflichtig zu erhalten sind.
Jedes Jahr führt in4ma zudem eine Jahresstatistik durch, an der in Europa ca. 200 EMS Unternehmen aller Größenordnungen teilnehmen. Dies erhöht die Genauigkeit der Aussagen noch einmal. Es gibt auch Unwägbarkeiten, die in4ma versucht zu berücksichtigen. So werden nur Firmen registriert, die auch PCBA für Dritte produzieren. Reine Engineering Firmen oder andere Dienstleistungsunternehmen (z.B. reine Kabelbaumhersteller) werden nicht berücksichtigt. Firmen, die mehrheitlich eigene Produkte produzieren und bei denen der EMS Anteil <30% vom Umsatz ist werden nur mit dem EMS Anteil berücksichtigt. Beim Ranking wird zudem versucht, den OEM Anteil komplett unberücksichtigt zu lassen.
Eine Besonderheit gibt es zudem bei manchen Unternehmen, die mit verlängerten Werkbänken im Ausland arbeiten. Bei solchen EMS kann ein Teil der Produktion im Ausland erfolgen die Fakturierung an den Kunden erfolgt z.B. in Deutschland und zwangsläufig finden sich diese Umsätze dann in den deutschen Umsätzen. Dies nur zur Erklärung, wie Daten und Rankings zustande kommen.