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Erneuerbare Energien wie Solarenergie oder Windkraft liefern Strom abhängig von Wetter und Tageszeit. Damit es dadurch nicht zu Über- oder Unterspannung kommt, braucht es ein Stromnetz, dass den Strom nach Bedarf verteilt und so für eine stabile Stromversorgung sorgt – ein Smart Grid. (Bild: petovarga)

„Die nächste Generation darf nicht Geisel der Energiequellen des vergangenen Jahrhunderts sein“, mahnte der ehemalige US-Präsident Barack Obama 2010 nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Seitdem stieg der Stellenwert der Energiepolitik weltweit an und viele Länder setzten sich klimafreundliche Ziele bei der Energieversorgung, um das Klimaziel von 2 °C zu erreichen. Deutschland etwa will bis 2045 Treibhausgasneutralität erreichen und damit nicht mehr auf fossile Brennstoffe zur Energiegewinnung zurückgreifen. Um die Lücke in der Stromversorgung auszugleichen, braucht es grüne Alternativen. Eine andere Möglichkeit wäre es, den Stromnutzen sowie das Stromnetz zu optimieren, um so den Gesamtverbrauch zu senken und die vorhandenen Ressourcen intelligent zu nutzen. Hier kommen intelligente Stromnetze bzw. das Smart Grid ins Spiel.

Um was es sich dabei handelt, welche Ziele ein Smart Grid hat, was es braucht und noch viel mehr, erklären wir im folgenden Artikel.

Was ist ein Smart Grid?

Intelligente Stromnetze, bekannt als Smart Grids, revolutionieren die Energiebranche durch die Integration von Produktion, Speicherung und Verbrauch unter einer zentralen Steuerung. Diese fortschrittliche Koordination ermöglicht eine präzise Abstimmung der verschiedenen Elemente, um Schwankungen in der Stromversorgung auszugleichen, vor allem bedingt durch die variierende Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen. Die Basis dieser Vernetzung bilden moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie dezentralisierte Energiemanagementsysteme, die für eine effektive Koordination sorgen. Ein entscheidender Vorteil der Smart Grids liegt darin, dass sie nicht nur Energie, sondern auch Daten übertragen. Dies erlaubt es Netzbetreibern, in Echtzeit Daten über Energieproduktion und -konsum zu sammeln. Früher mangelte es den Netzbetreibern an Möglichkeiten, den Beitrag von dezentralen Energieerzeugern zum Gesamtnetzwerk zu überwachen oder zu steuern. Ein Übermaß an solch unkoordinierter Energieeinspeisung birgt jedoch das Risiko von Netzinstabilitäten.

Smart Grids bieten durch intelligente Vernetzung, effektives Lastmanagement und die Flexibilisierung der Nachfrage nicht nur die Möglichkeit, erneuerbare Energien effizient zu nutzen und zu integrieren, sondern optimieren auch die Auslastung des Stromnetzes. Diese Innovationen tragen entscheidend zur Stabilisierung des Stromnetzes bei und unterstützen eine nachhaltige Energiezukunft.

Welche Ziele und Aufgaben hat das Smart Grid noch?

Da die bestehenden Stromnetze oftmals schon mehrere Jahre alt sind und nicht mehr unbedingt dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, sollen Smart Grids eine Weiterentwicklung der bestehenden Netze ermöglichen. Weiterhin sollen sie dafür sorgen, dass Qualität, Verlässlichkeit und Sicherheit des bereits bestehenden Netzes eingehalten oder gar verbessert werden.

Gerade im Hinblick auf Energiewende und Nachhaltigkeit ist die optimale Nutzung von erneuerbaren Energien sowie die Koordination dezentraler Erzeuger eine weitere Aufgabe des intelligenten Stromnetzes. Außerdem soll die Entwicklung bzw. die Integration eines Smart Grids Innovationen und Services bzw. Dienstleistungen hervorbringen.

Ein intelligentes Stromverteilnetz sollte in der Lage sein, Störungen möglichst selbstständig zu reparieren, außerdem sollte es Skalierbarkeit und Interoperabilität zwischen Netzeinrichtungen und Endgeräten ermöglichen. Ein solches Netz stellt Elektrizität zur Verfügung, und zwar im Idealfall aus möglichst vielen erneuerbaren Quellen sowie mit einem bidirektionalen Energiefluss. Ein Smart Grid zielt darauf ab, die Herausforderungen der traditionellen Netze zu überwinden und die Voraussetzungen für Überwachung, Auswertung, Steuerung und Kommunikation zu schaffen.

Smart Grids sind wichtig, weil sie dazu beitragen können, die Energieeffizienz zu steigern, den Einsatz erneuerbarer Energien zu erhöhen und das Stromnetz stabiler zu machen. Die wachsende Anzahl von dezentralen Energiequellen wie Solar- und Windkraftanlagen, Elektrofahrzeuge und Stromspeicher können durch Smart Grids besser in das Netz integriert werden.

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Bei einem Smart Grid arbeitet neben dem konventionellen Stromnetz, noch ein Datennetz im Hintergrund, dass die Stromverteilung steuert. (Bild: monicaodo @ AdobeStock)

Wie funktioniert ein Smart Grid?

Durch die Energiewende und die Nutzung erneuerbarer Energie wie Wind oder Solar kommt es zu einer Vielzahl dezentraler Erzeugungseinheiten, die nur kleine Mengen Strom erzeugen. Erzeugter Strom, den der Hersteller nicht selbst verbraucht, wird dann in das Stromnetz eingespeist. Diese kleinen Erzeugereinheiten werden anschließend in mehreren virtuellen Kraftwerken zusammengefasst, um dann an der Strombörse gehandelt zu werden.

Kurz erklärt: Wie ein Smart Grid funktioniert

Welche Rolle spielen Smart Grids bei der Energiewende?

Smart Grids können dazu beitragen, die Nutzung erneuerbarer Energien zu erhöhen und die Energieeffizienz zu verbessern. Sie können etwa den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen, indem sie einen höheren Anteil erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie im Stromnetz ermöglichen und somit eine bessere Integration dieser Energiequellen unterstützen.

Weiterhin können Smart Grids die Energieeffizienz steigern, indem sie den Energieverbrauch optimieren und den Einsatz von Energieeffizienzmaßnahmen fördern. Durch die Nutzung von Echtzeitdaten können Energieversorger und Verbraucher den Energiebedarf genau steuern und gezielte Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen.

Smart Grids können ebenso dazu beitragen, das Stromnetz flexibler zu machen und besser an die schwankende Stromnachfrage anzupassen. Durch den Einsatz intelligenter Stromzähler und Echtzeitdaten können Energieversorger und Verbraucher Stromnachfrage und -produktion besser aufeinander abstimmen und so das Stromnetz stabilisieren.

Welche Technologien nutzt ein Smart Grid?

Für den Aufbau eines Smart Grids sind verschiedene Technologien nötig, jedoch zählen Kommunikationslösungen, drahtlos oder auch kabelgebunden, sowie Sensor- und Messtechnik zu den wichtigsten Elementen. Die heutigen großen Netze wurden mit Methoden zusammengefügt, die sich auf regionaler Ebene bewährt haben. Mit dem Ausbau der Städte ging auch eine Expansion der Netzinfrastruktur einher, um Energieerzeuger und -verbraucher miteinander zu verbinden. Zunächst sorgten RS-232- und RS-485-Stecker für die Kommunikation, allerdings löste das Ethernet und die damit verbundene Erhöhung der Bandbreite in vielen Bereichen die Stecker ab. Während drahtlose Lösungen auf Störungsüberwachungs-Anlagen im Übertragungs- und Verteilbereich beschränkt blieben, hat der Umstieg auf die stromsparende drahtlose Anlagenüberwachung im Verteilnetz gerade erst begonnen.

Netzausrüstungen und Überwachungseinrichtungen waren für eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren ausgelegt. Die althergebrachte Verkabelung ermöglicht aber nach wie vor zuverlässige Verbindungen, wenn Anlagen miteinander kommunizieren müssen. Obwohl drahtlose Technologien kostengünstiger zu integrieren wären, ergibt der Austausch einer kompletten Netzinfrastruktur, die zwar bereits Jahrzehnte alt ist, aber nach wie vor ihren Dienst tut, aus finanzieller Sicht keinen Sinn. Ganz abgesehen davon kommt bei allen drahtlosen Übertragungstechnologien unweigerlich das Thema Security, also der Schutz vor unbefugten Zugriffen, ins Spiel. Auch wenn es zu einer Ablösung durch neuere Funk-Technologien kommen sollte, müssen die Nachfolgelösungen dennoch mit Equipment kommunizieren, das um einige Jahrzehnte älter ist.

Eine Schlüsselrolle im Smart Grid nehmen intelligente Messysteme ein, Smart Meter. Sie stellen eine Verbindung zwischen Verbraucher und Energieversorgungsunternehmen her und messen unter anderem den Stromverbrauch. So erhält der Verbraucher genaue Auskunft zu seinem Stromverbrauch, während der Netzbetreiber wichtige Informationen über die Vorort-Situation erhält, wodurch er die Netze steuern und optimieren kann.

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Auf die leitungsgebundene Technik kann nicht verzichtet werden, denn sie bildet auch das Rückgrat des Smart Grid. (Bild: Texas Instruments)

Welche Sensoren und Messtechnik brauchen intelligente Stromnetze?

Innerhalb eines Smart Grids müssen eine Vielzahl von Parametern überwacht werden, die je nach Energiequelle noch variieren können. Spannungen und Ströme zählen zu den wichtigsten Werten. So können Stromversorger die Netzbelastung abschätzen, was aber durch die vielen lokalen, dezentralen Stromerzeuger zunehmend schwieriger wird. Energieversorger brauchen aber genaue Daten, die sie von Messeinrichtungen an Verteilpunkten erhalten, um die Netzspannung stabil zu halten.

Um die Lastflussdynamik zu erfassen sind weiterhin Stromsensoren nötig. Dafür eignen sich vor allem Stromsensoren, die auf dem Hall-Effekt oder dem magnetoresistiven Effekt basieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den es zu beachten gilt ist die Temperatur, die in Verteil- und Übertragungseinrichtungen herrscht. Bei Überlandleitungen etwa variiert die Strombelastbarkeit mit der Temperatur.

Je nach Art der Stromerzeugung kommen noch andere Sensoren hinzu. In Windkraft setzen die Betreiber oftmals auf Condition Monitoring, um das Verhalten der Windräder permanent zu überwachen, wodurch sie Materialermüdung in Form von Verformung oder Vibration bereits früh erkennen können. Ebenso setzen Betreiber von Photovoltaik-Anlangen auf eine permanente Überwachung der Leistung. Produziert die Anlage nicht die erwartete Leistung, so muss auf Spurensuche gegangen werden: Liegt es am Wetter, schmutzigen Photovoltaik-Modulen oder defekter Hardware?

Biogasanlagen greifen auf verschiedene Sensoren zurück. Neben Gassensoren zur Erfassung unterschiedlicher Gase, müssen auch Temperatur, Druck, pH-Wert und viele weitere Parameter permanent kontrolliert werden. Anhand dieser Daten können entsprechende Aktoren die verschiedenen Werte aufeinander abstimmen. Nur so können diese Anlagen effizient arbeiten.

Generell sind die Anforderungen an die Mess- und Sensorsysteme hoch im Bezug auf Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Langzeitstabilität und Wartungsbedarf. Allgemein müssen Möglichkeiten für Selbstidentifizierung, Eigendiagnose und Selbstkalibrierung vorgesehen sein.

In Kürze: 10 Häufig gestellte Fragen zu Smart Grids

Frage 1: Was ist ein Smart Grid?

Antwort 1: Ein Smart Grid ist ein intelligentes Stromnetz, das verschiedene Technologien und Daten nutzt, um die Erzeugung, Verteilung und Speicherung von Energie zu koordinieren. Es ermöglicht eine effizientere, zuverlässigere und sicherere Stromversorgung, indem es den Strombedarf und -verbrauch automatisch steuert und auf wechselnde Bedingungen reagiert.

Frage 2: Welche Ziele und Aufgaben hat das Smart Grid?

Antwort 2: Das Smart Grid hat mehrere Ziele, darunter die Steigerung der Energieeffizienz, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Stromnetz und die Verbesserung der Stromnetzstabilität. Es soll auch die optimale Nutzung von erneuerbaren Energien und die Koordination dezentraler Erzeuger ermöglichen.

Frage 3: Wie funktioniert ein Smart Grid?

Antwort 3: Ein Smart Grid funktioniert, indem es digitale Technologien und Echtzeitkommunikation verwendet, um den Stromfluss effizienter zu gestalten. Es kann den Strombedarf und -verbrauch steuern, auf Spitzenlasten und Störungen reagieren und erneuerbare Energiequellen besser in das Netz integrieren.

Frage 4: Welche Rolle spielen Smart Grids bei der Energiewende?

Antwort 4: Smart Grids spielen eine entscheidende Rolle bei der Energiewende, da sie die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhen, die Energieeffizienz steigern und das Stromnetz flexibler machen. Sie ermöglichen die Integration von Solar- und Windenergie und tragen zur Erreichung der Klimaziele bei.

Frage 5: Wie werden Daten in Smart Grids gesichert?

Antwort 5: Daten in Smart Grids werden durch Verschlüsselung geschützt, der Zugang wird kontrolliert, und Maßnahmen zur Integritätssicherung werden eingesetzt. Dies gewährleistet die Vertraulichkeit und Sicherheit von Daten über die Stromversorgung und den Energieverbrauch.

Frage 6: Welche Vorteile hat ein intelligentes Stromnetz?

Antwort 6: Ein intelligentes Stromnetz bietet Vorteile wie verbesserte Energieeffizienz, geringere Energiekosten, höhere Stromversorgungssicherheit, Integration erneuerbarer Energien und mehr Transparenz und Kontrolle für Verbraucher.

Frage 7: Welche Technologien nutzt ein Smart Grid?

Antwort 7: Ein Smart Grid nutzt Technologien wie Kommunikationslösungen (drahtlos oder kabelgebunden), Sensor- und Messtechnik sowie intelligente Stromzähler (Smart Meter) zur Steuerung und Überwachung der Energieflüsse.

Frage 8: Wie wird die Implementierung von Smart Grids gefördert?

Antwort 8: Die Implementierung von Smart Grids wird von Regierungen und Energieversorgungsunternehmen weltweit durch Förderprogramme, Anreize und Forschungsprogramme unterstützt, um den Ausbau von Smart-Grid-Technologien voranzutreiben.

Frage 9: Welche Herausforderungen gibt es bei der Einführung eines Smart Grids?

Antwort 9: Die Einführung von Smart Grids bringt Herausforderungen wie Datenschutz und Datensicherheit, Interoperabilität, Finanzierung und die Notwendigkeit der Infrastrukturinvestitionen mit sich.

Frage 10: Warum sind Energiespeicher im Smart Grid wichtig?

Antwort 10: Energiespeicher sind wichtig im Smart Grid, da sie Schwankungen in der Stromerzeugung, insbesondere bei erneuerbaren Energien, ausgleichen können. Sie helfen, eine konstante Spannung im Netz aufrechtzuerhalten und sind entscheidend für die Netzstabilität.

Wie werden Daten in Smart Grids gesichert?

Die Sicherheit von Daten in Smart Grids ist ein wichtiger Aspekt, da die Daten über die Stromversorgung und den Energieverbrauch vertraulich und geschützt werden müssen. So werden intelligente Stromnetze gesichert:

  • Verschlüsselung: Die Daten in Smart Grids werden oft durch Verschlüsselung geschützt, um die Vertraulichkeit der Daten zu gewährleisten. Die Daten werden verschlüsselt, bevor sie über das Netzwerk übertragen werden.
  • Zugangskontrolle: Der Zugang zu den Daten in Smart Grids wird streng kontrolliert, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen auf die Daten zugreifen können. Die Zugangskontrolle kann durch Passwörter, biometrische Merkmale oder andere Sicherheitsmaßnahmen erfolgen.
  • Integritätsschutz: Smart Grids setzen auch Maßnahmen zum Schutz der Datenintegrität ein, um sicherzustellen, dass die Daten nicht manipuliert oder verändert werden. Durch die Verwendung von digitalen Signaturen oder Hash-Funktionen können Daten auf ihre Integrität überprüft werden.

Welche Vorteile hat ein intelligentes Stromnetz?

Ein intelligentes Stromnetz macht es uns erst möglich, erneuerbare Energie zu nutzen. Konventionelle Stromnetze erhalten Strom von einem zentralisierten Kraftwerk und übertragen diesen dann an Haushalte und Unternehmen. Diese Netze sind aber nicht dafür ausgelegt, Strom von kleinen dezentralen Erzeugern wie Solarzellen oder Windrädern zu beziehen. Smart Grids können den Strom von diesen Erzeugern integrieren. Entscheidend ist, dass das intelligente Stromnetz in Verbindung mit drahtlos aktivierten intelligenten Zählern nachverfolgen kann, wie viel Energie eine netto-positive Einrichtung erzeugt und sie entsprechend vergütet. Ein Smart Grid bietet Verbrauchern eine Vielzahl von Vorteilen, darunter eine verbesserte Energieeffizienz, geringere Energiekosten und eine höhere Stromversorgungssicherheit. Durch die Integration von intelligenten Zählern und anderen Smart-Grid-Technologien können Verbraucher ihren Stromverbrauch besser überwachen und steuern.

Mittels Smart Meter lassen sich über drahtlose IoT-Geräte (Internet of Things) große Datenmengen sammeln, die Versorgungsunternehmen verwenden können, um besser einschätzen zu können, wann es zu hoher Stromnachfrage kommt und wo die Nachfrage am höchsten ist. Außerdem erhalten Verbraucher eine effizientere Abrechnung

Smart Grids können auch dafür sorgen, dass Stromnetze widerstandsfähiger werden. Sie können etwa die Stromversorgung automatisch umleiten, sobald ein Stromausfall auftritt. Die Auswirkungen auf Haushalte und Unternehmen halten sich so gering. Außerdem können Sensoren über den Zustand der Anlagen berichten, wodurch bereits vor einem Ausfall Reparaturen durchgeführt werden können.

Weiterhin bieten sie:

  • Erhöhte Energieeffizienz: Smart Grids ermöglichen es, Energie effizienter zu nutzen und den Energieverbrauch zu optimieren, indem sie Verbraucher und Erzeuger miteinander verbinden. Durch die Verwendung von Echtzeitdaten können Energieversorger und Verbraucher den Energiebedarf genau steuern.
  • Erhöhte Zuverlässigkeit: Smart Grids können dazu beitragen, die Stabilität des Stromnetzes zu verbessern, indem sie eine schnellere und präzisere Überwachung und Steuerung des Stromnetzes ermöglichen. Dies kann zu einer Reduzierung von Stromausfällen und anderen Störungen führen.
  • Erhöhte Integration von erneuerbaren Energien: Smart Grids ermöglichen eine bessere Integration von erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie. Durch die Verwendung von Echtzeitdaten können Energieversorger den Strombedarf und die Stromproduktion besser abstimmen.

Aber auch Verbraucher profitieren von der Implementierung:

  • Mehr Transparenz und Kontrolle: Smart Grids bieten den Verbrauchern mehr Transparenz und Kontrolle über ihren Energieverbrauch. Durch den Einsatz von intelligenten Zählern und Echtzeitdaten können Verbraucher ihren Energieverbrauch besser verstehen und optimieren.
  • Kosteneinsparungen: Smart Grids können Verbrauchern helfen, Kosten zu sparen, indem sie ihren Energieverbrauch optimieren und die Nutzung erneuerbarer Energien fördern. Durch die Nutzung von Echtzeitdaten können Verbraucher ihre Stromkosten senken, indem sie ihren Energieverbrauch zu Spitzenlastzeiten reduzieren.
  • Förderung erneuerbarer Energien: Intelligente Stromnetze können Verbraucher bei der Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar- und Windenergie unterstützen. Durch den Einsatz von intelligenten Zählern und Echtzeitdaten können die Verbraucher den Strombedarf und die Stromerzeugung besser aufeinander abstimmen und so die Nutzung erneuerbarer Energien fördern.
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Von einer intelligenten Fahrzeugladestation verwaltete Ende-zu-Ende-V2G-Kommunikation. (Bild: Digi-Key)

Sonderfall: E-Autos in intelligenten Energienetzen

Elektrofahrzeuge nehmen im Smart Grid eine Sonderstellung ein, denn sie sind nicht nur Verbraucher, sondern können auch als Zwischenspeicher fungieren. Dieses Konzept heißt Vehicle-2-Grid (V2G). Dabei sollen die Batterien in der Elektromobilität mittels Smart Charging Energie speichern und bei Lastspitzen diese mittels Rückspeisung an das Smart Grid abgeben.

Je größer die Anzahl der täglich genutzten Elektrofahrzeuge wird, desto höher fällt auch die Belastung des Stromnetzes aus, wenn diese Fahrzeuge an die Ladesteckdose gehen. Mit einer intelligenten Verwaltung des Ladens könnten PHEVs und BEVs auf der anderen Seite Programme unterstützen, die auf die Nachfrage aktiv reagieren, um übermäßige Spitzenlasten zu vermeiden, und sogar als Speicher für überschüssige erneuerbare Energie zum Einsatz kommen.

Um diese Art von Funktionen und Diensten zu ermöglichen, ist eine komplexere Kommunikation zwischen Fahrzeug und EVSE erforderlich. Die Arbeitsgruppe ISO/IEC 15118 hat Spezifikationen für die Kommunikation vom Fahrzeug zum Netz unter Verwendung von Power-Line-Kommunikationsstandards (PLC) während des Ladens über ein Kabel entwickelt. Insbesondere wurde die Breitband-PLC-Spezifikation IEEE P1901.2 Homeplug Green PHY (HPGP) als das beste Protokoll für eine robuste Kommunikation bei hohem Datendurchsatz ausgewählt. Durch die Nutzung von Frequenzen zwischen 2 MHz und 30 MHz ermöglicht HPGP dem System die Unterscheidung zwischen gültigen Daten einer angeschlossenen Pilotleitung und Rauschen aus anderen in der Nähe befindlichen Quellen.

Nach Beginn des Ladevorgangs wird eine Kommunikation hergestellt, über die das Fahrzeug und der Ladepunkt Informationen wie Steuer- und Konfigurationsdaten, Zugangsberechtigungen, Zeitstempel, Tarifinformationen, Kunden-IDs und -Standorte sowie Zählerablesungen austauschen können.

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Wie wird die Implementierung von Smart Grids gefördert?

Die Implementierung von Smart Grids wird von Regierungen und Energieversorgungsunternehmen weltweit gefördert. Dazu gehören Förderprogramme und Anreize, um den Ausbau von Smart-Grid-Technologien zu unterstützen, sowie Forschungs- und Entwicklungsprogramme zur Verbesserung der Technologie.

Regierungen und Energieversorgungsunternehmen fördern die Implementierung von Smart Grids.

Es gibt Förderprogramme und Anreize, um den Ausbau von Smart-Grid-Technologien zu unterstützen.

Forschungs- und Entwicklungsprogramme werden durchgeführt, um die Technologie zu verbessern.

Smart Grids spielen eine wichtige Rolle bei der Modernisierung des Stromnetzes und können dazu beitragen, die Energieeffizienz zu steigern, den Einsatz erneuerbarer Energien zu erhöhen und das Stromnetz stabiler zu machen. Die Umsetzung von Smart Grids stellt jedoch auch eine Reihe von Herausforderungen dar, die berücksichtigt werden müssen. Regierungen und Energieversorgungsunternehmen weltweit arbeiten daran, die Implementierung von Smart Grids zu fördern und die Technologie weiterzuentwickeln.

Wie setzt Viessmann Smart Grid in seinen Wärmepumpen um?

Viessmann-Wärmepumpe lassen sich mit Solarstrom von PV-Anlagen betreiben, indem Sie die Smart-Grid-Technologie nutzen. Diese Smart-Grid-Funktion ermöglicht es, dass aktuelle Viessmann-Wärmepumpe automatisch Solarstrom von Ihrer PV-Anlage beziehen, sobald genügend Solarleistung verfügbar ist. Dafür braucht es eine Vitotronic 200 Steuerung des Typs WO1C, die über einen integrierten Schaltkontakt 216 verfügt. Durch diesen Kontakt kann ein Wechselrichter die Wärmepumpe gezielt anfordern, basierend auf dem verfügbaren Solarertrag.

Die Aktivierung der Smart-Grid-Funktion erfolgt durch Anschließen der Phase der Regelung X3.1 an den Schaltkontakt 216.1 eines externen Geräts, beispielsweise eines Wechselrichters. Innerhalb der Codierebene 1, bekannt als „Parametergruppe Smart-Grid“, können Sie verschiedene regelungstechnische Szenarien festlegen. Um Zugang zu dieser Ebene zu erhalten, halten Sie die „OK“- und die „Menütaste“ vier Sekunden lang gleichzeitig gedrückt, wählen Sie dann die Codierebene 1 und anschließend die Parametergruppe Smart-Grid. Zur genaueren Anleitung.

In diesem Zusammenhang gibt es das Label SG Ready (kurz für Smart Grid Ready), das anzeigt, dass eine Wärmepumpe oder eine ergänzende Regelungstechnik auf definierte externe Steuersignale reagieren kann. Das Label wurde 2012 vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) gemeinsam mit 17 Wärmepumpenherstellern eingeführt.

Herausforderungen bei der Einführung eines Smart Grids

Die Einführung von Smart Grids bringt auch Herausforderungen mit sich. Smart Grids erfordern die Sammlung und Übertragung von großen Datenmengen, die vertraulich und sicher behandelt werden müssen. Die Sicherheit der Daten muss gewährleistet werden, um einen Missbrauch der Daten zu verhindern (Datenschutz und Datensicherheit).
Die Interoperabilität der einzelnen Stromnetze, Systeme und Geräte stellt eine weitere Herausforderung dar. Smart Grids setzen eine Vielzahl von Technologien und Systemen ein, die oft nicht miteinander kompatibel sind. Um die Interoperabilität sicherzustellen, braucht es gemeinsame Standards und Protokolle.
Auch die Finanzierung kann zur Herausforderung werden, denn die Einführung von Smart Grids erfordert beträchtliche Investitionen in Infrastruktur und Technologie. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen kann das problematisch sein.
Insgesamt bieten Smart Grids viele Vorteile, aber auch Herausforderungen bei ihrer Einführung. Durch die Überwindung dieser Herausforderungen können Smart Grids jedoch dazu beitragen, eine zuverlässige, effiziente und nachhaltige Stromversorgung zu gewährleisten.

Intelligente Energiespeicherung im Smart Grid

Ein entscheidender Faktor von Smart Grids sind die Energiespeicher. Da erneuerbare Energien ein zentraler Aspekt der Energiewende sind, kommen intelligente Stromnetze nicht ohne Speicher aus. Erneuerbare Energien wie Windkraft oder Solarenergie produzieren Strom abhängig vom Wetter und damit unregelmäßig. Ein Stromnetz braucht aber eine konstante Spannung. Energiespeicher wie Heimspeicher, Batteriebanken, Kondensatorbanken und Akkus von Elektrofahrzeugen können sowohl Über- als auch Unterspannung im Smart Grid ausgleichen.

Marktentwicklung von Smart Grids

Die Marktentwicklung von Smart Grids ist geprägt von einem dynamischen Wachstum, getrieben durch die globale Energiewende und die Integration erneuerbarer Energien. Politische Unterstützung, technologische Innovationen und der steigende Bedarf an effizientem Energiemanagement fördern die Nachfrage nach Smart Grids. Regional zeigen sich Unterschiede: Europa ist führend dank strenger Umweltrichtlinien, während Nordamerika und Asien-Pazifik ebenfalls starke Märkte entwickeln. Dennoch gibt es Herausforderungen bei der Akzeptanz, insbesondere in Bezug auf hohe Anfangskosten, Datenschutzbedenken und technologische Komplexität.

Um diese Hürden zu überwinden und die Akzeptanz zu fördern, sind verschiedene Strategien notwendig. Eine davon ist die Durchführung von Aufklärungskampagnen, um das Bewusstsein der Verbraucher für die Vorteile von Smart Grids zu schärfen und Vertrauen zu gewinnen. Zudem könnten staatliche Unterstützung und skalierbare Lösungen dazu beitragen, die Kosten zu senken und die Implementierung zu beschleunigen. Partnerschaften zwischen Regierungen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind ebenfalls wichtig, um technologische Herausforderungen zu bewältigen und die Einführung von Smart Grids in verschiedenen Regionen zu unterstützen.

Insgesamt ist die Marktentwicklung von Smart Grids vielversprechend, aber es bedarf gezielter Maßnahmen, um die Technologie flächendeckend zu implementieren und die damit verbundenen Vorteile voll auszuschöpfen.

Auswirkungen des Smart Grids auf die Wirtschaft

Die langfristigen Auswirkungen von Smart Grids auf die Wirtschaft sind weitreichend und bieten sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Einer der größten wirtschaftlichen Vorteile ist die erhöhte Energieeffizienz, die durch die optimierte Nutzung von Ressourcen erreicht wird. Smart Grids ermöglichen eine bessere Integration erneuerbarer Energien, was zu einer Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen führt und gleichzeitig die Kosten für Energieversorgung langfristig senkt. Dies fördert nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern auch die Stabilität der Energiepreise, was für Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen vorteilhaft ist.

Ein weiterer wichtiger wirtschaftlicher Aspekt ist die Entstehung neuer Geschäftsmodelle und Märkte. Durch die Digitalisierung der Stromnetze ergeben sich neue Möglichkeiten für Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Energiemanagement, Datenanalyse und IoT-Dienstleistungen. Smart Grids schaffen auch die Grundlage für innovative Ansätze wie den Peer-to-Peer-Energiehandel, bei dem Verbraucher überschüssige Energie direkt an andere verkaufen können. Dies könnte zu einer Demokratisierung des Energiemarktes führen und neue Einkommensquellen für Privathaushalte und kleinere Unternehmen schaffen.

Langfristig könnten Smart Grids auch erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Die Einführung dieser Technologien erfordert neue Fähigkeiten und Fachkenntnisse, was zu einer Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften im Energiesektor führen könnte. Gleichzeitig könnten traditionelle Arbeitsplätze in der Energieversorgung abgebaut werden, was Herausforderungen bei der Umschulung und Weiterbildung von Arbeitnehmern mit sich bringt.

Auf volkswirtschaftlicher Ebene bieten Smart Grids die Möglichkeit, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Abhängigkeit von importierter Energie zu verringern. Dies stärkt die Energiesouveränität von Ländern und kann dazu beitragen, geopolitische Risiken zu minimieren. Allerdings sind die anfänglichen Investitionen in die Infrastruktur erheblich, und es bedarf einer sorgfältigen Planung und langfristigen Strategie, um die wirtschaftlichen Vorteile voll auszuschöpfen.

Die Integration von Smart Grids mit anderen zukunftsweisenden Technologien ist ein entscheidender Schritt, um das volle Potenzial dieser intelligenten Stromnetze auszuschöpfen. Eine der wichtigsten Technologien in diesem Zusammenhang ist das Internet der Dinge (IoT). Durch die Vernetzung von Millionen von Geräten und Sensoren im Stromnetz können Daten in Echtzeit gesammelt und analysiert werden, was zu einer effizienteren Steuerung und Überwachung des Stromflusses führt. Diese Daten ermöglichen es Energieversorgern, Auslastungen vorherzusagen, Ausfälle zu minimieren und den Energieverbrauch optimal zu steuern.

Wie funktioniert die Integration des Smart Grids in andere Technologien?

Künstliche Intelligenz (KI) spielt ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Integration von Smart Grids. Durch den Einsatz von maschinellem Lernen können riesige Datenmengen, die von IoT-Geräten gesammelt werden, analysiert werden, um Muster zu erkennen und prädiktive Wartungsmaßnahmen vorzuschlagen. KI kann auch dazu verwendet werden, den Energieverbrauch zu optimieren, indem sie automatisch Lasten verteilt und Energieflüsse in Echtzeit anpasst, um die Netzstabilität zu gewährleisten und Kosten zu senken.

Eine weitere vielversprechende Technologie ist die Blockchain. Blockchain kann verwendet werden, um Transaktionen im Energiemarkt zu sichern und transparent zu machen, insbesondere im Bereich des Peer-to-Peer-Energiehandels. Durch die Dezentralisierung der Energieversorgung und die Möglichkeit, Energie direkt zwischen Verbrauchern zu handeln, können Smart Grids effizienter und demokratischer gestaltet werden. Blockchain-Technologien bieten zudem den Vorteil, die Integrität der Daten und Transaktionen zu gewährleisten, was besonders wichtig ist, wenn es um die Verwaltung von dezentralen Energienetzen geht.

Die Integration von Smart Grids mit diesen Technologien schafft ein vernetztes und intelligentes Energiesystem, das in der Lage ist, flexibel auf Veränderungen in Angebot und Nachfrage zu reagieren. Es ermöglicht auch eine tiefere Integration erneuerbarer Energien, indem es deren Volatilität ausgleicht und die Netzinfrastruktur resilienter macht. Langfristig wird diese technologische Synergie dazu beitragen, die Energiewirtschaft zu transformieren und die Vision einer nachhaltigen, dezentralisierten Energiezukunft zu realisieren.

Der Autor: Martin Probst

Martin Probst
(Bild: Hüthig)

Zunächst mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann in eine ganz andere Richtung gestartet, fand Martin Probst aber doch noch zum Fachjournalismus. Aus dem Motto „Irgendwas mit Medien“ entwickelte sich nach ein wenig Praxiserfahrungen während des Medienmanagement-Studiums schnell das Ziel in den Journalismus einzusteigen. Gepaart mit einer Affinität zu Internet und Internetkultur sowie einem Faible für Technik und Elektronik war der Schritt in den Fachjournalismus – sowohl Online als auch Print – ein leichter. Neben der Elektronik auch an Wirtschafts- und Finanzthemen sowie dem Zusammenspiel derer interessiert – manche Sachen wird man glücklicherweise nicht so einfach los. Ansonsten ist an ihn noch ein kleiner Geek verloren gegangen, denn alles was irgendwie mit Gaming, PCs, eSports, Comics, (Science)-Fiction etc. zu tun hat, ist bei ihm gut aufgehoben.

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