
Wenn Boni, Luxusreisen und Dienstwagen über Prioritäten entscheiden – während das operative Team den Gürtel enger schnallen soll. (Bild: Heinrich Schwarze-Blanke)
Kaum ein Tag vergeht ohne neue Hiobsbotschaften. War es erst die Absage des Homeoffice, sind es jetzt Gerüchte um Abfindungsprogramme und Stellenstreichungen, die die Runde machen. Die Entwicklungsteams und -manager sehen der nächsten Zeit mit gemischten Gefühlen entgegen, während die Spekulationen um die Zukunft der Unternehmens ins Kraut schießen und die Produktivität in den Keller geht. Dabei herrscht Konsens über die schwierige Lage, in der man sich befindet. Dass es so nicht weitergehen kann, ist allen klar. Ärger und Frust kommen aus der Handhabung des Krisenmanagements. Verlässlichkeit und Verbindlichkeit scheinen keine Bedeutung mehr zu haben und vom früheren Zusammenhalt ist nichts mehr übrig.
Dr. Lederers Management Tipps

Management-Profi Dr. Dieter Lederer gibt in seiner Kolumne "Frisch vom Lederer" Einblicke in die Management-Welt deutscher und internationaler Unternehmen. Und Einblick hat der Unternehmensberater sicherlich: Coaching und Beratung von Führungskräften und Managern gehört zum Alltagsgeschäft.
Bisher gab es seine Kolumne nur in der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK, allerdings werden sie künftig auch hier auf all-electronics zu finden sein:
- Lügen haben kurze Beine
- Was den Erfolg von Tesla ausmacht
- Soforthilfe im Transformations-Chaos
- Projekte an der Wand? Kein Wunder!
- Empathie im Business – wirklich?
- Neues Jahr, neues Agilitäts-Glück?
- Mit dem Kollegen Roboter per du?
- Vertrauen wirkt!
- Der Nokia-Moment
- Keine Emotionen, keine Bewegung
- Strukturwandel? So nicht!
- Gewohnheiten ändern – geht nicht!?
- Vorbild Taskforce?
- Mehr miteinander reden?
- Wohin mit der Autoindustrie?
- BANI ist das neue VUCA
- KPIs forever?
- Und täglich grüßt der Change
- Tradition oder Innovation?
Angst oder Arroganz?
Was steckt hinter diesen Unzulänglichkeiten? Was hält davon ab, der Krise angemessen zu begegnen? Man könnte meinen, eine unheilige Mischung aus nackter Angst und unangebrachter Arroganz leiten mehr als das Fokussieren auf die unternehmerische Wirkung, wie die folgenden Beispiele zeigen.
- Angemessenheit egal: Während mit horrenden Abfindungszahlungen um sich geschmissen wird, müssen Teams, die tagtäglich für operative Produktivität sorgen, ihre halbjährlichen Teamessen selbst bezahlen. Diese augenfällige Unangemessenheit untergräbt Loyalität und Vertrauen.
- Wirksamkeit adieu: Trainings, darunter auch solche zu Change und Leadership, müssen aus Kostengründen virtuell stattfinden. Teure Reisen von Vorständen und deren Entourage, die einzig der Selbstdarstellung dienen, finden natürlich weiterhin statt. Die davon ausgehende Botschaft: Ansehen schlägt Wirksamkeit.
- Nonchalance willkommen: Euphemistische Floskeln und kunstvolle Kommunikationsstrategien können nicht über das vorrangige Ziel der Sparanstrengungen hinwegtäuschen: das möglichst schnelle Hinauskomplementieren Vieler. Dass dahinter strukturelle Defizite stecken, die seit Jahren zementiert wurden, spielt offenbar keine Rolle. Lieber nonchalant korrigieren als Unangenehmes vorausschauend anpacken. Unternehmerische Nachhaltigkeit geht anders.
Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress

Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
Sichern Sie sich Ihr(e) Konferenzticket(s) für den 29. Automobil-Elektronik Kongress (AEK) im Jahr 2025! Folgen Sie außerdem dem LinkedIn-Kanal des AEK und #AEK_live.
Trösten könnte, dass solche Krisen auch schon in der Vergangenheit gemeistert wurden und es anderen genauso geht. Das Risiko, angesichts von wirtschaftlicher Schwäche nicht zu überleben, ist mit Blick auf den globalen Markt heute jedoch ungleich höher. Es bleibt also nur die Flucht nach vorn – und das heißt: strukturelle Defizite beseitigen, lieber heute als morgen.