
An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche eine Zahl aus dem weiten Feld der Elektronik. In dieser Woche: 25% und 46%.
Herzlich willkommen zur Rubrik „Die Zahl der Woche", in der wir jede Woche einen Blick auf die faszinierende Welt der Elektronikzahlen werfen. In der heutigen digitalen Ära durchdringt die Elektronik nahezu jeden Aspekt unseres Lebens. Doch wie viel wissen wir wirklich über die Zahlen, die hinter den neuesten Technologien stecken? Genau das möchten wir hier mit Ihnen gemeinsam erkunden! Unsere "Zahl der Woche" wird Sie nicht nur mit interessanten Fakten überraschen, sondern auch mit einem tiefen Einblick in die Technologien, die unseren Alltag prägen. Doch nicht nur die großen Entwicklungen stehen im Rampenlicht. Wir werden auch alltägliche Zahlen beleuchten, die oft übersehen werden, aber dennoch eine immense Bedeutung haben.
Unser Ziel ist es, die Begeisterung für Elektronik mit Ihnen zu teilen und ein besseres Verständnis für die Technologien zu schaffen, die unser Leben so sehr bereichern. Wir möchten Sie inspirieren und ermutigen, die Welt der Elektronik mit neuen Augen zu betrachten. Wir freuen uns darauf, Sie in die Welt der Elektronikzahlen einzuführen und gemeinsam zu staunen!
Falls Sie mehr wöchentlichen Content mögen: Hier geht es zum Video der Woche.
Die Zahl der Woche vom 20.05.2025: 25% und 46%
Siliziumkarbid (SiC) bleibt das Zugpferd, Galliumnitrid (GaN) holt in Riesenschritten auf – zu diesem Befund kommt die Marktanalyse des Beratungs- und Research-Hauses Yole Group. Demnach steigt der weltweite Umsatz mit SiC-Leistungshalbleitern von 2023 bis 2029 im Schnitt um 24 Prozent pro Jahr und kratzt Ende des Jahrzehnts an der Marke von 10 Milliarden US-Dollar.(Yole Group) Noch rasanter wächst GaN: Von einem kleineren Ausgangsvolumen ausgehend prognostiziert Yole für dieselbe Periode eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 46 Prozent; das Segment soll 2029 rund 2,5 Milliarden US-Dollar erreichen.(Yole Group)
Zwei Technologien, zwei Erfolgskurven
Hinter den nackten Prozentzahlen verbirgt sich eine klare Arbeitsteilung: SiC punktet dort, wo hohe Sperrspannungen, Temperaturfestigkeit und Wirkungsgrad gefragt sind – allen voran in 800-Volt-Invertern von Elektrofahrzeugen. Tesla, BYD & Co. haben die Technologie früh in Serie gebracht, inzwischen ziehen praktisch alle großen Auto-OEMs nach. Auf der Zulieferseite investieren Infineon, Wolfspeed, onsemi und STMicro massiv in 200-mm-SiC-Fabriken; das treibt einerseits das Volumen, andererseits sinken damit schrittweise die Stückkosten – ein klassischer Skaleneffekt.
GaN wächst dagegen stark über Stückzahlen in Consumer- und Server-Netzteilen: Ein-Chip-ICs machen 65-W-Ladegeräte kleiner, leichter und effizienter; in Rechenzentren drängen 48-V-Architekturen mit GaN-Synchron-Rectifiern auf den Markt. Dass GaN-Schichten auf herkömmlichen 200- und 300-mm-Silizium-Wafers gefertigt werden können, erleichtert den Kapazitätsaufbau und verkürzt die Lernkurve.
Was die Prozentwerte wirklich bedeuten
Die 24-prozentige CAGR von SiC resultiert aus einem bereits beachtlichen Sockel – rund 4 Milliarden US-Dollar 2023 –, der vor allem von Automotive-Aufträgen gestützt wird. GaN startet laut Yole bei unter einer Milliarde US-Dollar; deshalb wirkt jeder zusätzliche Umsatzpunkt überproportional auf die Statistik. Entscheidend ist also nicht nur die Prozentzahl, sondern das absolute Marktvolumen, das nach wie vor klar auf der Seite von SiC liegt.
Ausblick für Entwickler
- SiC wird in Hochvolt-Antrieben, Schnellladestationen sowie Photovoltaik-String-Wechselrichtern zur Standardoption.
- GaN spielt seine Stärken bei mittleren Spannungen und hohen Schaltfrequenzen aus – vom USB-PD-Charger bis zum Board-Netzteil im KI-Server.
Bleibt die Frage nach der Versorgungssicherheit. Während bei SiC das Wafer-Material selbst knapp bleibt und Multi-Sourcing herausfordert, kann GaN in bestehenden CMOS-Fabs schnell skaliert werden. Für OEMs heißt das: Technologieentscheidungen sind künftig weniger eine Frage von „entweder–oder“, sondern von „wo-setzt-ich-was-ein“. Die aktuellen Yole-Zahlen liefern dafür eine verlässliche Richtschnur.
Die Zahl der Woche vom 12.05.2025: 26 MHz
26 MHz bezeichnet die Frequenz eines Quarzoszillators, der in vielen Geräten als präziser Taktgeber dient. Diese Oszillatoren sind in der Lage, stabile und genaue Frequenzen zu erzeugen, die für die Synchronisation von Kommunikationssystemen unerlässlich sind.
Warum ist 26 MHz so wichtig?
Die Wahl dieser Frequenz basiert auf verschiedenen Faktoren:
-
Geringes Phasenrauschen: Im Vergleich zu höherfrequenten Oszillatoren – etwa im Bereich 100 MHz oder mehr – erzeugen 26 MHz-Oszillatoren deutlich weniger Phasenrauschen. Das sorgt für eine stabilere Signalqualität, was insbesondere bei sensiblen Funkverbindungen wie GPS oder Mobilfunk von Vorteil ist.
-
Energieeffizienz: Gegenüber höher getakteten Oszillatoren verbrauchen 26 MHz-Quarze deutlich weniger Strom. Das macht sie ideal für batteriebetriebene Geräte wie Smartphones, Wearables oder IoT-Sensoren, bei denen Energieeinsparung entscheidend ist.
-
Kompakte Bauform: Im Vergleich zu älteren diskreten Taktgebern oder höherwertigen temperaturkompensierten Oszillatoren (TCXO) sind Standard-26 MHz-Oszillatoren platzsparend. Dadurch lassen sie sich problemlos in kompakte Geräte integrieren, ohne wertvollen Leiterplattenplatz zu verschwenden.
Anwendungen in der Praxis
Die Einsatzgebiete für 26 MHz-Oszillatoren sind vielfältig und konzentrieren sich vor allem auf mobile und drahtlose Kommunikationstechnologien:
-
Mobiltelefone: In GSM- und UMTS-Geräten ersetzt 26 MHz zunehmend komplexere Taktgeber, da sie eine stabile Frequenz bei geringem Energieverbrauch liefern – ideal für kompakte und stromsparende Smartphone-Designs.
-
Standortlokalisierung: Im Vergleich zu höherfrequenten Referenzoszillatoren bieten 26 MHz-Quarze eine bessere Balance zwischen Genauigkeit und Energieverbrauch. Sie ermöglichen präzise Zeitmessung und stabile Positionsbestimmung, ohne den Akku unnötig zu belasten.
-
Bluetooth-Module: Im Gegensatz zu integrierten PLL-basierten Lösungen nutzen viele Bluetooth-Chips 26 MHz als externe Referenz, um zuverlässig Daten zu synchronisieren – insbesondere in Wearables, Kopfhörern oder Smart-Home-Geräten, wo es auf geringen Stromverbrauch und geringe Bauhöhe ankommt.
Obwohl 26 MHz auf den ersten Blick wie eine unscheinbare Zahl wirkt, ist sie ein zentraler Bestandteil vieler heutiger Kommunikationssysteme. Ohne diese präzisen Taktgeber wären stabile Verbindungen und genaue Ortung in der heutigen vernetzten Welt kaum vorstellbar.
In einem weiteren Beitrag erklären wir ausführlich, warum Oszillatoren so wichtig sind – und wie sie genau funktionieren.
Die Zahl der Woche vom 05.05.2025: 195 Millionen
In deutschen Haushalten liegen derzeit ca. 195 Millionen alte Handys und Smartphones ungenutzt in Schubladen, Kartons und Schränken – im Durchschnitt werden diese Geräte erst nach 11 Jahren endgültig entsorgt oder recycelt. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Digitalverbands Bitkom in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe.
Der überraschende Fakt dabei: Die wenigsten dieser Altgeräte sind kaputt. Vielmehr werden sie durch neuere Modelle ersetzt und einfach „aufgehoben“ – oft für den Fall, dass das aktuelle Gerät einmal ausfällt. Doch dieser stille Elektronikschatz birgt enormes Potenzial: Jedes Smartphone enthält wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer und Kobalt. In einem durchschnittlichen Altgerät stecken bis zu 1 g Gold und 8 g Kupfer – bei 195 Millionen Geräten ist das eine gewaltige Menge ungenutzter Ressourcen.
Recycling lohnt sich also nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch wirtschaftlich. Wer seine alten Geräte zurückgibt oder spendet, hilft mit, wertvolle Materialien wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen – und reduziert die Notwendigkeit für umweltschädlichen Bergbau. Recycelte Smartphones helfen, unseren Planeten für kommende Generationen lebenswert zu erhalten.
Alle Infos zur ChargeTec
Die Elektromobilität nimmt immer mehr Fahrt auf. Analysten erwarten bis 2025 europaweit einen elektrischen Marktanteil von 15 bis 20 Prozent. Doch was nützt eine große Vielfalt an E-Fahrzeugen, wenn sie nicht entsprechend und flächendeckend geladen werden können? Buchen Sie ein Ticket und informieren Sie sich auf der 5. ChargeTec vom 27. bis 28. Mai 2025 in München über die Bedeutung der Ladeinfrastruktur für die Umsetzung einer weitgehend CO2-neutralen Mobilität. Mit dem Code "82510120-AE15" sparen Sie zudem 15% auf den regulären Preis.
Alle Infos zur nächsten ChargeTec und zum Programm finden Sie hier!
Die Zahl der Woche vom 28.04.2025: 6 - 7 %
Trotz des kontinuierlichen Ausbaus der Ladeinfrastruktur in Deutschland bleibt die tatsächliche Nutzung vieler Schnellladesäulen hinter den Erwartungen zurück. Aktuelle Datenanalysen zeigen, dass die durchschnittliche Auslastung von HPC-Schnellladesäulen bei lediglich 6–7 % liegt. Eine "sehr gute Auslastung" wird erst ab 30 % erreicht, was jedoch nur etwa 1 % der HPC-Säulen im Jahr 2024 verzeichneten.
Warum ist das so?
-
Überangebot an Ladepunkten: In einigen Regionen gibt es mehr Ladepunkte als tatsächlich benötigt werden, was zu einer geringen Auslastung führt.
-
Ungleichmäßige Verteilung: Die Ladeinfrastruktur ist nicht immer dort vorhanden, wo sie am meisten gebraucht wird, beispielsweise in ländlichen Gebieten oder entlang vielbefahrener Routen.
-
Nutzungshäufigkeit: Viele Schnellladesäulen werden nur zu bestimmten Zeiten stark frequentiert, während sie zu anderen Zeiten kaum genutzt werden.
Welche Lademöglichkeiten gibt es?
- AC-Laden (Wechselstrom):
Die gängigste Lademethode zu Hause oder an öffentlichen Ladesäulen. Lädt langsam mit bis zu 22 kW, ein Ladevorgang dauert oft mehrere Stunden. -
DC-Laden (Gleichstrom):
Schneller als AC. Üblich an Schnellladestationen mit 50–100 kW, Ladevorgänge dauern meist 30–60 Minuten. -
HPC-Laden (High Power Charging):
Besonders schnelles DC-Laden mit 150–350 kW. Ideal für unterwegs – je nach Fahrzeug kann in 10–30 Minuten viel Reichweite nachgeladen werden.
Wie geht es weiter?
Um die Effizienz der Ladeinfrastruktur zu steigern, sind eine bessere Verteilung der Ladepunkte, intelligente Lastmanagementsysteme und eine verstärkte Nutzung von Schnellladesäulen erforderlich. Nur so kann die Elektromobilität langfristig erfolgreich in den Alltag integriert werden.
Die Zahl der Woche vom 22.04.2025: 2,718...
Die Zahl 2,718... ist besser bekannt als die Eulersche Zahl. Sie gehört zu den wichtigsten Konstanten in der Mathematik und taucht überall dort auf, wo sich Dinge mit der Zeit verändern – also immer dann, wenn etwas wächst, zerfällt oder sich allmählich verändert. In der Elektronik begegnet sie uns zum Beispiel beim Laden und Entladen von Kondensatoren.
Wenn ein Kondensator in einer Schaltung über einen Widerstand geladen wird, passiert das nicht abrupt, sondern folgt einer ganz bestimmten Kurve – einer sogenannten exponentiellen Kurve. Und genau diese wird durch die Eulersche Zahl bestimmt. Nach einer bestimmten Zeit, der sogenannten Zeitkonstante, hat der Kondensator etwa 63 % seiner Endspannung erreicht. Diese Eigenschaft wird genutzt, um das Verhalten von Schaltungen exakt zu planen.
Kennst du die schönste Formel der Welt?
Die Eulersche Identität eiπ + 1 = 0 wird in der Mathematik häufig als besonders elegant angesehen, da sie fünf fundamentale mathematische Konstanten – e, π, i, 1 und 0 – in einer einzigen Gleichung vereint. Sie wurde zur schönsten Formel der Welt gekrönt und wird von Mathematikern, Physikern und Ingenieuren in Bereichen wie der komplexen Analysis, Signalverarbeitung und Quantenphysik angewendet.
Warum das so wichtig ist? Weil dieses Verhalten in unglaublich vielen elektronischen Anwendungen vorkommt:
- In Filtern, die Störfrequenzen aus Signalen entfernen
- Bei Verstärkern, um saubere Signalübergänge zu ermöglichen
- In Zeitschaltungen, wie z. B. Einschaltverzögerungen
- Beim langsamen Herunter- oder Hochregeln von Licht und Spannung
Ohne die 2,718... wären solche Schaltungen schwer berechenbar – oder würden ganz anders funktionieren. Sie ist sozusagen der Taktgeber für viele analoge Abläufe in der Elektronik.
Die Zahl der Woche vom 14.04.2025: 0,015 Kelvin
Am 14. April ist Welt-Quantentag – ein guter Anlass, einen genaueren Blick auf eine der faszinierendsten Technologien der Gegenwart zu werfen: den Quantencomputer. Denn was auf den ersten Blick nach Science-Fiction klingt, ist längst Realität. Und die ist – wortwörtlich – eiskalt: Viele Quantenprozessoren arbeiten bei Temperaturen von nur 0,015 K (10 bis 15 Millikelvin), also knapp über dem absoluten Nullpunkt.
Warum so kalt? Ganz einfach: Quantencomputer beruhen auf sogenannten Qubits, die sich in quantenmechanischen Zuständen befinden. Bei Raumtemperatur würden diese Zustände durch das allgegenwärtige thermische Rauschen sofort gestört oder zerstört. Um also überhaupt mit Qubits rechnen zu können, müssen sie extrem stark gekühlt werden – und das gelingt derzeit am besten mit supraleitenden Schaltkreisen, wie sie etwa von IBM, Google oder Rigetti verwendet werden.
Diese Chips werden mithilfe sogenannter Verdünnungskryostate auf Temperaturen heruntergekühlt, wie sie sonst nur im Weltall vorkommen. Das eigentliche Rechenelement ist winzig – meist nur wenige Millimeter groß –, sitzt aber eingebettet in einem metergroßen Kühlapparat, der an eine Mischung aus Kaffeemaschine und Science-Lab erinnert.
Nicht alle Quantencomputer brauchen es so frostig: Ionenfallen, photonische Qubits oder auch Spin-Qubits in Silizium könnten künftig auch bei höheren Temperaturen – teilweise sogar bei Zimmertemperatur – funktionieren. Diese Technologien sind aber teils noch in der Entwicklung oder schwieriger zu skalieren.
Klar ist: Wer sich heute mit Quantencomputing beschäftigt, braucht nicht nur Know-how in Informatik, Physik und Materialwissenschaft – sondern auch ein gutes Verständnis für Kryotechnik und das Verhalten von Materie im Grenzbereich zwischen Sein und Nichts.
Zum Welt-Quantentag feiern wir deshalb nicht nur die theoretischen Grundlagen der Quantenmechanik – sondern auch die Ingenieurskunst, die es ermöglicht, Rechenleistung bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt zu erzeugen.
Die Zahl der Woche vom 07.04.2025: 40.000
Der britische Autohersteller Vauxhall hat reagiert: Um seine Kundschaft vor zusätzlichen Kosten zu schützen, hat das Unternehmen angekündigt, dass ab sofort alle Elektrofahrzeuge der Marke unter der 40.000-£-Marke liegen. Hintergrund ist eine neue Regelung der britischen Regierung, die für E-Autos mit einem Listenpreis über 40.000 £ einen saftigen Aufschlag bei der Kfz-Steuer vorsieht.
Der sogenannte Expensive Car Supplement schlägt mit 425 £ jährlich zu Buche – und das über fünf Jahre hinweg. Damit wird die Anschaffung eines eigentlich günstigen E-Autos plötzlich zur Luxussteuer-Frage. Wer sein E-Fahrzeug ab dem 1. April 2025 zulässt und über der Preisgrenze liegt, zahlt also deutlich mehr. Für Modelle unterhalb der Schwelle gilt hingegen eine vergleichsweise geringe Pauschale von nur 10 £ im ersten Jahr.
„Diese Regelung trifft genau die Falschen“, findet Vauxhall-Geschäftsführer Eurig Druce. „Gerade die erschwinglicheren Modelle, die vielen den Einstieg in die Elektromobilität ermöglichen, werden durch die neue Steuerpolitik unattraktiver. Dabei wollen wir doch möglichst viele Briten zum Umstieg bewegen.“
Auch andere Hersteller reagieren bereits. Der neue Abarth 600e etwa wird bewusst unter der Steuergrenze platziert – 36.975 £ für die Basisversion, 39.875 £ für die Premiumausstattung. Preisstrategien werden damit zunehmend zur steuerlichen Gratwanderung.
Zum Hintergrund: Bisher waren batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) in Großbritannien von der sogenannten Vehicle Excise Duty (VED) befreit. Ab sofort müssen sie – je nach Preis – jedoch mit zusätzlichen Kosten rechnen. Fahrzeuge, die zwischen dem 1. April 2017 und dem 31. März 2025 zugelassen wurden, zahlen künftig den regulären Satz von 195 £ pro Jahr. Für Hybridfahrzeuge entfällt außerdem der bisherige Steuerbonus.
So ärgerlich die neue Regelung auch ist – für Kunden ergibt sich zumindest ein kurzfristiger Vorteil: Hersteller wie Vauxhall senken die Preise, um attraktiv zu bleiben. Wer jetzt zuschlägt, spart nicht nur Steuern, sondern vielleicht auch den ein oder anderen Tausender beim Kaufpreis.
Die Zahl der Woche vom 17.03.2025: 59.260
Deutschlands Unternehmen haben 2024 spürbar mehr Erfindungen zum Patent angemeldet. Laut aktueller Jahresstatistik des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) stieg die Zahl der inländischen Patentanmeldungen um 4,0 % auf 40.064 – ein starkes Signal für Innovationskraft trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten. Insgesamt gingen 59.260 Patentanmeldungen ein, ein leichtes Plus von 1,0 % gegenüber 2023.
Die Automobilbranche bleibt dabei der unangefochtene Innovationstreiber: Neun der zehn anmeldestärksten Unternehmen stammen aus dem Fahrzeugbereich. Bosch sicherte sich mit 4.496 Anmeldungen erneut Platz 1, gefolgt von BMW und Mercedes-Benz. Doch der Fokus hat sich verschoben – weg vom Verbrennungsmotor, hin zu digitalen und elektrischen Technologien.
Am stärksten wuchs die Technikklasse B60K, in der unter anderem Fahrzeuginstrumente und Bedienelemente erfasst werden – plus 33,4 %. Auch die Anmeldungen im Bereich Elektromobilität (B60L, +14,4 %) und Batterietechnologie (H01M, +3,4 %) legten weiter zu. Letztere ist mit 2.627 Anmeldungen erneut die stärkste Einzelklasse – ein klarer Hinweis auf die wachsende Bedeutung von Energie- und Speicherlösungen im Fahrzeugbau und darüber hinaus.
Dagegen verlieren klassische Motorentechnologien weiter an Bedeutung: Im Technologiefeld „Motoren, Pumpen, Turbinen“ wurden nur noch 1.706 Anmeldungen gezählt – rund ein Drittel des Niveaus von 2016..
Mit 23.765 Anmeldungen bleibt der Maschinenbau stärkster Technologiesektor, gefolgt von Elektrotechnik (17.772) und Instrumenten (9.162). Besonders spannend für die Elektronikbranche: Viele Innovationen bewegen sich an der Schnittstelle von Hardware, Software und Systemintegration – etwa bei Displays, Sensorik oder intelligenten Steuerungssystemen.

Die Zahlen der Woche vom 24.03.2025 – Tesla Edition: 8 Rückrüfe, 1,4 Mrd. US-Dollar Lücke und Abschaltung in unter einer Sekunde
Allein sein Name ruft bei vielen schon teils heftige Reaktionen hervor, aktuell noch in beide Richtungen: Elon Musk. Von manchen als technischer Visionär und "Aufräumer" der staatlichen Ausgaben in USA gefeiert bis hin zum Gegenargument, einen Tesla zu kaufen oder ihn gar anzuzünden. Wie die Person Musk selbst, findet sich auch eines seiner Unternehmen aktuell viel in den Schlagzeilen. Uns sind letzte Woche gleich drei negative aufgefallen, weswegen wir uns entschlossen haben, diese in unserer Zahl der Woche zusammenzufassen. Wo fangen wir an...
Acht Rückrufe: Der Cybertruck als Negativrekordhalter
Gerade einmal etwas über ein Jahr auf dem Markt – und schon Rekordhalter: Teslas Cybertruck hat innerhalb kürzester Zeit seinen achten Rückruf kassiert. Betroffen sind dieses Mal über 46.000 Fahrzeuge, die zwischen November 2023 und Februar 2025 gefertigt wurden. Grund: Die großflächigen Metallzierleisten („Cant Rails“) rund um Windschutzscheibe und Türen wurden lediglich geklebt – und können sich bei der Fahrt ablösen. Ein Bauteil, das sich während der Fahrt vom Fahrzeug löst, ist mehr als nur ein kosmetisches Problem: Es stellt eine konkrete Gefahr für nachfolgende Fahrzeuge dar.
1,4 Milliarden Dollar Differenz – Buchhaltungsproblem oder Warnsignal?
Ein weiteres Tesla-Rätsel offenbart sich derzeit in den Bilanzen. Eine aktuelle Analyse der Financial Times zeigt: Zwischen ausgewiesenem Investitionsvolumen in neue Anlagen (CapEx) und dem tatsächlichen Zuwachs bei Immobilien, Anlagen und Ausrüstung (PP&E) klafft eine Lücke von 1,4 Milliarden US-Dollar – und zwar ohne erkennbare Erklärung.
Tesla selbst meldete im zweiten Halbjahr 2024 6,3 Milliarden Dollar an CapEx, doch der Wertzuwachs der Anlagen lag bei lediglich 4,9 Milliarden. Experten verweisen darauf, dass kleinere Differenzen durchaus üblich sind – etwa durch Wechselkurse, Abschreibungen oder Verkäufe. Doch Tesla weist keine ausreichenden Sonderfaktoren aus, um die Diskrepanz zu erklären.
Hinzu kommen weitere Ungereimtheiten: Trotz angeblicher 37 Milliarden Dollar an Cashreserven nahm Tesla 6 Milliarden Dollar an neuen Schulden auf – und verweigert gleichzeitig Ausschüttungen an Aktionäre wie Dividenden oder Aktienrückkäufe. Aussagen von Elon Musk aus dem Jahr 2022, wonach man einen Buyback anstrebe, blieben bislang folgenlos. Der renommierte Finanzprofessor Jacek Welc zieht inzwischen Vergleiche mit prominenten Bilanzskandalen à la Wirecard oder Longtop Financial. Noch ist keine Rede von Manipulation – aber die Warnzeichen häufen sich.
Autopilot unter Verdacht – und die perfide Taktik der letzten Sekunde
Als wäre das nicht genug, sorgt auch der sogenannte Autopilot erneut für heftige Diskussionen. Ein Crash-Test-Video des bekannten YouTubers Mark Rober – in dem es eigentlich um den Vergleich von Lidar und Kamera geht – zeigt deutlich, wie das System mit einem Kunsthindernis auf der Straße überfordert ist. Aber darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Stattdessen wird deutlich, dass der Tesla im letzten Moment die Kontrolle an den Fahrer zurückgibt. Nämlich in weniger als eine Sekunde vor dem Aufprall.
Tesla-Fans behaupteten zunächst, das System sei gar nicht aktiv gewesen – doch die Aufnahmen sprechen eine andere Sprache. Das Video zeigt nicht nur, dass der Autopilot aktiviert wurde, sondern auch, dass er sich genau in dem Moment deaktiviert, in dem eine Kollision unvermeidbar ist. Ein Muster, das auch die US-Verkehrsbehörde NHTSA bei der Untersuchung von Tesla-Unfällen festgestellt hat: Durchschnittlich weniger als eine Sekunde vor dem Crash schaltet das System ab – zu spät, um einzugreifen, aber rechtzeitig genug, um juristische Verantwortung potenziell abzustreifen. Tesla muss solche Unfälle eigentlich melden – doch laut Berichten von Electrek sind die offiziellen Unterlagen auffällig geschwärzt. Während andere Hersteller ihre Systemdaten transparent veröffentlichen, wirken Teslas Einreichungen wie aus einem Geheimarchiv.
Doch aufgepasst: Es wird nicht angegeben, ob es sich bei dem getesteten Tesla Model Y um ein Fahrzeug aus US-amerikanischer oder chinesischer Produktion handelt – ein potenziell relevanter Aspekt. Je nach Fertigungsort unterscheiden sich Teslas Fahrzeuge deutlich in der verbauten Batterietechnologie (z. B. 4680-Zellen in Austin vs. LFP-Zellen in Shanghai) und damit auch in der zugrundeliegenden Softwareplattform und Systemarchitektur. Diese Unterschiede können das Verhalten des Autopiloten – insbesondere in kritischen Situationen – durchaus beeinflussen.
Teslas Trick im Video
Die Zahl der Woche vom 17.03.2025: 32,000

Vom 11. bis 13. März 2025 kamen Fachleute und Unternehmen aus der Embedded-Industrie im Messezentrum Nürnberg zusammen. Mit rund 32.000 Besuchern aus über 80 Ländern und knapp 1.200 Ausstellern bot die Messe eine Plattform für Innovationen, Wissensaustausch und Branchendialoge.
Ein besonderes Highlight war die Verleihung des embedded award, der herausragende Entwicklungen in der Embedded-Technologie würdigt. Auch die begleitenden Konferenzen fanden großen Zuspruch: 1.897 Teilnehmer aus 47 Ländern nahmen an den Fachvorträgen, Keynotes und Podiumsdiskussionen teil.
Die nächste embedded world findet vom 10. bis 12. März 2026 in Nürnberg statt.
Die Highlights von der embedded world 2025 haben wir hier zusammengefasst.
Die Zahl der Woche vom 10.03.2025: 1,4 Mrd. Liter
Deutschland elektrisiert sich weiter: Zum Jahresbeginn 2025 waren laut Kraftfahrtbundesamt exakt 1.651.643 rein elektrische Pkw auf deutschen Straßen unterwegs. Und diese beeindruckende Zahl hat es in sich: Laut Berechnungen von E.ON-Experten spart der deutsche E-Auto-Bestand jährlich fast 1,4 Mrd. Liter Benzin und Diesel ein – eine Menge, die ausreichen würde, um etwa neun Millionen Badewannen zu füllen.
Doch nicht nur der Treibstoffverbrauch sinkt, auch die CO2-Bilanz verbessert sich erheblich: Werden die Fahrzeuge mit Ökostrom betrieben, lassen sich pro Jahr rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen – das entspricht der CO2-Bindung von 160 Millionen Bäumen. Selbst bei Nutzung des durchschnittlichen deutschen Strommixes bleibt die Einsparung beachtlich: Mehr als 2,8 Millionen Tonnen CO2 weniger landen in der Atmosphäre.
Jens Michael Peters, in der Geschäftsführung von E.ON Deutschland für Energielösungen und Elektromobilität zuständig, zeigt sich optimistisch: "Die Zulassungszahlen zeigen, dass 2025 ein gutes Jahr für die Energiewende auf der Straße werden kann. Jeder, der auf E-Mobilität umsteigt, leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz – und das ohne Abstriche bei Mobilität, Komfort oder Fahrspaß."
Schwerpunktthema: E-Mobility

In diesem Themenschwerpunkt „E-Mobility“ dreht sich alles um die Technologien in Elektrofahrzeugen, Hybriden und Ladesäulen: Von Halbleitern über Leistungselektronik bis E-Achse, von Batterie über Sicherheit bis Materialien und Leichtbau sowie Test und Infrastruktur. Hier erfahren Sie mehr.
Die Zahl der Woche vom 03.03.2025: 2,56 Mrd. m³
Der Wasserverbrauch der deutschen Wirtschaft ist zwischen 2019 und 2022 um rund 16,7 % gesunken. Dies geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Während 2019 noch 15,31 Milliarden Kubikmeter Wasser genutzt wurden, waren es 2022 nur noch 12,75 Milliarden Kubikmeter – ein Rückgang um 2,56 Milliarden Kubikmeter.
Als Hauptursache für diese Entwicklung identifiziert Destatis den fortschreitenden Atomausstieg. Durch die Abschaltung der Kernkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C Ende 2021 reduzierte sich der Wasserverbrauch in der Energieversorgung um 2,02 Milliarden Kubikmeter. Dies verdeutlicht den erheblichen Wasserbedarf von thermischen Kraftwerken, insbesondere für Kühlprozesse.
Trotz des Rückgangs bleibt die Energiewirtschaft mit 6,59 Milliarden Kubikmetern weiterhin der größte Wasserverbraucher in Deutschland. Dahinter folgt das verarbeitende Gewerbe mit 5,15 Milliarden Kubikmetern, wobei insbesondere die chemische Industrie hohe Wassermengen benötigt. Die Landwirtschaft, deren Verbrauch aufgrund zunehmender Trockenperioden in der öffentlichen Diskussion steht, nutzte 2022 vergleichsweise geringe 0,48 Milliarden Kubikmeter.
Der mit Abstand größte Anteil des industriellen Wasserverbrauchs entfällt auf Kühlzwecke. Im Jahr 2022 wurden 82,9 % des eingesetzten Wassers für diesen Zweck genutzt – ein leichter Rückgang im Vergleich zu den 85 % im Jahr 2019. Dieser Trend hängt direkt mit der Abschaltung von Kernkraftwerken zusammen, da diese besonders kühlwasserintensive Anlagen sind.
Im Vergleich zu erneuerbaren Energien zeigt sich ein erheblicher Unterschied im Wasserverbrauch: Während Atomkraftwerke zwischen 1912 und 2294 Litern pro Megawattstunde (l/MWh) benötigen, liegt der Wert bei Windkraftanlagen zwischen 153 und 406 l/MWh und bei Photovoltaik zwischen 287 und 606 l/MWh. Kohlekraftwerke sind mit bis zu 2395 l/MWh sogar noch wasserintensiver als die Kernenergie.
Die Zahl der Woche vom 17.02.2025: 2,7 Bio. USD
Die Zahlen sind alarmierend: Bis 2030 könnte die Weltwirtschaft durch den Verlust essenzieller Ökosystemleistungen wie Bestäubung, Fischerei und Holzproduktion um satte 2,7 Billionen US-Dollar schrumpfen. Besonders betroffen sind Entwicklungs- und Schwellenländer, deren Bruttoinlandsprodukt um mehr als zehn Prozent einbrechen könnte. Das zeigt eine aktuelle Analyse, die die enge Verknüpfung von Wirtschaft und Natur in den Fokus rückt.
Dieser dramatische Rückgang der Biodiversität ist nicht nur ein ökologisches Problem, sondern stellt auch eine ernsthafte Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität dar. Ökosystemleistungen bilden das Fundament vieler wirtschaftlicher Aktivitäten, von der Landwirtschaft bis zur Energieproduktion. Ohne sie sind Nahrungsmittelversorgung, Wasserkreisläufe und klimatische Stabilität gefährdet. Der Verlust dieser natürlichen Ressourcen zwingt Unternehmen und Volkswirtschaften, auf teure künstliche Alternativen zurückzugreifen, was die Produktionskosten in vielen Bereichen erheblich steigen lässt.
Doch es gibt Lichtblicke: "Nature-Smart"-Politiken können diesen Negativtrend umkehren. Durch innovative Ansätze wie eine entkoppelte Agrarförderung, Investitionen in Forschung und globale CO2-Kompensationszahlungen ließe sich nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die Weltwirtschaft um bis zu 150 Milliarden US-Dollar pro Jahr stärken. Die Schaffung finanzieller Anreize zur Erhaltung von Wäldern oder nachhaltigen Landnutzungssystemen wäre ein Win-Win-Szenario für alle Beteiligten.
Besonders spannend: Der Technologiebereich kann hier eine Schlüsselrolle einnehmen. Intelligente Monitoring-Systeme für den Zustand von Wäldern, KI-gestützte Analysen zur nachhaltigen Landwirtschaft oder innovative Energiespeichertechnologien könnten gezielt dazu beitragen, dass Umwelt- und Wirtschaftsinteressen Hand in Hand gehen. Die Digitalisierung bietet hier enorme Chancen: Mithilfe moderner Satellitenüberwachung können illegale Rodungen frühzeitig erkannt und verhindert werden. KI-gestützte Prognosemodelle helfen Landwirten, ressourcenschonend zu arbeiten und Erträge zu optimieren.
Die Zahl der Woche vom 10.02.2025: 100 MW
Der digitale Fortschritt kennt kein Halten – und mit ihm steigt auch der Stromverbrauch. Besonders der Boom von Künstlicher Intelligenz (KI) sorgt für eine rasant wachsende Nachfrage nach Rechenkapazität. Doch wo viel verbraucht wird, gibt es auch Potenzial für Effizienzsteigerungen.
KI braucht viel Power
Ob beim Verfassen von Texten, der Optimierung von Arbeitsprozessen oder der Suche nach dem perfekten Rezept – KI-Tools wie ChatGPT erledigen zahlreiche Aufgaben, verbrauchen dabei aber ordentlich Strom. Ein einziger KI-Prompt benötigt im Schnitt zehnmal so viel Energie wie eine Google-Suche. Hinzu kommt der immense Stromhunger für das Training der KI-Modelle, das gigantische Datenmengen verarbeitet. Besonders aufwendige Modelle können mehrere Megawattstunden pro Trainingslauf verbrauchen – genug, um ein Einfamilienhaus jahrelang mit Strom zu versorgen.
Rechenzentren wachsen weltweit
Die steigende Rechenlast verteilt sich auf Rechenzentren, in denen Tausende Hochleistungschips rund um die Uhr arbeiten. Während kleinere Zentren oft nur einige hundert Quadratmeter umfassen, kommen große Cloud-Serverfarmen auf mehrere Zehntausend Quadratmeter und eine Kapazität von bis zu 100 Megawatt – das entspricht der Leistung von 20 modernen Windkraftanlagen. Einige der weltweit größten Rechenzentren übersteigen sogar diese Grenze und erreichen bis zu 200 Megawatt, was den Strombedarf einer mittelgroßen Stadt decken könnte.
Und das Wachstum ist rasant:
-
In Deutschland wächst die Rechenleistung von 2,7 Gigawatt (2024) auf voraussichtlich 4,9 Gigawatt im Jahr 2030.
-
Die USA (48 GW in 2024) und China (38 GW in 2024) verdoppeln ihre Kapazitäten bis 2030 sogar fast auf 95 GW bzw. 64 GW.
-
Besonders rasant ist der Ausbau in Asien, wo Länder wie Indien und Südkorea verstärkt in neue Rechenzentren investieren.
Nicht jeder Standort eignet sich für ein Rechenzentrum. Während kleinere Zentren oft in der Nähe der Endnutzer gebaut werden, um Latenzen zu minimieren, setzen Betreiber großer Anlagen auf niedrige Strompreise, schnelle Internetverbindungen und steuerliche Vorteile. Paradebeispiel ist Irland: Dort entfielen 2023 bereits 21 Prozent des Stromverbrauchs auf Rechenzentren – unter anderem dank vorteilhafter Steuerkonditionen und der strategischen Lage für transatlantische Datenverbindungen.
Doch nicht nur Steuern spielen eine Rolle. Auch nachhaltige Energiequellen werden zunehmend ein Kriterium: Skandinavische Länder wie Norwegen oder Schweden sind attraktiv, da sie über viel Wasserkraft verfügen und damit einen CO₂-armen Betrieb ermöglichen. In Deutschland hingegen stehen Betreiber vor der Herausforderung hoher Strompreise und komplexer Regulierungen.
KI als Teil der Lösung?
So rasant der Energiehunger steigt, so vielversprechend sind aber auch die Möglichkeiten, KI für effizientere Energieerzeugung und -nutzung einzusetzen. Ob in der Prognose von Wind- und Solarstrom oder der Optimierung industrieller Prozesse – intelligente Systeme könnten langfristig helfen, Ressourcen besser einzusetzen und so den steigenden Energiebedarf zumindest teilweise zu kompensieren.
Ein weiteres Zukunftsszenario ist der Einsatz von Abwärme aus Rechenzentren. Einige Betreiber experimentieren bereits damit, die entstehende Wärme für Fernwärmenetze oder industrielle Prozesse zu nutzen. Solche Konzepte könnten dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck der digitalen Infrastruktur zu verringern.
Fakt ist: Der digitale Fortschritt bringt nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch neue Herausforderungen mit sich – insbesondere für die Energiebranche. Entscheidend wird sein, wie effizient Rechenzentren künftig arbeiten und inwieweit erneuerbare Energien in deren Betrieb integriert werden können.

Die Zahl der Woche vom 03.02.2025: 600.000
Die Energiewende nimmt Fahrt auf – und Batteriespeicher spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland fast 600.000 neue stationäre Speicher installiert, was einem Wachstum von fast 50 Prozent entspricht. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft summiert sich die Gesamtzahl der installierten Speichersysteme damit auf über 1,8 Millionen mit einer Gesamtkapazität von etwa 19 Gigawattstunden (GWh). Das entspricht genug Energie, um den durchschnittlichen Tagesstromverbrauch von mehr als zwei Millionen 2-Personen-Haushalten abzudecken.
Heim- und Gewerbespeicher auf Erfolgskurs
Besonders erfreulich: Die Kombination aus Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern entwickelt sich zunehmend zum Standard – insbesondere im Eigenheimbereich. Allein hier wurden 2024 rund 580.000 neue Speicher verbaut, die zusammen eine Kapazität von 15,4 GWh erreichen. Doch nicht nur private Haushalte setzen auf Energiespeicher, auch in der Industrie geht es voran: Die neu installierte Kapazität gewerblicher Speicher wuchs um satte 26 Prozent, wodurch sich die Gesamtzahl in diesem Segment auf über 38.000 Speicher mit 1,4 GWh erhöht hat.
Großspeicher: Der Gamechanger für die Energiewende?
Die spannendste Entwicklung zeigt sich jedoch im Bereich der Großspeicher. Diese Anlagen, die mindestens eine Kapazität von 1 Megawattstunde (MWh) besitzen, verzeichnen aktuell das stärkste Wachstum. Im vergangenen Jahr wurden rund 100 neue Großspeicher mit einer Gesamtkapazität von 0,8 GWh in Betrieb genommen – eine Verdopplung gegenüber 2023. Insgesamt sind nun fast 2,3 GWh an Großspeicherkapazität in Deutschland installiert. Branchenkenner rechnen in den nächsten zwei Jahren sogar mit einer Verfünffachung der installierten Kapazitäten.
Gesetzliche Erleichterungen als Wachstumstreiber
Einen zusätzlichen Schub verspricht eine kürzlich beschlossene Reform, die den flexibleren Einsatz von Speichern ermöglicht. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, begrüßt die Entwicklung und betont, dass Speicher nicht nur den Eigenverbrauch optimieren, sondern auch die Netze entlasten und die Kosten der Energiewende senken.
Angesichts der wachsenden Solar- und Windstromerzeugung wird der Ausbau von Speichern eine entscheidende Rolle spielen, um wetterabhängige Schwankungen auszugleichen. Körnig sieht in Batteriespeichern das „schnellste, günstigste und wirkungsvollste Instrument zur Integration von Solarenergie in den Strommarkt“. Gleichzeitig fordert er weitere regulatorische Erleichterungen, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und die Rolle von Speichern im Strommarkt-Design konsequent zu stärken.
Die Zahl der Woche vom 20.01.2025: 552
Generative KI (GenAI) verändert die Art und Weise, wie wir Technologie nutzen, doch ihre Entwicklung und Anwendung bringen auch erhebliche Umwelt- und Sozialkosten mit sich. Ein Beispiel: Das Training eines Modells wie GPT-3 (175 Milliarden Parameter) verursacht etwa 552 Tonnen CO₂-Emissionen – vergleichbar mit dem jährlichen CO₂-Ausstoß von rund 120 Autos.
Die Basis für GenAI-Systeme bildet leistungsstarke Hardware, insbesondere GPUs. Diese erfordern seltene Rohstoffe wie Tantal und Kobalt, deren Abbau ökologische Herausforderungen wie Abholzung und Wasserverschmutzung mit sich bringt. Datenzentren, die für den Betrieb von GenAI unverzichtbar sind, tragen ebenfalls zu steigenden Energieverbräuchen bei: Prognosen zufolge könnten diese bis 2030 bis zu 8 % des Stromverbrauchs in den USA und 5 % in Europa ausmachen.
Auch die Energieintensität der Modell-Trainings ist beachtlich. Neben dem Stromverbrauch spielt auch der Wasserbedarf für die Kühlung der Datenzentren eine Rolle. So benötigte beispielsweise ein OpenAI-Standort in Iowa im Juli 2022 rund 6 % des gesamten Wasserverbrauchs der Stadt West Des Moines.Neben ökologischen Fragen gibt es auch soziale Auswirkungen. In Abbaugebieten für Rohstoffe wie Kobalt, etwa in Kolwezi, Kongo, sind oft prekäre Arbeitsbedingungen und geringe Sicherheitsstandards anzutreffen. Gleichzeitig gibt es Diskussionen um die lokale Akzeptanz neuer Datenzentren, die zwar Infrastruktur fordern, jedoch häufig nur wenige hochwertige Arbeitsplätze schaffen.
Um die Auswirkungen zu mindern, gibt es bereits Ansätze wie energieeffizientere Modelle, optimierte Trainingsmethoden oder nachhaltige Hardwaredesigns. Zudem könnte die Offenlegung von Ressourcenverbrauch und Emissionen in Jahresberichten mehr Transparenz schaffen und nachhaltiges Handeln fördern.
Die Zahl der Woche vom 16.12.2024: 380.609
Die deutschen Zulassungszahlen für 2024 sind da, und sie zeigen: Der Höhenflug der reinen Elektroautos (BEVs) hat vorerst einen Dämpfer bekommen. Mit 380.609 Neuzulassungen sackte der Absatz um deutliche 27,4 Prozent im Vergleich zu 2023 ab. Damit liegt der Marktanteil der Stromer nur noch bei 13,5 Prozent – nach 18,4 Prozent im Vorjahr. Der Grund? Die gekürzte Förderung und ein eher verhaltenes Angebot der Hersteller. Aber keine Panik: Experten wie Dr. Peter Mock (ICCT) erwarten ab 2025 wieder deutlich steigende Zahlen, wenn strengere CO₂-Ziele in der EU greifen.
Hybride übernehmen das Ruder
Während reine E-Autos straucheln, feiern Hybride ihren großen Moment. Fast jeder dritte Neuwagen in Deutschland (33,6 Prozent) hatte 2024 einen hybriden Antrieb an Bord. Das bedeutet 947.398 Neuzulassungen – ein sattes Plus von 12,7 Prozent gegenüber 2023. Darunter sind auch 191.905 Plug-in-Hybride, deren Markt sich nach dem Einbruch 2023 (+9,2 Prozent) wieder stabilisiert hat. Trotz dieser Erholung bleiben sie aber weit hinter den Spitzenwerten aus den Förderjahren 2021 und 2022 zurück.
Bei den Elektroautos bleibt das Tesla Model Y das Maß der Dinge. Mit 29.896 Neuzulassungen in 2024 führt es die Jahresstatistik an – auch wenn das ein Rückgang im Vergleich zu den 45.818 Stück aus 2023 ist. Auf Platz zwei landet der Skoda Enyaq (25.262), gefolgt vom VW ID.4 und ID.5 (21.611). Insgesamt bleibt Volkswagen die Elektro-Marke Nummer eins in Deutschland: 62.253 E-Autos ließen die Wolfsburger 2024 neu zu. Dahinter folgen BMW mit 51.290 und Tesla mit 37.574 Fahrzeugen.
Die Zahl der Woche vom 16.12.2024: 450.000
Über 450.000 elektronische Bauteile wurden allein im letzten Jahr abgekündigt – ein Weckruf für viele Branchen, deren Produkte langfristig verfügbar und zuverlässig bleiben müssen. Besonders in Sektoren wie Automotive, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik oder der Verteidigungsindustrie prallt die kurze Lebensdauer moderner Bauteile (oft nur 2–5 Jahre) mit den langen Produktlebenszyklen zusammen.
Wird eine End-of-Life-Benachrichtigung (EOL) erst spät bemerkt, bleibt oft nur der Weg in den teuren Krisenmodus. Die Folgen:
- Notfall-Redesigns, die Entwicklungsressourcen und Zeit verschlingen
- Hohe Kosten für die Requalifizierung von neuen Bauteilen oder Designs
- Verzögerungen bei der Markteinführung oder gar Produktionsstopps
Wer schon in der Entwicklungsphase an die langfristige Verfügbarkeit denkt, vermeidet teure und zeitaufwändige Probleme später. Experten empfehlen dabei drei Kernstrategien:
-
Second Source Strategy
Setzen Sie von Anfang an auf alternative Lieferanten und prüfen Sie Bauteil-Lebenszyklen direkt bei den Herstellern. Verlassen Sie sich nicht nur auf Datenbanken, da diese oft veraltete oder ungenaue Informationen enthalten können. -
Smart Storage Planning
Für besonders langlebige Produkte kann die Lagerung kompletter Module oder kritischer Bauteile eine Lösung sein. Doch Vorsicht: Bauteile altern auch im Lager. Daher müssen Umweltbedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit und ESD-Schutz sorgfältig eingehalten werden. -
Design-In Intelligence
Schon bei der Komponentenauswahl sollte der Lifecycle-Status berücksichtigt werden. Komponenten mit kurzer Lebensdauer sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Eine sorgfältige Dokumentation hilft dabei, zukünftige Entscheidungen schneller und fundierter zu treffen.
Obsoleszenz ist unvermeidbar, doch wer frühzeitig plant, spart langfristig Zeit, Kosten und Ressourcen. Proaktives Obsoleszenzmanagement schützt die gesamte Produktlebensdauer und sorgt dafür, dass Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind.
Obsoleszenz ist unvermeidbar, doch wer frühzeitig plant, spart langfristig Zeit, Kosten und Ressourcen. Proaktives Obsoleszenzmanagement schützt die gesamte Produktlebensdauer und sorgt dafür, dass Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind.
Die Zahl der Woche vom 09.12.2024: 0

Na, wenn das mal kein Weckruf ist! Der EQE, das elektrische Aushängeschild von Mercedes, ist im Oktober in China auf eine bemerkenswerte Zahl gekommen: Null. Kein einziger Wagen wurde verkauft – in einem Markt mit über 1,4 Milliarden Menschen. Diese Zahl steht symbolisch für ein Problem, das größer ist als nur ein Auto: Mercedes, einst das Symbol für Luxus und Innovation, verliert in China massiv an Boden.
Dabei ist China alles andere als ein schwieriger Markt für Elektroautos – im Gegenteil: Mit 1,3 Millionen verkauften New Energy Vehicles im Oktober, einem Wachstum von über 60 Prozent, boomt die Branche wie nie zuvor. Chinesische Hersteller wie BYD und Nio geben den Ton an, während die deutschen Traditionsmarken im Abseits stehen. Mercedes kämpft mit einem Absatzrückgang, BMW und VW ergeht es kaum besser. Rabatte helfen da nicht mehr, auch wenn der EQE in China für fast die Hälfte des europäischen Preises angeboten wird.
Während E-Autos in China boomen, stehen deutsche Hersteller wie Mercedes, BMW und VW im Abseits. Die Konkurrenz aus China zeigt, wie's geht: günstig, modern, begehrt. Deutsche Ingenieurskunst trifft hier auf chinesische Konsummentalität – und verliert. Der Markt hat sich verändert, die chinesischen Kund:innen erwarten mehr als nur einen großen Namen und teure Technik. Optik, Design und Benutzererfahrung spielen eine entscheidende Rolle. Und genau hier scheinen die deutschen Autobauer den Anschluss verloren zu haben.
Fest steht: Die Zeiten haben sich geändert, und Chinas Kundschaft tickt anders als noch vor 20 Jahren. Wer hier punkten will, muss mehr liefern als Tradition und Rabatte.
Die Zahl der Woche vom 02.12.2024: 35.100 Euro
Die Ausbildung von Ingenieur:innen, gerade in zukunftsweisenden Bereichen wie der Elektrotechnik, hat ihren Preis – und der ist nicht gering. Laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) kosten Bachelorstudiengänge die deutschen Hochschulen im Schnitt 36.500 Euro pro Studierenden bis zum Abschluss. Diese Zahl umfasst nicht nur die Lehre, sondern auch Forschung und Infrastruktur.
Interessant ist der Vergleich mit anderen Fachrichtungen: Während medizinische Studiengänge mit über 100.000 Euro pro Kopf die mit Abstand teuersten sind, liegen die Kosten in den Ingenieurwissenschaften unter diesem Niveau, aber immer noch deutlich über den Ausgaben für Geisteswissenschaften (33.700 Euro) oder Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (19.700 Euro).
Warum ist das so? Ingenieurwissenschaften erfordern teure Labor-Ausstattungen, technische Geräte und intensive Betreuung, die vor allem in kleineren Gruppen erfolgt. Besonders in der Elektrotechnik, einem hochkomplexen und stark forschungsorientierten Bereich, sind solche Investitionen essenziell, um Studierende praxisnah auszubilden.
Außerdem fand das IW heraus, dass ein Studienplatz an einer Universität mit 47.000 Euro mehr als doppelt so viel kostet wie an Fachhochschulen (18.700 Euro). Der Gründe dafür liegen in kostengünstigeren Fachergruppen und einem geringeren Personalaufwand.

Die Zahl der Woche vom 25.11.2024: 50-Millionenfach
Vor über 50 Jahren, im Jahr 1971, präsentierte Intel mit dem 4004 den ersten kommerziellen Mikroprozessor. Er brachte es auf 2.300 Transistoren und wurde ursprünglich für Taschenrechner entwickelt. Mit einer Taktrate von 740 kHz war der 4004 für damalige Verhältnisse ein echter Meilenstein – er konnte erstmals mehrere Rechenaufgaben unabhängig steuern und war dennoch klein genug, um in ein tragbares Gerät eingebaut zu werden.
Heute, über ein halbes Jahrhundert später, ist die Transistordichte explodiert. Der Apple M1 Ultra, einer der modernsten Chips für Personal Computer, enthält 114 Milliarden Transistoren. Dieser enorme Fortschritt ist das Ergebnis von Jahrzehnten technologischer Entwicklung, darunter kleinere Fertigungsprozesse, neue Materialien und effizientere Chipdesigns. Mit einer Strukturbreite von 5 nm und Taktraten im Gigahertz-Bereich ermöglicht der M1 Ultra anspruchsvolle Anwendungen wie KI-Berechnungen, Videoproduktion und datenintensive Simulationen. Der technologische Fortschritt der letzten 50 Jahre ist schlichtweg atemberaubend. Der Anstieg um das 50-Millionenfache zeigt nicht nur, wie schnell Moore's Law die Elektronikindustrie geprägt hat, sondern auch, wie stark sich die Anforderungen an Rechenleistung verändert haben. Was einst als Innovation für Taschenrechner gedacht war, treibt heute Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und komplexe Simulationen an.
Ein Vergleich:
Merkmal | Intel 4004 (1971) | Apple M1 Ultra (2023) |
---|---|---|
Transistoren | 2.300 | 114 Milliarden |
Strukturgröße | 10.000 nm | 5 nm |
Einsatzbereich | Hauptsächlich für Taschenrechner | Leistung für High-End-Computing |
Der Unterschied zeigt nicht nur die schiere Geschwindigkeit des Fortschritts, sondern auch die wachsenden Anforderungen an Technologie. Wo früher ein Chip einfache Zahlenoperationen durchführte, treiben moderne Prozessoren selbstfahrende Autos, komplexe KI-Systeme und hochauflösende Videobearbeitung an.
Doch was kommt als Nächstes? Während wir uns an die 5-nm-Fertigung gewöhnen, arbeiten Halbleiterunternehmen bereits an 3-nm- und 2-nm-Knoten. Parallel dazu könnten neue Materialien wie Graphen oder Technologien wie Quantencomputing die nächste Welle des Fortschritts einläuten. Vielleicht erreichen wir eines Tages Chips mit so vielen Transistoren, dass sie buchstäblich mehr zählen können, als es Atome in unserem Körper gibt.
Mit der Entwicklung hin zu noch kleineren Strukturbreiten wie 3 nm und 2 nm und möglicherweise neuen Materialien wie Graphen ist der Fortschritt längst nicht abgeschlossen. Der Weg vom Intel 4004 zum Apple M1 Ultra ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie weit die Technologie in 50 Jahren gekommen ist – und was noch möglich sein könnte.
Die Zahl der Woche vom 18.11.2024: 80.000

Das war ein Spektakel! Die electronica 2024 hat vom 12. bis 15. November in München gezeigt, wie die Elektronikbranche die Welt von morgen gestaltet. Mit 3.480 Ausstellern aus 59 Ländern und rund 80.000 Besuchern aus 100 Nationen war die Messe so international wie nie zuvor. In 18 prall gefüllten Messehallen drehte sich alles um Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Mobilität der Zukunft und Nachhaltigkeit. Knapp 76 Prozent der Aussteller kamen aus dem Ausland, was die electronica erneut als globale Plattform für die Elektronikbranche etabliert. Die nächste Messe findet übrigens schon vom 10. bis 13. November 2026 statt.
Besonders beeindruckend: Der Fokus auf eine CO₂-neutrale Zukunft durch smarte Technologien. Ob intelligente Energielösungen oder smarte Mobilität – die Ideen, die in den Hallen präsentiert wurden, sind nicht nur Visionen, sondern oft schon Realität. Auch die parallel stattfindende SEMICON Europa konnte mit ausverkauften Hallen und spannenden Einblicken in die Halbleiterproduktion punkten.
„Die electronica ist seit 60 Jahren der Treffpunkt der globalen Elektronikbranche“, betonte Dr. Reinhard Pfeiffer, CEO der Messe München. Laut ihm demonstrierte die Messe einmal mehr die Innovationsstärke der Industrie. Dr. Gunther Kegel vom ZVEI zeigte sich ebenfalls optimistisch: „Die Megatrends Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung treiben die Branche weiterhin voran, auch wenn es derzeit wirtschaftliche Herausforderungen gibt.“
Schon vor dem Start der Messe ging es hochkarätig zu: Bei der electronica Automotive Conference und der CEO Roundtable-Diskussion diskutierten Branchengrößen wie Jean-Marc Chery (STMicroelectronics) und Jochen Hanebeck (Infineon Technologies) über Lieferketten und die Rolle von KI. Auch während der Messe sorgte ein prall gefülltes Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Diskussionen und Foren für Inspiration.
Die Zahl der Woche vom 11.11.2024: 14.000

Die electronica feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum – ein Meilenstein in der Welt der Elektronikmessen! Was einst 1964 als beschauliche Fachausstellung begann, zieht heute die globale Elite der Branche an und hat sich zur größten und bedeutendsten Fachmesse für Elektronik weltweit entwickelt.
Damals nahmen 407 Aussteller auf gerade einmal 4.100 Quadratmetern teil, um den etwa 14.000 Fachbesuchern ihre neuesten Produkte und Technologien zu präsentieren. Ein Format, das seiner Zeit weit voraus war und mit dem Wachstum der Branche kontinuierlich mitgewachsen ist. Die electronica 2022 etwa verzeichnete 2.144 Aussteller aus 51 Ländern und lockte fast 70.000 Fachbesucher aus über 100 Ländern an.
Für die Ausgabe 2024 legt die electronica sogar noch einen drauf: Erstmals in der Geschichte der Messe sind alle 18 Hallen des Münchner Messegeländes vollständig belegt! Ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie groß das Interesse an Elektronikthemen heute ist – und wie umfassend sich die Branche seit ihren Anfängen entwickelt hat.
Dieses Jahr stehen moderne Trends wie nachhaltige Halbleiterproduktion, Internet of Things (IoT) und Künstliche Intelligenz (KI) im Zentrum. Ein direkter Vergleich zur ersten electronica macht die rasanten Entwicklungen deutlich: Wo damals Relais, Röhren und grundlegende Halbleitertechnologien dominierten, diskutiert man heute über die Sicherung vernetzter Systeme, über Datenströme in Echtzeit und den Einsatz von KI in allen Bereichen der Elektronik.
Die Zahl der Woche vom 04.11.2024: 2 Sextillionen

Russland hat Google eine Geldstrafe aufgebrummt, die alle bisherigen Rekorde sprengt. Ein Gericht in Moskau verhängte eine Geldstrafe gegen Google, die auf schwindelerregende 2 Sextillionen Rubel (umgerechnet etwa 20 Quintilliarden Euro) angewachsen ist. Wer sich darunter nichts vorstellen kann: Es ist eine Zahl mit 36 bzw. 33 Nullen, – eine Summe, die das Bruttoinlandsprodukt der Welt um ein Vielfaches übersteigt.
Doch wie kam es zu diesem bizarren Forderungskatalog? Der Konflikt dreht sich um die Sperrung mehrerer pro-russischer YouTube-Kanäle, darunter der ultranationalistische Sender Tsargrad, den Google 2020 im Rahmen von US-Sanktionen blockierte. Ein russisches Gericht befand: Google soll zahlen. Die Strafe begann mit 100.000 Rubel täglich, verdoppelte sich jede Woche und erreichte nach dieser mathematischen Eskalation nun 20 Quintilliarden Euro.
Experten werten die Summe eher als symbolischen Protest gegen westliche Technologiekonzerne und die zunehmend feindselige Haltung zwischen Russland und internationalen IT-Riesen. Die Strafe, die praktisch unbezahlbar ist, verdeutlicht den enormen Druck, den die russische Regierung auf Plattformbetreiber ausübt, um die Kontrolle über Informationen zu behalten. Selbst wenn eine Zahlung realistisch wäre, bleibt unklar, wie die Forderung durchsetzbar sein könnte.
Obwohl Google keine offizielle Stellungnahme zu der Strafe abgegeben hat, sorgt die Maßnahme international für Stirnrunzeln und Kritik. Beobachter bemerken, dass die Eskalation des Konflikts die digitale Landschaft weiter polarisieren und die Position ausländischer Firmen in Russland erschweren könnte.
Die Zahl der Woche vom 28.10.2024: M136279841

Diese Zahl der Woche leiten wir mit einer weiteren Zahl ein: 2.000.000. So viele US-Dollar investierte ein Forscher, um die 52. bekannte – und bisher größte – Mersenne-Primzahl zu finden. Diese wiederum trägt den Namen M136279841. Dahinter verbirgt sich der Wert 2136279841-1. Auch die besten Kopfrechner stoßen hier an ihre Grenzen, umfasst die Zahl am Ende stolze 41.024.320 Ziffern (was ebenfalls ein guter Kandidat für die Zahl der Woche gewesen wäre). Die Zahl ist so gigantisch groß, dass die .txt-Datei, in der sie untergebracht ist, 41,8 MB einnimmt. Zum Vergleich: Die .txt-Datei von Leo Tolstois Krieg und Frieden (587.287 Wörter) ist gerade einmal 3,4 MB groß. Exponentielles Wachstum lässt grüßen!
Aber der Reihe nach: Der Mathematik-Enthusiast und ehemalige NVIDIA-Mitarbeiter Luke Durant hat die Entdeckung im Rahmen des internationalen Projekts GIMPS gemacht. GIMPS (Great Internet Mersenne Prime Search) wurde 1999 gegründet und beruht auf einer globalen Community von Freiwilligen, die mit spezialisierter Software nach außergewöhnlich großen Primzahlen suchen. Mersenne-Primzahlen sind als 2n−12^n - 1 definiert und tragen ihren Namen zu Ehren des französischen Gelehrten Marin Mersenne, der diese Zahlen erstmals studierte. Die Suche nach diesen Zahlen erfordert enorme Rechenleistungen und wird über ein weltweites Netzwerk von Computern durchgeführt.
Was macht die GPU-Technologie bei dieser Suche besonders?
Durants Entdeckung ist die erste ihrer Art, die mit Hilfe von GPUs (Graphics Processing Units) anstelle traditioneller CPUs (Central Processing Units) erfolgte. Mit der von Mihai Preda entwickelten Open-Source-Software GpuOwl konnte GIMPS seine Berechnungen auf die leistungsstarken GPUs ausweiten, die in jüngster Zeit vor allem in der Künstlichen Intelligenz und maschinellem Lernen zum Einsatz kommen. Diese Umstellung brachte erhebliche Leistungssteigerungen, die für die Entdeckung solcher großer Zahlen erforderlich sind.
Die Suche nach M136279841, der 52. Mersenne-Primzahl, führte Durant durch ein selbst aufgebautes Supercomputing-Netzwerk aus GPUs in 24 Datenzentren in 17 Ländern. Laut The Washington Post beliefen sich die Gesamtkosten des Projekts auf etwa zwei Millionen Dollar. Dies zeigt den immensen finanziellen und technischen Aufwand, der für die Entdeckung solcher Zahlen notwendig ist.
Obwohl große Primzahlen theoretisch in der Kryptographie und für Sicherheitstechnologien relevant sein könnten, liegt der Hauptfokus der Mersenne-Suche bislang auf der wissenschaftlichen Neugier. George Woltman, Mitbegründer von GIMPS, betont den Forschungszweck als „eine gute Möglichkeit, die Zeit zu verbringen.“
Die Zahl der Woche vom 21.10.2024: 800.000

Chinesische Wissenschaftler haben einen neuen Weltrekord aufgestellt, indem sie den stärksten resistiven Magneten entwickelt haben, der ein kontinuierliches Magnetfeld von 42,02 Tesla erzeugt. Dieses Magnetfeld ist mehr als 800.000 Mal stärker als das Erdmagnetfeld. Dieser Durchbruch wurde vom Hochmagnetfeldlabor der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CHMFL) erreicht, das bereits 2022 mit einem Hybridmagnet von 45,22 Tesla weltweit Aufmerksamkeit erlangte. Nach fast vier Jahren intensiver Arbeit haben die Forscher die Struktur des Magneten optimiert und den Herstellungsprozess verfeinert, um das neue Rekordfeld mit einer Leistung von 32,3 Megawatt zu erreichen und den bisherigen Rekord von 41,4 Tesla, der 2017 von den USA aufgestellt wurde, zu übertreffen.
Dieser Erfolg ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern hat auch weitreichende Implikationen für die Physik. Joachim Wosnitza, ein Physiker am Hochmagnetfeldlabor in Dresden, betont, dass solche Rekordmagnete die Tür zu neuen Entdeckungen in der Physik öffnen könnten. Insbesondere im Bereich der Festkörperphysik bieten hohe Magnetfelder die Möglichkeit, die versteckten Eigenschaften von Materialien wie Supraleitern zu erforschen. Diese Materialien können Strom bei extrem niedrigen Temperaturen verlustfrei leiten, und die Untersuchung ihrer Eigenschaften erfordert oft sehr starke Magnetfelder.
Hohe Magnetfelder ermöglichen es Wissenschaftlern, physikalische Phänomene zu beobachten, die sonst unzugänglich wären, und diese Magnete bieten auch die Möglichkeit, Materiezustände gezielt zu manipulieren. Laut Alexander Eaton von der University of Cambridge verbessern zusätzliche Tesla in einem Magnetfeld die Messpräzision erheblich, was zu klareren Einsichten in komplexe physikalische Effekte führt.
Resistive Magnete, obwohl sie als ältere Technologie gelten, bieten in der Forschung einige Vorteile gegenüber neueren Hybrid- oder supraleitenden Magneten. Sie sind in der Lage, über längere Zeiträume hinweg stabile Magnetfelder aufrechtzuerhalten und können ihre Feldstärke schnell steigern, was sie in Experimenten vielseitig einsetzbar macht. Ein wesentlicher Nachteil ist jedoch der enorme Energieverbrauch. Um den Rekord von 42,02 Tesla zu erreichen, benötigte der chinesische Magnet 32,3 Megawatt Leistung, was hohe Betriebskosten zur Folge hat. Diese Herausforderung regt jedoch die Entwicklung effizienterer Hybrid- und supraleitender Magnete an, die weniger Energie verbrauchen.
Trotz der Vorteile dieser neuen Magnete haben sie ebenfalls ihre eigenen Hürden. Während supraleitende Magnete aufgrund ihres geringeren Energiebedarfs als zukunftsweisend gelten, sind sie mit höheren Baukosten und komplexeren Kühlsystemen verbunden. Ein Beispiel dafür ist das National High Magnetic Field Laboratory (NHMFL) in den USA, das 2019 einen kleinen supraleitenden Magneten entwickelt hat, der kurzzeitig ein Magnetfeld von 45,5 Tesla erreichte. Derzeit arbeiten die Forscher an einem größeren 40-Tesla-Supraleitmagneten für Experimente. In China wird am SHMFF (Steady High Magnetic Field Facility) ein 55-Tesla-Hybridmagnet gebaut, der die Rekorde weiter übertreffen könnte.
Die Zahl der Woche vom 14.10.2024: 40 %

Kleines Licht am Horizont für die Halbleiter-Industrie: Während große Teile der Branche noch mit der Flaute zu kämpfen haben, gibt es demnächst wohl gute Nachrichten von TSMC. Um satte 40 Prozent stieg der Gewinn beim weltweit größten Auftragsfertiger im dritten Quartal 2024. Der starke Anstieg ist auf die hohe Nachfrage nach Chips für künstliche Intelligenz (KI) zurückzuführen. Laut einer Prognose von LSEG SmartEstimate rechnen Analysten mit einem Nettogewinn von 9,27 Milliarden US-Dollar (298,2 Milliarden TWD).
TSMC beliefert führende Technologieunternehmen wie Apple, Nvidia und Qualcomm mit Chips, die in ihren neuen, auf KI setzenden Produkten unverzichtbar sind. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, als TSMC einen Nettogewinn von 211 Milliarden TWD verzeichnete, übertrifft der erwartete Gewinn für das dritte Quartal 2024 deutlich die Markterwartungen.
Der Umsatzsprung, der bereits vor wenigen Tagen gemeldet wurde, spiegelt die wachsende Nachfrage nach fortschrittlichen Prozessoren wider. TSMC investiert massiv in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten, einschließlich eines 65-Milliarden-Dollar-Projekts für drei Fabriken in Arizona, während der Großteil der Fertigung weiterhin in Taiwan bleibt.
Die Zahl der Woche vom 07.10.2024: 4,7 %

Rückläufige Produktionszahlen, zögerliche Akzeptanz von E-Autos, hohe Entwicklungs – die deutsche Automobil-Branche steht vor großen Herausforderungen. Hinzu kommt jetzt noch ein Umsatzrückgang: Die Autoindustrie, ohne Zulieferer, erzielte im 1. Halbjahr 2024 einen Umsatz von 269,5 Milliarden Euro – 4,7 % weniger als im gleichen Zeitraum 2023. Damals erreichte die Branche mit 282,6 Milliarden Euro den Rekord, auch durch steigende Preise. Trotz des Rückgangs bleibt die Autoindustrie die umsatzstärkste Branche in Deutschland, mit einem Anteil von 25,2 % am gesamten Industrieumsatz.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verzeichneten alle Herstellungsbereiche der Autoindustrie Umsatzrückgänge: Karosserien und Anhänger sanken um 11,6 %, Teile und Zubehör wie Lichtmaschinen oder Getriebe um 5,4 %, und der Bereich Kraftwagen und -motoren um 4,3 %.
Die Exportstärke der Branche bleibt dennoch ungebrochen: Rund 190 Milliarden Euro, also 70 % des Gesamtumsatzes, wurden im Ausland erzielt – der höchste Anteil der letzten 15 Jahre. Im 1. Halbjahr 2024 exportierte Deutschland etwa 1,7 Millionen Pkw im Wert von 68,4 Milliarden Euro, was mengenmäßig einem nahezu unveränderten Wert (-0,3 %) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Rein elektrische Fahrzeuge machten 22,7 % der Exporte aus, jedoch sank ihre Menge um 2,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
In der Autoindustrie waren zum Ende des 1. Halbjahres 2024 etwa 773.000 Menschen beschäftigt – ein Rückgang von 0,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Branche bleibt damit die zweitgrößte Industriebranche nach dem Maschinenbau (952.000 Beschäftigte) und stellt 14,0 % der gesamten Industriearbeitskräfte.
Die Zahl der Woche vom 30.09.2024: 2,6 Milliarden

Die chinesischen Smartphone-Hersteller Xiaomi, Oppo und Vivo haben sich in den letzten zehn Jahren zu echten Schwergewichten im globalen Smartphone-Markt entwickelt. Was einst als ein kleiner Versuch begann, hat sich heute zu einer ernsthaften Konkurrenz für die Marktgiganten Samsung und Apple entwickelt. Laut den jüngsten Daten von Stocklytics.com haben die drei Hersteller gemeinsam mehr als 2,6 Milliarden Smartphones in nur einem Jahrzehnt ausgeliefert.
Vor zehn Jahren, im Jahr 2014, hatten die drei chinesischen Smartphone-Hersteller noch keine nennenswerte Marktbedeutung. Doch heute dominieren sie fast ein Drittel des globalen Smartphone-Verkaufs. Ein Grund für ihren Erfolg ist ihre aggressive Preispolitik: Sie bieten Smartphones mit hohen Spezifikationen zu günstigeren Preisen an, was vor allem in Schwellenländern gut ankommt. Dazu kommt, dass die Spannungen zwischen westlichen Ländern und China ihnen in ihrem Heimatmarkt Auftrieb gegeben haben – einem der größten Smartphone-Märkte weltweit.
Statistiken von Statista und IDC zeigen, dass Xiaomi im Jahr 2024 rund 47 Millionen Smartphones verkauft hat. Während die genauen Verkaufszahlen von Oppo und Vivo in diesem Jahr noch nicht bekannt sind, wuchs die Zahl der gemeinsam ausgelieferten Smartphones im folgenden Jahr auf 135 Millionen. Drei Jahre später waren es 255 Millionen, und bis Ende 2022 kletterten die jährlichen Auslieferungen um weitere 23 % auf 316 Millionen. Das Rekordjahr war 2021, als Xiaomi, Oppo und Vivo zusammen fast 453 Millionen Smartphones verkauften.
Obwohl die Verkaufszahlen in den Jahren 2022 und 2023 auf 270 Millionen zurückgingen, was auf einen allgemeinen Marktrückgang zurückzuführen ist, bedeutet dies dennoch ein beeindruckendes Wachstum von 460 % im Vergleich zu vor zehn Jahren.
Während Xiaomi, Oppo und Vivo in den letzten zehn Jahren ihre Verkaufszahlen steigerten, hat sich auch ihr Marktanteil deutlich erhöht. Im Jahr 2015 kamen die drei Unternehmen zusammen auf einen Marktanteil von lediglich 9,3 %. Zehn Jahre später, im zweiten Quartal 2024, hat sich dieser Wert auf beeindruckende 32,9 % fast verdreifacht.
Der Aufstieg der chinesischen Hersteller hat jedoch Auswirkungen auf die Marktführer: Samsungs Marktanteil fiel von 25 % im Jahr 2015 auf etwa 19 % in 2024, während Apples Anteil von 18 % auf 15,8 % schrumpfte.
Die Zahl der Woche vom 23.09.2024: 90.000 kWh

Die Kernfusion gilt als vielversprechende Energiequelle der Zukunft. Mit nur 1 g Brennstoff, meist ein Helium-Kern aus den beiden Wasserstoffsorten Deuterium und Tritium, lässt sich ein 90.000 kWh Energie erzeugen. Die Kernfusion bietet theoretisch nahezu unbegrenzte Energie, ist sauber und sicher. Doch der Weg zur kommerziellen Nutzung ist von enormen Herausforderungen geprägt. Ein Hauptproblem besteht in den extremen Bedingungen, die für die Fusion nötig sind. Um Atomkerne zu verschmelzen, müssen Temperaturen von über 100 Millionen Grad Celsius erreicht werden. Diese Temperaturen liegen weit über dem, was in herkömmlichen Reaktoren auftritt. Es gibt bisher nur wenige Materialien, die diesen extremen Bedingungen standhalten. Die Entwicklung von Technologien, die diese Temperaturen erzeugen und stabil halten, ist ein zentraler Punkt der Forschung.
Ein weiteres Hindernis ist der Einschluss des heißen Plasmas, in dem die Fusion stattfindet. Um die Reaktion aufrechtzuerhalten, muss dieses Plasma stabil und dauerhaft von starken Magnetfeldern eingeschlossen werden, wie sie in Tokamak-Reaktoren verwendet werden. Diese Magnetfelder müssen präzise gesteuert werden, um das Plasma vor Störungen zu bewahren. Selbst kleinste Instabilitäten können den Fusionsprozess unterbrechen und den Reaktor abschalten.
Neben diesen Herausforderungen gibt es das Problem der Energiebilanz. Für eine wirtschaftliche Nutzung muss der Reaktor mehr Energie erzeugen, als er zur Aufrechterhaltung der Reaktion benötigt. Der ITER-Reaktor, eines der größten aktuellen Forschungsprojekte, strebt an, das Fünffache der eingesetzten Energie zu produzieren. Bisher wurde dieses Ziel jedoch nicht erreicht. Ohne eine positive Energiebilanz bleibt die Kernfusion wirtschaftlich unattraktiv.
Zusätzlich stehen Fusionsreaktoren vor einem Materialproblem. Die Wände des Reaktors werden von schnellen Neutronen bombardiert, die bei der Reaktion freigesetzt werden. Diese Neutronen können die Materialstruktur schwächen und die Lebensdauer der Reaktorkomponenten stark verkürzen. Neue, widerstandsfähige Materialien sind daher dringend erforderlich, um eine langfristige Nutzung zu ermöglichen.
Auch die Handhabung von Tritium, einem der Hauptbrennstoffe der Fusion, stellt eine Hürde dar. Tritium ist in der Natur extrem selten und muss im Reaktor selbst produziert werden, häufig durch die Reaktion von Neutronen mit Lithium. Tritium ist zudem radioaktiv und schwer zu handhaben, was den Betrieb zusätzlich kompliziert.
Schließlich sind die Kosten für die Kernfusionsforschung extrem hoch. Der ITER-Reaktor etwa hat bereits Milliarden gekostet, und es wird erwartet, dass noch viele Jahre und weitere Investitionen nötig sind, um ein kommerziell nutzbares Fusionskraftwerk zu entwickeln.
Die Zahl der Woche vom 16.09.2024: 74 %

Eine neue Studie von pens.com zeigt, dass die Elektroindustrie bei der Mitarbeiterzufriedenheit mit starken 9,19 von 10 Punkten auf dem dritten Platz landet – und das zurecht! Mit einer durchschnittlichen Zufriedenheitsbewertung von 74 % auf Kununu und attraktiven Gehältern setzt die Branche ein deutliches Zeichen. Im Vergleich zur IT-Branche verdienen die Fachkräfte der Elektronik sogar durchschnittlich 8.263 € mehr. Kein Wunder also, dass die Elektroindustrie in puncto Karrierechancen und Gehalt glänzt und in vielen Bereichen die IT-Branche hinter sich lässt.
Während andere Branchen mit der Arbeitskultur oder Gehaltsfragen kämpfen, dürfen sich Elektroniker über ein solides Arbeitsumfeld freuen. Auch wenn der Finanzsektor insgesamt die Nase vorn hat, kann die Elektrobranche locker mithalten – und das mit einer perfekten Mischung aus Zufriedenheit und Technikbegeisterung. Da macht das Arbeiten an innovativen Lösungen gleich noch mehr Spaß!
Die Zahl der Woche vom 09.09.2024: 284 Zettabyte an Daten

Daten sind heute essenziell für unser alltägliches Leben und wir generieren massenweise davon täglich. Während im Jahr 2017 noch 26 Zettabyte (ZB) an Daten weltweit gespeichert wurden, war diese Zahl bis 2022 auf beeindruckende 104 ZB gestiegen. Eine Zettabyte entspricht dabei einer Milliarde Terabyte – um dies zu verdeutlichen: Ein einstündiger Film in Standard-HD-Qualität benötigt etwa ein Gigabyte an Speicherplatz, was einem Tausendstel Terabyte entspricht. Ein Zettabyte könnte somit rund einer Billion solcher Filme entsprechen. Und das Wachstum ist noch lange nicht am Ende, denn laut Schätzungen der International Data Corporation wird das globale digitale Datenvolumen bis 2027 auf unglaubliche 284 Zettabyte ansteigen.

Dieser exponentielle Anstieg an Daten hat einen direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen Union, insbesondere auf das Geschäft mit der Bereitstellung und Verarbeitung von Daten. Datenlieferanten verzeichneten 2023 allein in der EU Umsätze von nahezu 93 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist dabei, dass Deutschland den größten Anteil daran hält: Etwa ein Viertel dieses Umsatzes entfällt auf deutsche Unternehmen, die im Bereich der Datenverarbeitung führend sind. Dahinter folgen Frankreich und Italien. Bis zum Jahr 2030, so schätzt die EU-Kommission, könnte sich der gesamteuropäische Umsatz der Datenlieferanten auf bis zu 172 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Dieser rasante Anstieg ist nicht nur auf die wachsende Menge an Daten zurückzuführen, sondern auch auf die steigende Zahl von Unternehmen, die sich in diesem lukrativen Markt positionieren. Während 2022 rund 238.000 Datenlieferanten in der EU aktiv waren, könnten bis 2030 fast 100.000 weitere Unternehmen hinzukommen.

Die größte Herausforderung für viele Unternehmen besteht jedoch darin, die Datenmengen effizient zu verwalten und zu verarbeiten. Besonders in datenintensiven Branchen wie dem produzierenden Gewerbe, dem Handel und den Finanzdienstleistungen steigt der Bedarf an leistungsstarker Hardware. Das produzierende Gewerbe war 2018 mit 3.600 Exabyte (3,6 ZB) der größte Datenverursacher weltweit. Automatisierte Fertigungsprozesse und die digitale Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinweg sind hier die Haupttreiber der Datenmengen. Auch der Handel, der vor allem durch den boomenden Online-Handel und umfangreiche Datenanalysen zu Werbezwecken geprägt ist, generierte im Jahr 2018 rund 2,2 Zettabyte. Die Finanzdienstleistungsbranche, die durch mobiles Bezahlen, Online-Banking und den Handel mit Wertpapieren immer datengetriebener wird, kam auf knapp 2,1 Zettabyte.
Die Zahl der Woche vom 2.9.2024: 226.821.615 kWh für ChatGPT jährlich
In dieser Rubrik hatten wir Suchanfrage klassich à la Google bereits einmal. Auch KI hat hier schon Einzug gehalten. Nun ist es wieder soweit. Laut Berechnungen verbraucht ChatGPT, das KI-Modell von OpenAI, jährlich rund 226,821,615 Kilowattstunden, um über 78 Milliarden Anfragen zu beantworten – also etwa 2,9 Wh pro Frage. Auf das Jahr hochgerechnet könnte dieser Energieverbrauch 21.602 durchschnittliche US-Haushalte ein ganzes Jahr lang versorgen. Um dies in einen weiteren Kontext zu setzen: Mit dieser Energie könnten auch 3,133,371 Elektroautos vollständig aufgeladen werden, was fast 95 % der in den USA im Jahr 2023 registrierten Elektroautos entspricht. Die Kosten für diesen Stromverbrauch belaufen sich bei einem durchschnittlichen Strompreis von 0,131 US-Dollar pro Kilowattstunde auf etwa 29,71 Millionen US-Dollar jährlich.
Im Vergleich dazu verbraucht eine einzelne Google-Suche etwa 0,3 Wattstunden, also etwa ein Zehntel. Würde man diese gesamte Energie, die ChatGPT benötigt, stattdessen für das Laden von Smartphones verwenden, könnte man damit täglich 47,9 Millionen iPhones für ein ganzes Jahr aufladen. Zudem ist der Energieverbrauch von ChatGPT so hoch, dass er den gesamten Jahresstromverbrauch von zwölf kleineren Ländern und Territorien übersteigt. Auch das Training solcher KI-Modelle ist energieintensiv: So benötigte das Training von GPT-4 etwa 62,318,800 Kilowattstunden über 100 Tage. In Anbetracht dieser Zahlen wird deutlich, wie enorm der Energieaufwand für die Entwicklung und den Betrieb von KI-Modellen wie ChatGPT ist. Hinzu kommen noch weitere Modelle wie Gemini oder Copilot.
Die Zahl der Woche vom 26.08.2024: 34 km langes Netz für Quanteninternet

Ein Forscherteam von Qunnect Inc. in Brooklyn, New York, hat einen bedeutenden Durchbruch in der Entwicklung eines Quanteninternets erzielt, indem es erfolgreich ein Prototypnetzwerk unter den Straßen von New York City betrieben hat. Das als "GothamQ Loop" bezeichnete Netzwerk nutzt ein 34 Kilometer langes Glasfaserkabel und basiert auf der Übertragung von polarisation-verschränkten Photonenpaaren. Diese Photonenpaare wurden 15 Tage lang kontinuierlich durch das Netz gesendet, wobei eine Betriebszeit von 99,84 % und eine Kompensationsfidelity von 99 % erreicht wurden. Sogar bei einer erhöhten Übertragungsrate von einer halben Million Photonenpaaren pro Sekunde blieb die Fidelity nahe 90 %.
Das Team bei Qunnect Inc. hat sich insbesondere auf die Herausforderung der Polarisationseffekte in städtischen Glasfasernetzen konzentriert, die durch Faktoren wie Vibrationen, Temperaturänderungen und Biegungen der Kabel verursacht werden. Um diese Herausforderungen zu meistern, entwickelten sie eine automatisierte Polarisationskompensation (APC), die es ermöglichte, die Störungen im Netz effizient auszugleichen. Die Tests umfassten verschiedene Übertragungsdistanzen, bei denen die Polarisationseffekte über Distanzen von bis zu 102 Kilometern gemessen und korrigiert wurden.
Die Zahl der Woche vom 19.08.2024: 5,1 Patente je 1000 Studierende

Die Innovationskraft von Hochschulen lässt sich häufig an der Zahl der Patentanmeldungen ablesen. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat nun einen besonders bemerkenswerten Wert ermittelt: 5,1 Patente pro 1.000 Studierende. Diese Zahl, die für die Hochschulen in Sachsen und Thüringen gilt, ist ein deutliches Zeichen für die hohe Forschungs- und Entwicklungsaktivität in diesen Regionen. Sie liegt weit über dem Bundesdurchschnitt von zwei Patentanmeldungen je 1.000 Studierende und weist die ostdeutschen Hochschulen als Spitzenreiter in der Patentlandschaft aus.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Technische Universität Dresden. Mit 285 Patentanmeldungen im Zeitraum 2017 bis 2021 sichert sich die TU Dresden erneut den Spitzenplatz unter den patentaktivsten Hochschulen Deutschlands. Die Technische Universität München und die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen folgen mit 241 bzw. 223 Anmeldungen auf den Plätzen zwei und drei. Diese Spitzenplatzierungen unterstreichen die herausragende Forschungsleistung dieser Hochschulen, doch zeigt die Größenbereinigung, dass insbesondere die Hochschulen in Sachsen und Thüringen in Relation zu ihrer Studierendenzahl die Nase vorn haben.
Die hohe Patentaktivität in diesen Regionen kommt nicht von ungefähr. Sie spiegelt die starke Ausrichtung auf technisch-naturwissenschaftliche Forschung wider, die an den Hochschulen dieser Länder einen hohen Stellenwert hat. Diese Forschung führt nicht nur zu theoretischen Erkenntnissen, sondern auch zu praktischen Innovationen, die durch Patente geschützt werden. Die Zahl von durchschnittlich 5,1 Patentanmeldungen je 1.000 Studierende zeigt, wie effizient und produktiv an diesen Hochschulen geforscht wird.
Ein weiterer Faktor, der zur hohen Innovationsleistung beiträgt, ist die Vielfalt in der Hochschulforschung. Laut IW-Studie liegt der Anteil der Patentanmeldungen von Frauen im Hochschulbereich bei knapp 12 Prozent und damit doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (6 Prozent). Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil der Patentanmeldungen von Erfinderinnen und Erfindern mit ausländischer Herkunft, der bei durchschnittlich 19,3 Prozent liegt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Innovationskraft der Hochschulen maßgeblich von einer vielfältigen und international geprägten Forschungslandschaft getragen wird.
Sachsen und Thüringen stehen damit beispielhaft für die Bedeutung regionaler Forschungsstärke. Die Tatsache, dass diese Bundesländer bei der Patentproduktion bezogen auf die Studierendenzahl führend sind, unterstreicht die Bedeutung einer gezielten Förderung von Forschung und Entwicklung. Es zeigt auch, dass eine hohe Innovationsleistung nicht nur von absoluten Zahlen abhängt, sondern auch davon, wie effizient und effektiv Forschungsergebnisse in Patente umgesetzt werden.
Die Zahl der Woche vom 12.08.2024: 34,3 % Marge
Mit dem Produkt Auto lässt sich viel Geld verdienen. Das zeigt das Ranking der Beratung Berylls, die jährlich die Top 100 der Automobilzulieferer auswerten. Dieses Jahr sind sie jedoch einen Schritt weiter gegangen und haben ein eigenes Ranking erstellt, das auf der Marge basiert. Hier zeichnet sich ein gänzlich anderes Bild der Reihenfolge. Davon sind unter anderem deutsche Unternehmen, die nur mit zwei Vertretern unter den Top 25 vertreten sind – verglichen mit drei unter den Top 10 nach Umsatz. Interessant ist auch, dass alle aus den Top 3 aus einem Segment kommt: Halbleiter. Am besten gelaufen ist es dabei für Renesas, die mit einer Marge von 34,3 % 2023 abschließen konnten. Mit einem Umsatz von 4,8 Milliarden Euro reichte es in den Top 100 "nur" für Platz 76.
Die Zahl der Woche vom 05.08.2024: 100.000.000.000 Schaltzyklen mit einem Transistor

Im Jahr 2021 berichtete ein Team von Physikern am MIT über die Schaffung eines neuen ultradünnen ferroelektrischen Materials, das die einzigartige Eigenschaft besitzt, positive und negative Ladungen in verschiedene Schichten zu trennen. Dieses Material hatte das Potenzial, in Computer-Speichern und anderen elektronischen Anwendungen eingesetzt zu werden. Kürzlich gelang es dem gleichen Team, zusammen mit Kollegen, einen Transistor aus diesem Material zu bauen und seine bemerkenswerten Eigenschaften zu demonstrieren, die die Elektronikbranche erheblich beeinflussen könnten.
Der neue Transistor, obwohl bisher nur im Labor mit einem einzigen Prototyp getestet, hat Eigenschaften, die den aktuellen Industriestandards für ferroelektrische Transistoren entsprechen oder diese sogar übertreffen. Die Forschung wurde von Pablo Jarillo-Herrero und Raymond Ashoori geleitet, beide Professoren für Physik am MIT und dem Materials Research Laboratory angeschlossen.
Wichtige Eigenschaften des neuen Transistors:
- Hochgeschwindigkeits-Schaltung: Der Transistor kann zwischen positiven und negativen Ladungen umschalten – was digitale Informationen (Einsen und Nullen) darstellt – und zwar mit extrem hohen Geschwindigkeiten, im Bereich von Nanosekunden (eine Milliardstel Sekunde).
- Langlebigkeit: Der Transistor bleibt nach 100 Milliarden Schaltvorgängen funktionsfähig, ohne Anzeichen von Abnutzung zu zeigen, was ihn äußerst langlebig macht.
- Ultradünnes Material: Das verwendete Material ist nur wenige Milliardstel Meter dick, eines der dünnsten seiner Art weltweit. Diese Dünnheit könnte zu einer dichteren Speicherung in Computern und zu energieeffizienteren Transistoren führen, da die für das Umschalten benötigte Spannung mit der Materialdicke abnimmt.
Das ferroelektrische Material basiert auf atomar dünnen Schichten von Bornitrid, die parallel übereinander gestapelt sind, eine Konfiguration, die in der Natur nicht vorkommt. In massiven Bornitrid-Schichten sind diese Schichten typischerweise um 180 Grad gedreht. Wenn ein elektrisches Feld auf diese neue Konfiguration angewendet wird, gleitet eine Schicht über die andere, was zu einer leichten Verschiebung der Positionen der Bor- und Stickstoffatome führt. Dieses Gleiten führt zu signifikanten Veränderungen in den elektronischen Eigenschaften des Materials.
Eine der überraschenden Entdeckungen ist, dass diese Gleitbewegung keine Abnutzung des Materials verursacht, was erklärt, warum der Transistor so oft geschaltet werden kann, ohne dass es zu einer Degradation kommt. Dies steht im Gegensatz zu herkömmlichem Flash-Speicher, der mit der Zeit durch Nutzung abnutzt.
Die Zahl der Woche vom 29.07.2024: 240 GeV am Teilchenbeschleuniger CEPC
Der Large Hadron Collider ist mittlerweile schon ziemlich bekannt. Der LHC am CERN ist der weltweit größte und leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger, gelegen an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich in einem 27 Kilometer langen, kreisförmigen Tunnel. Er beschleunigt Protonen und schwere Ionen nahezu auf Lichtgeschwindigkeit und bringt sie zur Kollision, um Bedingungen ähnlich denen kurz nach dem Urknall zu erzeugen. Ein Hauptziel war der Nachweis des Higgs-Bosons, das 2012 erfolgreich entdeckt wurde.
Während am CERN über die Zukunft des LHC entscheidet und über den Bau eines größeren Teilchenbeschleunigers (Future Circular Collider) diskutiert, konkretisiert China bereits die Pläne für einen neuen Teilchenbeschleuniger mit einer Schwerpunktsenergie von 240 GeV.
Der Circular Electron Positron Collider (CEPC) ist ein geplanter Teilchenbeschleuniger, der in China entwickelt wird. Der CEPC soll in einem etwa 100 Kilometer langen, runden Tunnel in China abseits von Erdbebenregionen gebaut werden. Geplant ist es Elektronen und Positronen kollidieren zu lassen, im Gegensatz zum LHC, der Protonen kollidiert.
Ein Hauptziel des CEPC ist die präzise Untersuchung des Higgs-Bosons, das 2012 am LHC entdeckt wurde. Der CEPC soll detaillierte Messungen der Eigenschaften des Higgs-Bosons ermöglichen und nach Anzeichen neuer Physik jenseits des Standardmodells suchen, wie Supersymmetrie oder zusätzliche Dimensionen.
Die Zahl der Woche vom 22.07.2024: 99,97 % Wirkungsgrad beim Recycling von Perowskit-Solarzellen

Die Photovoltaik (PV) spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiewende. Die Solarindustrie wächst stetig: In den nächsten Jahrzehnten sollen enorme Kapazitäten aufgebaut werden. Obwohl PV-Module auf Langlebigkeit ausgelegt sind, landen sie bisher am Ende ihrer Lebensdauer mitsamt den wertvollen Materialien auf der Mülldeponie. Damit geht nicht nur Material, sondern auch Einsparpotenzial verloren.
In einer Studie des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg, das zum Forschungszentrum Jülich gehört, wurde jetzt ein effizientes und umweltfreundliches Verfahren zum Recycling von Perowskit-Solarzellen entwickelt. In einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Energy & Environmental Science wird ein Verfahren vorgestellt, mit dem bis zu 99,97 Prozent der eingesetzten Materialien einer Solarzelle zurückgewonnen und wiederverwendet werden können - bei vergleichbarem Wirkungsgrad, weniger Abfall und geringeren Kosten. Es ist das erste Mal, dass eine so hohe Effizienz beim Recycling von Perowskit-Solarzellen erreicht wurde.
Dem Forschungsteam ist es gelungen, die einzelnen Komponenten durch eine schichtweise Lösungsmittelextraktion zurückzugewinnen, zu reinigen und daraus neue Solarzellen herzustellen. Mit dieser Methode könnte erstmals ein geschlossener, ressourcenschonender und abfallvermeidender Recyclingkreislauf für Solarmodule ermöglicht werden.

Perowskit-Solarzellen in Kürze
Perowskit-Solarzellen sind eine vielversprechende Technologie im Bereich der Photovoltaik, die durch hohe Effizienz und kostengünstige Herstellung überzeugt. Mit Wirkungsgraden von 20 % und mehr sind sie mit herkömmlichen Silizium-Solarzellen vergleichbar. Ihre Herstellung ist einfach und wirtschaftlich attraktiv, was ihre kommerzielle Nutzung interessant macht. Perowskit-Solarzellen sind besonders effizient bei der Umwandlung von grünem und blauem Licht in Strom. Ihre Flexibilität erlaubt die Herstellung auf flexiblen Substraten, was neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. Zudem können sie in der Tandemtechnologie mit anderen Materialien kombiniert werden, um noch höhere Wirkungsgrade zu erzielen. Trotz ihres Potenzials gibt es Herausforderungen wie Langzeitstabilität und Skalierbarkeit, die vor einer breiten kommerziellen Anwendung gelöst werden müssen. Insgesamt gelten Perowskit-Solarzellen als eine der vielversprechendsten Technologien zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung in der Solarenergie.
Erwin-Schrödinger-Preis 2019: Geheimnis der Perowskit-Solarzellen gelüftet
Die Zahl der Woche vom 15.07.2024: 65.000 Tassen

"Eine Tasse für sich" heißt es wohl bei Tesla: Im Tesla-Werk in Grünheide sind kürzlich etwa 65.000 Kaffeetassen verschwunden, was zu erheblichem Aufsehen geführt hat. Diese Information wurde während einer Betriebsversammlung vom Werksleiter André Thierig bekannt gegeben, wobei er scherzhaft erwähnte, dass statistisch gesehen jeder Mitarbeiter etwa fünf Tassen zu Hause haben könnte. Dieses Problem scheint nicht einzigartig für Tesla zu sein, da auch andere Unternehmen ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Es gibt derzeit keine klaren Hinweise darauf, ob es sich um Diebstahl oder um eine ineffiziente Verwaltung handelt. Um zukünftige Verluste zu verhindern, hat Tesla Maßnahmen ergriffen, darunter das Entfernen von Besteck aus den Teeküchen und die Einführung wiederverwertbarer Becher. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass keine weiteren Gegenstände ungewollt oder absichtlich verschwinden.
Schwerpunktthema: E-Mobility

In diesem Themenschwerpunkt „E-Mobility“ dreht sich alles um die Technologien in Elektrofahrzeugen, Hybriden und Ladesäulen: Von Halbleitern über Leistungselektronik bis E-Achse, von Batterie über Sicherheit bis Materialien und Leichtbau sowie Test und Infrastruktur. Hier erfahren Sie mehr.
Die Zahl der Woche vom 08.07.2024: 402 Terabits pro Sekunde

Höher, schneller, weiter. Dieses Motto gilt nicht erst seit den ersten Olympischen Spielen. Der Mensch ist schon immer auf der Suche nach Rekorden – darunter auch kuriose. Geht es um optische Datenübertragungsdaten, kommt aktuell niemand an einem internationales Forscherteam, angeführt vom Photonic Network Laboratory des NICT in Japan, vorbei. Das Team hat mit 402 Terabit pro Sekunde in einem handelsüblichen Glasfaserkabel einen Weltrekord aufgestellt. Dieser Erfolg wurde durch die Abdeckung aller Übertragungsbänder (O, E, S, C, L, U) im Low-Loss-Fenster der Glasfaser ermöglicht, unter Einsatz von sechs Arten von dotierten Faserverstärkern und Raman-Verstärkung. Neuartige optische Verstärkungsgleichrichter ermöglichten den Zugang zu bisher ungenutzten Wellenlängenbereichen.
Die Technologie könnte die Kommunikationskapazität zukünftiger Datendienste erheblich erweitern. Der Rekord wurde auf der OFC 2024 vorgestellt und zeigt das Potenzial zur Verlängerung der Lebensdauer bestehender Glasfasersysteme. Dual-Polarization-Quadrature-Amplitude-Modulation (DP-QAM) mit bis zu 256 Symbolen pro Konstellation war entscheidend für den Erfolg. Die erzielte Datenrate übertrifft den bisherigen Rekord um über 25%. Zukünftige Anwendungen könnten den wachsenden Bedarf an Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung adressieren. NICT plant, die Forschung fortzusetzen und die Kompatibilität mit im Feld eingesetzten Glasfasern zu verbessern. Dieser Durchbruch markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung der "Beyond 5G"-Ära und verspricht eine erhebliche Steigerung der Leistungsfähigkeit bestehender Kommunikationsinfrastrukturen.
Die Zahl der Woche vom 01.07.2024: 0,8 µN

Was man sonst nur aus Science-Fiction-Filmen und -Büchern kennt, ist jetzt auch in der Realität angekommen. Chinesischen Wissenschaftlern gelang es, ein sichtbares Objekt per Laser anzuziehen.
Das Konzept eines Traktorstrahls, auch optische Zugkraft genannt, gibt es in der Wissenschaft schon länger. Während optisches Ziehen von Mikro-Nano-Objekten in den letzten Jahren umfassend demonstriert wurde, stellt das Ziehen makroskopischer Objekte eine Herausforderung dar. Die Wissenschaftler von der Qingdao University of Science and Technology nutzten dazu die Knudsen-Kraft. Die Zugkraft resultiert aus der Knudsen-Kraft, wenn ein Gauß-Laserstrahl eine makroskopische Struktur, bestehend aus einem absorbierenden, vernetzten Graphenmaterial und einer SiO2-Schicht, bestrahlt.
Im Versuchsaufbau wurden zwei verschiedene Pendelvorrichtungen: ein Torsionspendel zur qualitativen Darstellung des laserinduzierten Ziehens und ein Gravitationspendel zur genauen Messung der Zugkraft. Das Torsionspendel bestand aus einem PET-Arm, an dem eine Probe aus vernetztem Graphen und einer SiO2-Schicht befestigt war. Das Gravitationspendel hatte einen Kupferarm mit einer ähnlichen Probe und einen Gold-Nanofilm zur Lichtreflexion zur genaueren Messung der Bewegungen. Dabei konnten die Forscher beobachten, wie der Traktorstrahl aus Laserlicht das Pendel rund 5 cm anziehen konnte. Das Ergebnis war ein 0,8 µN starker Traktorstrahl.
Die Zahl der Woche vom 24.6.2024: 500.000 (mindestens!)

Ferrari, der berühmte italienische Luxusautohersteller, wird laut Angaben von Reuters sein erstes Elektroauto produzieren. Das Unternehmen, das für seine leistungsstarken und luxuriösen Sportwagen bekannt ist, wagt sich nun in den Bereich der Elektrofahrzeuge vor, um den wachsenden Markt und die Nachfrage nach nachhaltigen Transportmitteln zu bedienen.
Was kostet das E-Auto von Ferrari?
Das neue Elektroauto von Ferrari wird mindestens 500.000 Euro kosten. Dieser hohe Preis ist eine deutliche Aussage des Unternehmens über den exklusiven und luxuriösen Charakter des Fahrzeugs. Die Kosten können durch zusätzliche Features und persönliche Anpassungen, die typischerweise 15-20% zusätzlich ausmachen, noch weiter steigen. Damit positioniert sich Ferrari weit über den Durchschnittspreis seiner anderen Modelle, die im ersten Quartal dieses Jahres rund 350.000 Euro betrugen, einschließlich Extras.
Wann wird das Auto eingeführt und die Fabrik in Betrieb genommen?
Das erste Elektroauto von Ferrari soll Ende des nächsten Jahres auf den Markt kommen. Die neue Fabrik in Maranello, die sowohl für die Produktion von Elektrofahrzeugen als auch von Hybrid- und Verbrennungsmotoren vorgesehen ist, wird am Freitag offiziell eröffnet. Diese Anlage wird in drei bis vier Monaten voll betriebsbereit sein und Ferrari die Möglichkeit geben, die Produktionskapazität auf bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Jahr zu erhöhen.
Wo wird das Auto produziert?
Das Elektroauto wird in der neuen Fabrik in Maranello, Norditalien, produziert. Maranello ist seit jeher der Sitz von Ferrari und bekannt für die Produktion einiger der exklusivsten und leistungsstärksten Autos der Welt. Die neue "E-Building"-Fabrik wird zusätzliche Produktionslinien für Elektro- und Hybridfahrzeuge bieten und somit die bestehende Produktionskapazität erheblich erweitern.
Warum wird Ferraris Auto so teuer sein?
Der hohe Preis von mindestens 500.000 Euro spiegelt Ferraris Strategie wider, seine Marke als exklusiv und luxuriös zu positionieren. Die Kosten decken die umfangreiche Entwicklung der neuen Elektroantriebstechnologie und die Notwendigkeit, viele Teile extern zu beziehen. Ferrari zielt darauf ab, die Margen zu erhalten und die Entwicklungskosten für die neuen Technologien zu kompensieren. Auch die Exklusivität und das Prestige, ein Ferrari-Besitzer zu sein, tragen zu diesem Preis bei.
Wie wird die Produktionskapazität erhöht?
Mit der Eröffnung der neuen Fabrik in Maranello wird Ferrari in der Lage sein, seine Produktionskapazität auf bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Jahr zu erhöhen. Dies ist ein signifikanter Anstieg gegenüber den weniger als 14.000 Autos, die im letzten Jahr ausgeliefert wurden. Die neue Anlage wird eine zusätzliche Fahrzeugmontagelinie bieten und sowohl Benzin- als auch Hybridfahrzeuge sowie das neue Elektrofahrzeug produzieren. Ferrari plant jedoch, die Produktion langsam zu steigern, um die Exklusivität der Marke zu bewahren und die Nachfrage nach seinen Fahrzeugen kontinuierlich hoch zu halten.
Die Zahl der Woche vom 17.6.2024: ¾
¾, heute ist die Zahl der Woche ein Bruch, der zum Kopfschütteln verleitet. Ich selbst habe in meinem Leben etwa, wenn es hochkommt, fünf Faxe verschickt. Sicherlich gibt es Menschen, bei denen diese Anzahl im fünfstelligen Bereich liegt. Aber in meinem Kopf, hat das Fax längst ausgedient. Pustekuchen, betrachtet man die aktuelle Statistik des Bitcoin für die 604 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigen repräsentativ befragt wurden: In 3 von 4 Büros in Deutschland wird immer noch gefaxt! Trotz digitaler Alternativen nutzen 77 % der Unternehmen weiterhin das Faxgerät, wobei 25 % es sogar häufig oder sehr häufig verwenden. Der Hauptgrund? Die Kommunikation mit Behörden und die Sicherheit, die das Faxgerät bietet.
Insgesamt geht die Faxnutzung also zumindest langsam zurück: 2023 faxten insgesamt noch 82 Prozent der Unternehmen. 2022 waren es noch 88 Prozent, 2020 noch 92 Prozent und 2018 sogar noch 95 Prozent. Auch die intensive Faxnutzung nimmt demnach ab: 2018 war der Anteil derer, die häufig oder sehr häufig faxen, mit 49 Prozent etwa doppelt so hoch wie in diesem Jahr. „Zwar ist die Faxnutzung in deutschen Unternehmen seit Jahren rückläufig, aber der Wandel vollzieht sich erstaunlich langsam - vor allem, wenn man bedenkt, dass es längst komfortablere und sicherere Wege gibt“, sagt Daniil Heinze, Referent Digitale Geschäftsprozesse beim Bitkom.
Warum wird heutzutage noch gefaxt?
Die Gründe, warum die Unternehmen noch am Fax festhalten, sind vielfältig. 56 Prozent der Unternehmen, die noch faxen, geben an, dass dies für die Kommunikation mit Behörden unerlässlich sei. 43 Prozent faxen, weil es sicherer ist als der Postweg und 35 Prozent halten daran fest, weil sie gut funktionierende und etablierte Faxprozesse haben. Jeweils 27 Prozent faxen aus Gewohnheit bzw. weil sie in der Regel einen Zustellnachweis benötigen. Heinze: Alternativen zum Fax sind beispielsweise die digitale Signatur, der EDI-Standard oder spezielle E-Mail-Formate, die ebenfalls einen rechtssicheren Zustellnachweis bieten. Damit diese effizienteren und sichereren Alternativen alteingesessene Faxprozesse ablösen können, braucht es auf allen Seiten die Bereitschaft, bestehende Lösungen zu hinterfragen und sich auch neues digitales Know-how anzueignen“.
25 Prozent der Unternehmen, die faxen, tun dies, um den Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden. 10 Prozent faxen, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. 7 Prozent nutzen das Fax, weil sie es für sicherer halten als die digitale Kommunikation und für 6 Prozent dient das Fax als Backup, wenn digitale Systeme ausfallen. Heinze: „Insbesondere bei der Verschlüsselung der Daten haben die digitalen Kanäle dem klassischen Fax einiges voraus. Digitale Faxgeräte kombinieren beides und übertragen die Daten mit speziellen Faxprotokollen über das Internet statt wie bisher über Telefonleitungen. Im Vergleich zur Standard-E-Mail bietet das digitale Fax häufig eine automatische Empfangsbestätigung, ist weniger fälschungsanfällig und eignet sich auch für die rechtssichere Kommunikation“.
Die Zahl der Woche vom 10.6.2024: 40.000 km

40.000 km und über 70 internationale Grenzen legt ein Chip zurück bis er endlich beim Endkunden ankommt. Von der Fertigung zum Packaging zum Einbau im Endgerät geht es für den Chip einmal um die Erde und die Tatsache, dass das (meist) einwandfrei funktioniert, liegt an einem ausgeklügelten Geflecht von weltweiten Lieferketen.
Lieferkette in der Halbleiterfertigung sind komplex und umspannen die gesamte Erde. Sie beginnen mit der Rohstoffgewinnung von Materialien wie Silizium und Galliumarsenid, gefolgt von der Herstellung hochreiner Siliziumwafer. In der Design- und Entwicklungsphase werden neue Chipdesigns erstellt. Die Wafer durchlaufen dann Prozesse wie Fotolithographie, Ätzen und Dotieren, um die Schaltungen zu formen. Nach der Fertigung folgt das Packaging und verschiedene Tests, bevor sie an Distributoren und OEMs geliefert werden. Schließlich werden sie in Endprodukte wie Computer und Smartphones integriert. Diese einzelnen Fertigungsschritte erfolgen oftmals in ganz unterschiedlichen Ecken der Erde.
Herausforderungen wie technologische Fortschritte, Versorgungsengpässe und die Komplexität der globalen Verteilung wirken sich immer wieder auf die Lieferketten aus und erfordern kontinuierliche Innovationen von den Herstellern, um die Effizienz und Resilienz der Lieferkette zu gewährleisten.
Die Zahl der Woche vom 03.6.2024: 4.000.000.000 US-Dollar
Sollte die EU einen Zoll von schätzungsweise 20 % auf chinesische Elektroautos erheben, hätte dies laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) erhebliche Auswirkungen auf Handel und Produktion in Europa. Schätzungen zufolge würden die Importe von Elektroautos aus China um 25 % zurückgehen. Bezogen auf die knapp 500.000 importierten Fahrzeuge im Jahr 2023 entspricht dies etwa 125.000 Fahrzeugen im Wert von knapp 4 Mrd. US-Dollar. Dieser Rückgang würde zu einem großen Teil durch eine höhere Produktion innerhalb der EU und geringere Exporte von Elektroautos kompensiert, was letztlich zu höheren Preisen für die Endverbraucher führen dürfte. Das zeigen Berechnungen des IfW Kiel.
Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel, betont: „Angesichts der chinesischen Subventionspraxis ist es richtig, dass die EU-Kommission Strafzölle in Erwägung zieht. Wichtig ist dabei, dass die Autorität der Kommission nicht durch Partikularinteressen einzelner Mitgliedsländer untergraben wird, denn eine gespaltene EU ist eine schwache EU“.

Simulationsrechnungen des IfW Kiel zeigen, dass Zölle von 20 Prozent auf chinesische Elektroautos zu erheblichen Handelsverlagerungen führen würden. Elektroautos im Wert von rund 3,8 Milliarden US-Dollar würden nicht mehr aus China in die EU importiert, wovon auch viele deutsche Autohersteller betroffen wären, die in China produzieren. Der Absatz von im Inland produzierten Elektroautos auf dem EU-Binnenmarkt könnte um rund 3,3 Mrd. US-Dollar steigen. Ein Teil dieses Zuwachses würde durch eine erhöhte Produktion innerhalb der EU gedeckt, während Fahrzeuge im Wert von rund 1 Mrd. US-Dollar vom Export auf den Binnenmarkt umgelenkt würden. Eine mögliche Reaktion Chinas ist in diesen Berechnungen nicht berücksichtigt, wird aber aufgrund der Effekte erwartet. Ob die europäischen Automobilhersteller die entstehende Lücke vollständig füllen können, ist fraglich. Chinesische Hersteller wie BYD könnten mit neuen Werken in Europa die lokale Nachfrage bedienen.
Ein Rückgang der chinesischen Exporte von Elektroautos würde auch die Nachfrage nach Vorleistungen aus der EU verringern. Beispielsweise könnten die EU-Exporte nach China im Bereich „Kraftwagen und Kraftwagenteile“ um 0,6 Prozent oder 237 Millionen US-Dollar zurückgehen. Insgesamt könnten die EU-Exporte nach China um mehr als 600 Millionen US-Dollar sinken, ohne dass China seinerseits Zollmaßnahmen ergreift. Die Berechnungen basieren auf dem KITE-Modell des IfW Kiel und zeigen die mittel- bis langfristigen Handelseffekte, die sich dauerhaft einstellen, wenn sich neue Handelsstrukturen und Lieferketten etabliert haben. Kurzfristige Verzerrungen werden im Modell nicht berücksichtigt.

Die Zahl der Woche vom 27.5.2024: 3,2 Gigapixel
Mit Gigapixeln den Himmel beobachten – das ist das Ziel der LSST-Kamera, die jetzt fertiggestellt werden konnte und seinen Zielort, dem Vera C. Rubin Observatory auf dem Cerro Pachón in Chile, angekomme ist Mit 3,2 Gigapixeln ist sie die größte Digitalkamera der Welt. Sie soll detaillierte Bilder des südlichen Himmels über zehn Jahre hinweg aufnehmen und damit den umfassendsten Zeitraffer des Universums erstellen, der je gemacht wurde.
Die Kamera wurde im SLAC National Accelerator Laboratory in Menlo Park, Kalifornien, für 168 Millionen US-Dollar gebaut und nach zwei Jahrzehnten Bauzeit im April fertiggestellt. Der Transport der 3000 kg schweren Kamera war eine logistische Herausforderung: Sie wurde in einen speziell angefertigten, isolierten Container verpackt, der mit Datenloggern ausgestattet war, um Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Vibrationen und Beschleunigungen während des Transports zu überwachen. Ein GPS-Tracking-System ermöglichte die ständige Verfolgung des Containers.
Am 14. Mai wurde die Kamera mit einem Frachtflugzeug von San Francisco nach Santiago, Chile, transportiert. Von dort aus reiste sie im Konvoi zu ihrem endgültigen Bestimmungsort auf dem Cerro Pachón. Nach der Ankunft am Observatorium wurde die Kamera in einem kontrollierten Bereich ohne Luftverunreinigungen entladen und überprüft. Erste Untersuchungen und die Auswertung der gesammelten Daten zeigten, dass die Kamera den Transport unbeschadet überstanden hat.
Die LSST-Kamera ist die letzte große Komponente des Simonyi Survey Telescope am Rubin Observatory. In den nächsten Monaten wird sie zusammen mit dem 8,4-Meter-Hauptspiegel und dem 3,4-Meter-Sekundärspiegel installiert und getestet. Das Observatorium plant, seine wissenschaftlichen Missionen Ende 2025 aufzunehmen.
Die Zahl der Woche vom 13.5.2024: 30%
Erneuerbare Energien haben einen wichtigen Meilenstein erreicht: Im vergangenen Jahr haben sie erstmals mehr als 30 Prozent zur weltweiten Stromversorgung beigetragen. Ein Bericht des Klima-Think-Tanks Ember zeigt, dass Wind- und Solarenergie schnell wachsen und fossile Brennstoffe in der globalen Energieerzeugung zurückdrängen könnten. Vor allem die Solarenergie hat die Führung übernommen und wird im Jahr 2023 doppelt so viel Strom erzeugen wie Kohle. Allein China hat 2023 seine Solarenergiekapazität um 216,9 GW erhöht, was nicht nur den eigenen Vorjahresrekord von 87,4 GW übertrifft, sondern auch die gesamte in den USA installierte Kapazität von 175,2 GW.
Diese Entwicklung könnte (!) einen Wendepunkt in der Geschichte der Energieversorgung markieren, da die Emissionen aus dem Energiesektor nun voraussichtlich kontinuierlich sinken werden. Der Rückgang der Emissionen hängt jedoch stark davon ab, wie schnell die Revolution der erneuerbaren Energien voranschreitet.
Weltweit streben die Staats- und Regierungschefs an, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 60 % zu erhöhen, was eine Verdreifachung der derzeitigen Kapazitäten erfordern und die Emissionen des Energiesektors nahezu halbieren würde. Trotz der Fortschritte bei der Stromerzeugung spielen fossile Brennstoffe im Verkehr, in der Schwerindustrie und bei der Wärmeversorgung nach wie vor eine große Rolle.

Die Zahl der Woche vom 06.05.2024: 9 × 10^301
In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der Unternehmen, die Hardware für Quantencomputer entwickeln, vervierfacht. Zu dieser Erkenntnis kamen die Analysten von IDTechEx , was für einen wachsenden Zukunftsmarkt spricht. Zwischen 2022 und 2024 fanden mehrere Finanzierungsrunden mit einem Volumen von jeweils über 100 Millionen US-Dollar statt. Zudem hat der Übergang von experimentellen Labormodellen zu kommerziellen Produkten begonnen. Der Wettbewerb findet sowohl zwischen den Unternehmen als auch zwischen verschiedenen Quantencomputertechnologien statt, wobei der Fokus vermehrt auf der Entwicklung von logischen oder fehlerkorrigierten Qubits liegt.
Dennoch befindet sich Quantencomputing noch in einer frühen Entwicklungsphase. Die Herausforderung besteht darin, die Hardware zu skalieren, die Anzahl der Qubits zu erhöhen, Fehler zu minimieren und den Infrastrukturaufwand zu reduzieren – eine komplexe Aufgabe.
Obwohl alle Quantensysteme auf Qubits, dem quantenmechanischen Pendant zu klassischen Bits, basieren, variieren die Architekturen erheblich. Ein bekanntes Beispiel ist IBM mit seinen supraleitenden Qubits, die in umfangreichen Kryostaten auf Temperaturen unter denen des Weltraums gekühlt werden. Im Jahr 2023 überschritten supraleitende Quantencomputer den Meilenstein von 1000 Qubits und übertreffend damit die Rechenleistung von konventionellen Computern bei weitem.
Kleinere Systeme wurden über die Cloud für Unternehmen zugänglich gemacht, um Lösungen für spezifische Probleme zu testen. Dennoch besteht Konsens, dass für besonders anspruchsvolle Aufgaben, wie etwa die Medikamentenentwicklung, deutlich mehr Qubits – möglicherweise Millionen – erforderlich sind. Daher wurden auch in alternative Technologien investiert, die eine bessere Skalierbarkeit versprechen. Mittlerweile konkurrieren mehr als acht technologische Ansätze darum, den Meilenstein von einer Million Qubits zu erreichen.
Was Sie schon immer über Quantencomputer wissen wollten

Als im Juni 2021 der erste Quantencomputer in Deutschland von IBM eingeweiht wurde, war das Interesse groß. Aber was verbirgt sich hinter der Technologie? Was kann sie eines Tages leisten, woran wird geforscht und wo lauern Gefahren? Das und mehr erfahren Sie hier.
Die Zahl der Woche vom 22.04.2024: 132.000 $
Wie sehr die Automobilbranche noch mit der Elektrifizierung kämpft, konnte man jetzt bei Ford sehen. Der US-Autobauer gab seine Quartalszahlen bekannt und im Bereich Model e, wie Ford seine EV-Sparte nennt, sieht es nicht gerade rosig aus: 132.000 $ Verlust hat der Konzern im ersten Quartal 2024 pro verkauftes Elektrofahrzeug gemacht.
Auf den ersten Blick ergibt das Ergebnis kaum Sinn, bei näherer Betrachtung wird allerdings schnell klar, wie das Ergebnis zustande kommt. Der Konzern machte in der EV-Sparte einen Umsatz von rund 100.000.000 und gleichzeitig einen Verlust von rund 1,3 Milliarden US-Dollar bei einem Absatz von 10.000 E-Autos. Pro Auto macht Ford damit einen Verlust von 132.000 US-Dollar.
Laut Ford beinhalten die Verluste hunderte Millionen, die für Forschung und Entwicklung der nächsten Generation von Elektrofahrzeugen für Ford ausgegeben werden. Diese Investitionen werden erst in einigen Jahren rentabel sein. Weniger kostenintensiv sind dagegen der eigentliche Bau sowie der Vertrieb der Fahrzeuge. Das Unternehmen gab an, dass es beabsichtigt, die Preise für Elektrofahrzeuge innerhalb der nächsten 12 Monate so anzupassen, dass sie die tatsächlichen Produktionskosten jedes Fahrzeugs decken, anstatt alle Forschungs- und Entwicklungskosten zu übernehmen. Doch ein Preiskrieg unter den Elektrofahrzeugen, der seit etwa anderthalb Jahren andauert, habe es schwer gemacht, diese Rentabilität zu erreichen, erklärt Ford-CFO John Lawler. Er erklärte, dass Ford zwar etwa 5.000 US-Dollar an Kosten für jeden Mustang Mach-E einsparen konnte, allerdings würden die Einnahmen schneller fallen, als Ford die Kosten senken könne. Die Elektromobilität wird wohl noch für ein paar Jahre eine Herausforderung für die Branche darstellen.
Die Zahl der Woche vom 22.04.2024: 1966 MWh
Der ZVEI veröffentlichte vor kurzem den eMonitor, der ein paar interessante Daten zur all-electric-Society und zur Elektrifizierung in Deutschland zeigt. Neben dem Elektrifizierungsgraden in Industrie, Verkehr und Gebäuden gibt die Übersicht auch Einblicke in die Primärenergieproduktion und den Bestand an Wärmepumpen und vollelektrischer PKW.
Aber im Zuge der Elektrifizierung und dem Übergang zu erneuerbaren Energien spielen gerade Energiespeicher eine wichtige Rolle. In Deutschland ist die Zahl der Energiespeicher in den letzten Jahren von rund 750 MWh auf 1966 MWh gestiegen, dabei fallen 1500 MWh auf Großspeicher und 466 MWh auf Gewerbespeicher. Speicher spielen nicht nur im Gebäudesektor, sondern auch in der Industrie eine immer größere Rolle. Gewerbespeicher werden in der Industrie vor allem für den Eigenverbrauch, zur Optimierung des Energiemanagements und Lastspitzenkappung genutzt oder aber zur Schnellladung von Elektrofahrzeugen. Der Einsatz von Speichern in der Industrie kann sich nicht nur positiv auf die Stromkosten auswirken, sondern steigert auch den Grad an Versorgungssicherheit für das einzelne Unternehmen. Zudem ermöglichen Speicher auch Unternehmen zeitliche Verschiebung der Nutzung von (eigenerzeugtem) Strom aus erneuerbaren Energien.

Die Zahl der Woche vom 15.04.2024: 395 t

Ende 2024 will Intel mit dem Bau der Halbleiterfertigung in Magdeburg starten, damit das auch gelingt musste der Halbleiterkonzern einige Daten zum Bau bzw. zur fertigen Fab bekanntgeben. Unter anderem auch die Zahl der gelagerten Chemikalien. Eingesetzt sollen demnach pro Jahr rund 2,3 Millionen Tonnen verschiedenster Gase, die für die Halbleiterproduktion gebraucht werden. Daneben gab der Konzern auch die maximale Lagermenge an. Interessant war hier vor allem Argon mit einer Lagermenge von 395 t.
Warum die große Menge an Argon? Das Edelgas kommt in der Erdatmosphäre häufig vor und ist ein zentraler Rohstoff in der Halbleiterproduktion. Argon ist in der Halbleiterfertigung unverzichtbar, insbesondere bei der physikalischen Gasphasenabscheidung (PVD), bei der Materialien im Vakuum verdampft und als dünne Schichten auf Halbleiterwafer aufgebracht werden. Für die Ionisierung des Sputtertargets wird ebenfalls Argon eingesetzt: In der Vakuumkammer ionisiert und unter Hochspannung beschleunigt, bombardieren Argon-Ionen das Target und lösen Materialteilchen heraus, die auf dem Wafer abgeschieden werden. Als inertes Gas verhindert Argon chemische Reaktionen zwischen dem Substrat und anderen Gasen.
Die Zahl der Woche vom 8.4.2024
Die Studie "Marketing to Engineers 2024" von GlobalSpec und ThrewMarketing beschäftigt sich mit dem Kaufverhalten und den Kommunikationspräferenzen von Ingenieuren und technischen Einkäufern. Die diesjährige Studie hat beispielweise die Einstellungen zu Künstlicher Intelligenz (KI), Content-Präferenzen (und wie sie sich unterscheiden) zwischen Hardware- und Software-Käufen und bevorzugten sozialen Medien Kanäle für berufliche Zwecke im Vergleich zur privaten Nutzung untersucht.
Dabei hat sich gezeigt, dass 51% der Ingenieure YouTube als primäre Informationsquelle im privaten Kontext nutzen. Diese Zahl unterstreicht nicht nur die Bedeutung von YouTube als führende Content-Plattform, sondern zeigt auch die vielfältigen Möglichkeiten für Industrieunternehmen, Ingenieure über Social Media zu erreichen. Während LinkedIn und GitHub im beruflichen Kontext dominieren, bleibt das Videoportal sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext führend.


Die Zahl der Woche vom 25.3.2024: 62.000.000.000
Bei dieser Zahl der Woche musste ich sofort an mein Interview mit den Solderpunks aus 2022 denken. Dabei fiel der Satz „Elektronikschrotte sind der am schnellsten wachsende Abfallstrom.“ Wir recht sie doch hatten, zeigt der "Global E-Waste Monitor 2024". Der 148-Seiten starke Bericht steckt voller Zahlen, wobei wir uns für die 62.000.000.000 entschieden haben. Soviel Kilogramm Elektroschrott sind 2022 angefallen. Das entspricht einem "pro Kopf" Wert von 7,8 kg. Die gute Nachricht: 13,8 Milliarden kg (1,7 kg pro Kopf) wurden als offiziell gesammelt dokumentiert. Das entspricht einer Sammel- und Recyclingquote von 22,3 %.
Um den 62.000.000 Tonnen ein Bild zu geben: Würden 40-Tonnen-LKWs mit 25 Meter Länge den Müll um die Welt "fahren", gäbe es rund um den Äquator eine Kette aus 1,55 Millionen Trucks. Allerdings sind die die 62 Milliarden Kilo noch nicht das Ende der Fahnenstange. Der Bericht geht davon aus, dass Elektroschrott weiter rapide zunimmt. Für das Jahr 2030 werden 82 Milliarden Kilogramm prognostiziert – 2020 lag der Wert noch bei 34 Milliarden Kilogramm Elektroschrott.

Die Zahl der Woche vom 18.03.2024: 4.000.000.000.000

Mit 46.000 mm² ist der Wafer Scale Engine 3 von Cerebras nicht gerade Mikro, aber dafür ist er auch mit 4 Billionen Transistoren ausgestattet. Er basiert auf TSMCs 5-Nanometer-Technologie und wurde von 850.000 auf 900.000 Kerne aufgerüstet. Obwohl die Anzahl der Kerne nur geringfügig erhöht wurde, konnte die Rechenleistung durch die Erhöhung der Caches pro Kern und die Verdoppelung der SIMD-Engine von 4 auf 8 erheblich gesteigert werden.
Mit 4 Billionen Transistoren und bis zu 44 GB On-Chip-Speicher unterstützt die Wafer Scale Engine 3 potenziell Petabytes an Off-Chip-Speicher über das MemoryX- und SwarmX-Ökosystem von Cerebras. Er bietet eine Speicherbandbreite von 21 Petabytes pro Sekunde und eine Bandbreite von über 214 Petabits pro Sekunde, was zu einer AI-Compute-Leistung von 125 Petaflops führt. Außerdem unterstützt der Chip verschiedene KI-Datenformate, darunter FP16, BF16, FP32 und ein benutzerdefiniertes FP16-Format von Cerebras.
Für einen 64-Chip-Supercomputer benötigt der Chip etwa 2,5 Megawatt Strom. Bei vollständiger Skalierung auf 2096 dieser Systeme würde der Strombedarf auf etwa 80 Megawatt steigen, was mit den größten Supercomputern vergleichbar ist, die derzeit von nationalen Laboren eingesetzt werden.
Cerebras nutzt AMD EPYC-Prozessoren als Grundlage für Speicher- und Speicherbereitstellungen, um GPU-Engpässe bei der Ausbildung großer Sprachmodelle zu beseitigen. Mit dem Wafer Scale Engine 3 können Modelle mit bis zu 24 Billionen Parametern trainiert werden. Dadurch können Entwickler Modelle auf einer Hardware debuggen, ohne einen massiven Supercomputer oder Tausende von GPUs zu benötigen.
4.000.000.000.000 Transistoren – was der Chip von Cerebras kann
Die Zahl der Woche vom 11.3.2024
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland haben im Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht: Mit einem Plus von 7 % gegenüber dem Vorjahr belaufen sich die Investitionen nun auf 121,4 Milliarden Euro. Dabei stechen besonders Unternehmen mit einem Anstieg von 8 % auf 81,8 Milliarden Euro heraus. Diese Steigerung unterstreicht die Rolle der Wirtschaft als Hauptinvestor in Forschung und Entwicklung, indem sie mehr als zwei Drittel der Gesamtausgaben trägt. Auch die Ausgaben der Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zeigen mit 7 % bzw. 5 % eine positive Entwicklung. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Berechnungen mit.
Der Anteil der F&E-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bestätigt Deutschlands Ambitionen als Forschungsstandort. Mit 3,1 % des BIPs in 2022, ein Wert, der seit 2020 konstant ist, übertrifft Deutschland erneut das Ziel der EU-Wachstumsstrategie „Europa 2020“. Die Bundesregierung plant sogar, diesen Anteil bis 2025 auf 3,5 % zu erhöhen, was die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weiter stärken soll.
Welche Bereiche führen bei den F&E-Ausgaben?
Bemerkenswert ist die Fokussierung auf die Naturwissenschaften und Mathematik, die 36 % der Ausgaben in außeruniversitären Einrichtungen ausmachen. Besonders die Gebiete Physik, Astronomie und Biologie zeigten mit einem Plus von 4 % starke Wachstumsraten. Diese Spezialisierung deutet auf strategische Prioritäten in der deutschen Forschungslandschaft hin.
Die stetige Zunahme der F&E-Ausgaben, unterbrochen nur im Corona-Jahr 2020, signalisiert eine robuste und zukunftsorientierte Wirtschaft. Besonders die Bereitschaft zu Investitionen in Forschung und Entwicklung, selbst in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, unterstreicht das Engagement für Innovation und technologischen Fortschritt.

Die Zahl der Woche vom 04.03.2024: 0,12 eV

Neutrinos sind derzeit die vielleicht rätselhaftesten Teilchen der Welt. Selbst die Entdeckung ist kurios: Wolfgang Pauli stellte bereits 1930 die These auf, dass beim radioaktiven Zerfall mehr als nur ein Teilchen entstehen müsste, denn die Zahlen deuteten auf ein weiteres Teilchen hin. 1933 taufte Enrico Fermi dieses spekulierte Teilchen Neutrino, nachgewiesen konnte es dann allerdings erst 1956 werden. Lange Zeit glaubten Forscher dann, dass Neutrinos keine Masse besitzen, was aber gegen Ende der 1990er Jahre widerlegt werden konnte. Seit der Entdeckung der Neutrino-Oszillation ist klar, dass sie eine sehr kleine Masse besitzen müssen.
Aber wie misst man diese Masse nun? Dieser Frage widmet sich KATRIN, das Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment, das die Masse des Elektron-Antineutrinos bestimmen soll. Seit Herbst 2015 wurden die Komponenten im Karlsruher Institut für Technologie zusammengebaut, und der Messbetrieb startete am 11. Juni 2018. Mit einem Budget von 60 Millionen Euro und einer geplanten Messzeit von fünf Jahren sind etwa 200 Wissenschaftler aus fünf Ländern beteiligt.
KATRIN soll das Betaspektrum des Zerfalls von Tritium im Bereich seiner Höchstenergie mit einer bisher unerreichten Empfindlichkeit von 0,2 eV untersuchen. Die Motivation hinter KATRIN ist die Untersuchung der Neutrinomasse, die im Standardmodell der Elementarteilchenphysik zunächst als masselos angenommen wurde. Verschiedene Experimente haben jedoch gezeigt, dass Neutrinos eine von Null verschiedene Masse besitzen. KATRIN ermöglicht durch die Bestimmung der absoluten Massen der Neutrino-Massen-Eigenzustände eine genauere Kenntnis der Neutrinomasse, die für das Verständnis der Entstehung großskaliger Strukturen im Universum und die Unterscheidung zwischen verschiedenen Neutrinomassenspektren wichtig ist.
Im Februar 2022 konnte die Forschungskooperation die maximale Neutrinomasse auf 0,9 eV (mit früheren Experimenten auf 0,8 eV) eingrenzen, was einen bedeutenden Fortschritt in der Neutrino-Physik darstellt. Allerdings konnten die Forscher die Ergebnisse noch verfeinern und gehen von einer Masse von 0,12 eV.
Noch eine weitere kuriose Zahl zu Neutrinos: Die Teilchen verlassen das Sonneninnere und verbreiten sich von dort aus in alle Richtungen des Weltalls. So erreichen die Teilchen auch die Millionen Kilometer entfernte Erde, wo 70.000.000.000 (Milliarden) Neutrinos pro Sekunde jeden cm² durchdringen.
Mehr zu Neutrinos weiß Harald Lesch:
Die Zahl der Woche vom 26.02.2024: 242.000.000.000
Anfang Februar veröffentlichte der ZVEI Zahlen zur deutschen Elektro- und Digitalindustrie. Gleich die erste finde ich beeindruckend. Nach vorläufigen Schätzungen steht 2023 ein Umsatz von 242 Milliarden Euro zu Buche. Schaut man auf die Jahre zurück, bedeutet das eine Steigerung von über 7 % gegenüber 2022 225 Milliarden Euro. Die Schallmauer von 200 Milliarden Euro wurde übrigens 2021 geknackt. Davon bewegte sich der Umsatz zwischen 167 und 194 Milliarden Euro. Trotzdem gibt es ein Problem: Immer weniger junge Menschen wollen in der Elektronikbranche arbeiten. Mehr noch: Elektrotechnik hat bei ihnen einen schlechten Ruf. Unsere Autorin Sabine Synkule hat daher einen Kommentar an die Generation Z geschrieben, "Warum Elektrotechnik für junge Menschen so wichtig ist!" Hoffen wir, dass sie damit den ein oder anderen zumindest zum Nachdenken anregt.

Die Zahl der Woche vom 19.02.2024: 2.011.209
Europas Automobilmarkt verzeichnete 2023 einen bemerkenswerten Meilenstein, zumindest sagen das die Daten des Marktforschers JATO. Die Neuzulassungen von Fahrzeugen erreichten mit 12.792.151 Einheiten in den Europa-28-Ländern den höchsten Stand seit der Pandemie. Dieser Aufschwung wurde maßgeblich durch die starke Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) und den Einfluss neuer Marktteilnehmer getrieben.
BEVs machten 2023 15,7% des Gesamtmarktes aus und erreichten mit 2.011.209 Neuzulassungen fast die Zahl der Dieselautos. Dies unterstreicht Europas Position als zweitgrößter Markt für BEVs weltweit und zeigt, wie stark sich der Trend zu Elektromobilität durchsetzt.
Die Präsenz chinesischer Automarken in Europa wuchs 2023 erheblich, mit sieben neuen Marken, die dem Markt beitraten. MG, jetzt unter dem Dach von Chinas SAIC Motor, verdoppelte seine Verkaufszahlen und wurde zur zwanzigst meistverkauften Marke in Europa. Tesla setzte seinen außergewöhnlichen Aufstieg fort und wurde mit 362.300 Neuzulassungen im Jahr 2023 zur sechzehnt meistverkauften Marke in Europa.
Die Zahl der Woche vom 12.2.2024: 69 Megajoule

Der europäische Kernfusionsforschungsreaktor JET (Joint European Torus) in England wurde Ende Dezember 2023 abgeschaltet. Zum Abschied konnte dort die Forscher noch einen neuen Weltrekord für die Energieerzeugung durch Kernfusion vermelden. JET ging 1983 in Betrieb – und konnte seitdem einige Erfolge verbuchen. Unter anderem wurde 1997 ein Rekord für die Energieerzeugung durch die Fusion von Deuterium und Tritium, zwei Wasserstoffisotope, aufgestellt. Doch inzwischen ist JET in die Jahre gekommen und der Nachfolger ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor) wird bereits in Frankreich gebaut.
Kurz vor seiner Stilllegung konnte JET aber nochmals für einen Rekord und für einen weiteren Fortschritt auf dem Weg zur Produktion von Fusionsenergie sorgen: Den Forschern ist es gelungen, in 5,2 Sekunden langen Plasmaentladungen insgesamt 69 Megajoule (MJ) an Energie durch die Fusion von Deuterium und Tritium zu erzeugen. Damit verbessern sie den alten Rekord von 59 Megajoule für 5 Sekunden. Aber was sind 69 MJ überhaupt? Es entspricht in etwa 1,4 mal der Energie, die bei der Verbrennung von einem Kilogramm Benzin freigesetzt wird ( ≈ 4,8×10^7 J ). Generell ist ein Joule die Arbeit, die verrichtet wird, wenn eine Kraft von einem Newton über eine Strecke von einem Meter ausgeübt wird. Benannt ist die SI-Einheit nach James Prescott Joule, einem französisch-englischer Physiker.
Das eigentlich wichtige Ergebnis sei aber, so Friedrich Aumayr vom Institut für Angewandte Physik der TU Wien, dass diese Werte am Ende der JET-Laufzeit routinemäßig erreicht werden konnten – mit vielen Entladungen hintereinander. Das Plasma im Reaktor kann also stabil gehalten werden, was für den durchgehenden Betrieb in einem künftigen Kraftwerk entscheidend ist.
Pressekonferenz zum neuen Rekord mit deinem Fusionsreaktor
Kurz erklärt: Was ist ein Fusionsreaktor?
Ein Fusionsreaktor ist eine Anlage, die die Kernfusion, also die Verschmelzung von Atomkernen, zur Energiegewinnung nutzt. Dabei werden je nach Reaktion große Energiemengen freigesetzt. Im Fusionsreaktor wird ein energiereiches, ionisiertes Gas, das so genannte Plasma, in einem ringförmigen Magnetfeld eingeschlossen. Dieser Ansatz wurde gewählt, weil kein Material dem Kontakt mit dem extrem heißen Plasma standhalten würde. Moderne Anlagen mit magnetischem Einschluss können bereits routinemäßig Plasmen mit Temperaturen von über 100 Millionen °C erzeugen. Im Fusionsreaktor wird das Plasma durch magnetischen Einschluss oder Trägheitseinschluss erzeugt. Die energiereichen Neutronen, die bei der Fusion entstehen, entweichen aus dem Plasmagefäß und dringen in seine Hülle ein, wo sie Energie erzeugen.
Ein Fusionsreaktor hat das Potenzial einer nahezu unbegrenzten und sauberen Energiequelle, da er keine Treibhausgase erzeugt und nur geringe Brennstoffmengen benötigt. Allerdings sind die technischen Herausforderungen bei der Erzeugung von Kernfusion hoch, und weltweit gibt es noch keinen Fusionsreaktor, der netzgebundenen Strom erzeugt.

Die Zahl der Woche vom 05.02.2024: 216,9 GW
Im vergangenen Jahr hat China seine Solarenergiekapazität um 216,9 GW erhöht, was nicht nur den eigenen Vorjahresrekord von 87,4 GW übertrifft, sondern auch die gesamte in den USA installierte Kapazität von 175,2 GW. Diese beeindruckende Leistung unterstreicht Chinas führende Rolle und sein Engagement für die Erweiterung seiner erneuerbaren Energiekapazitäten.
China hat sich an die Spitze des globalen Marktes für erneuerbare Energien gesetzt, mit einem Anteil von 40 Prozent an der weltweiten Solarkapazität. Diese Dominanz wird durch eine rekordverdächtige Installation neuer Solarkapazitäten unterstrichen, die alle bisherigen globalen Rekorde übertrifft. Laut Rystad Energy ist China auf dem besten Weg, seine installierte Kapazität von 500 Gigawatt bis Ende 2023 zu verdoppeln und innerhalb von nur drei Jahren die 1 Terawatt-Marke zu erreichen.
Chinas neue Energieinvestitionen sind im Jahr 2023 um mehr als 34 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg spiegelt das strategische Bestreben des Landes wider, seine Energiequellen zu diversifizieren und die Abhängigkeit von traditionellen Energiequellen zu reduzieren. Chinesische Unternehmen haben ihre Expertise genutzt, um weltweit in Windkraft, Photovoltaik und Wasserkraft zu investieren, wodurch chinesische Wind- und Solarprodukte im Wert von über 278,7 Milliarden US-Dollar in mehr als 200 Länder und Regionen exportiert wurden.
Mit ehrgeizigen Regierungszielen, die Emissionen bis Ende des Jahrzehnts zu senken und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden, ist China auf einem guten Weg, seine Ziele zu übertreffen. Das Land plant, bis 2030 1.200 GW an erneuerbarer Energiekapazität zu erreichen – ein Ziel, das voraussichtlich fünf Jahre früher als geplant erfüllt wird.
Smart Grid – Alles Wichtige zum Stromnetz der Zukunft

Unsere Energieversorgung ist gerade noch stark geprägt von fossilen Brennstoffen. Gerade Deutschland ist dabei auf Drittländer angewiesen und je nach politischer Lage kann es dann auch zu negativen Konsequenzen und damit zu einer kritischen Energieversorgung führen. Allerdings steigt Deutschland nach und nach auf erneuerbare Energien um, doch diese sind von Wetter und Tageszeit abhängig, weshalb sie größtenteils unregelmäßig Energie produzieren. Unser aktuelles Stromnetz hat damit allerdings Probleme. Warum das so ist und alles Wichtige zum Thema Smart Grid haben wir hier zusammengefasst.

Die Zahl der Woche vom 29.1.2024: 92642
Die Energiewende, hin zu erneuerbaren Energien, wir schon lange diskutiert beziehungsweise propagiert. Für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in Deutschland ist der Ausbau und die Optimierung des Verteilnetzes unerlässlich. Darauf hat auch wieder der ZVEI in seine Jahrespressekonferenz hingewiesen . Dabei erfordert die Integration der erneuerbaren Energien ein smartes, flexibles und leistungsfähiges Netz, das die fluktuierenden und dezentralen Energieflüsse bewältigen kann. Die Modernisierung des Netzes mit intelligenter Technik ist entscheidend, um Energie effizient zu verteilen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dazu gehören der Ausbau der Übertragungskapazitäten, die Implementierung von Smart-Grid-Technologien und die Ertüchtigung der Netzinfrastruktur, um den Herausforderungen der Energiewende gerecht zu werden.
Der ZVEI hat hierfür auch eine Zahl präsentiert, nämlich 92642. So viele Kilometer Leitungen müssen laut Verband im deutschen Verteilnetz mindestens bis 2032 optimiert, verstärkt, ersetzt oder neu gebaut werden. Klingt viel – ist es auch. Also noch ein weiter Weg, den Deutschland zu gehen hat.

Die Zahl der Woche vom 15.1.2024: 7560
Am nächtlichen Himmel ist immer wieder eine Art Lichterkette zu erkennen, nämlich dann, wenn Starlink wieder eine Satelliten-Konstellation in den Weltraum schießt. Diese sind im Erdorbit auch nicht alleine, sondern befinden sich in guter Gesellschaft, denn mittlerweile befinden sich laut Statista 7560 Satelliten (Stand Mai 2023) im Weltall. Der Großteil davon stammt aus den USA (5165 Satelliten), gefolgt von UK (651) und China (617). Deutschland hat bisher rund 131 Satelliten in den Weltraum geschickt.
Die Satelliten kommen sowohl von Privatunternehmen als auch von Behörden und dem Militär, wobei die meisten der Kommunikation dienen. So kommt die Satelliten-Industrie durch Wartung, Herstellung und Betrieb auf einen Umsatz von über 281 Milliarden US-Dollar. Die Menge an Satelliten wird aber auch zum Problem. Die steigende Anzahl von Satelliten hat Bedenken hinsichtlich des Weltraummülls und möglicher Kollisionen zwischen Satelliten erhöht. Weltraummüll, der aus nicht mehr funktionierenden Satelliten und Trümmerteilen besteht, kann zu gefährlichen Situationen führen. Kollisionen könnten nicht nur zu weiterem Weltraummüll, sondern auch zu Beeinträchtigungen von Satellitenfunktionen führen.

Die Zahl der Woche vom 15.1.2024: 82,4 cm²

Die Sphere in Las Vegas steckt voller (deutscher) Technik. Im Inneren des Veranstaltungsortes verfügt die Sphere über den weltweit größten, hochauflösenden LED-Bildschirm, der sich über und um das Publikum herum erstreckt und so eine immersive visuelle Umgebung schafft. Die entsprechenden Inhalte werden mit dem extra dafür entwickelten Big-Sky-Kamerasystem aufgenommen. Ein zentraler Teil davon ist der laut eigenen Angaben größte Kinobildsensor von STMicroelectronics. Der einzigartige 18K-Sensor ist der in der Lage, Bilder in der für das Sphere-Display erforderlichen Größe und Detailtreue zu erfassen. Der Big-Sky-Sensor - jetzt der größte kommerziell genutzte Kinokamerasensor der Welt - arbeitet mit den schärfsten Kinoobjektiven der Welt zusammen, um detaillierte, großformatige Bilder in einer Weise aufzunehmen, die nie zuvor möglich war. „Big Sky stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Filmkamera-Technologie dar, wobei jedes Element einen Sprung in der Design- und Fertigungsinnovation darstellt“, so Deanan DaSilva, leitender Architekt von Big Sky bei Sphere Studios.
Nun zu der Zahl der Woche: Der Chip ist mit 9,92 cm x 8,31 cm (82,4 cm²) doppelt so groß wie ein Foto im Brieftaschenformat, und auf einen 300-mm-Wafer passen nur vier komplette Chips. Daher ist der 316-Megapixel-Sensor von Big Sky fast 7x größer und hat eine 40x höhere Auflösung als die Vollformatsensoren, die in kommerziellen High-End-Kameras eingesetzt werden. Das System ist außerdem in der Lage, Bilder mit 120 Bildern pro Sekunde aufzunehmen und Daten mit 60 Gigabyte pro Sekunde zu übertragen. Beeindruckende Zahlen für einen Sensor!
Die Zahl der Woche vom 08.12.2024: 14,46

Weltrekord bei organischen Solarmodulen: Forschende des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN), das zum Forschungszentrum Jülich gehört, und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben nun in enger Zusammenarbeit ein organisches Solarmodul konstruiert, das sehr effizient arbeitet. Ihr Modul erreicht einen Rekordwirkungsgrad von 14,46 Prozent, der den bisherigen Weltrekord für organische Photovoltaikmodule (OPV) von 13,1 Prozent übertrifft.
Im Hinblick auf Effizienz sind Tandem-Zellen und Silizium-Module kaum zu toppen, allerdings kommen sie auch mit verschiedenen Nachteilen: Sie sind schwer und starr und nicht ganz einfach zu recyclen. Eine Alternative wären organische Solarmodule, diese haben aber noch einen verhältnismäßig geringen Wirkungsgrad, allerdings sind sie biegsam und zudem transparent, wodurch sie sich in Fenster und Fassaden integrieren, in Innenräumen nutzen oder auf Feldern als Überdachungen einsetzen lassen. Zudem überzeugen sie auch mit einem günstigeren ökologischen Fußabdruck, denn die Herstellungsprozesse sind umweltfreundlicher und das Material besser zu recyclen.
Rekordverdächtige Solarmudle
Die Zahl der Woche vom 18.12.2023: 82.000
Intel, TSMC und Infineon wollen in Ostdeutschland mit Milliarden-Investitionen neue Chip-Fabriken errichten, massiv gefördert durch öffentliche Finanzhilfen, die allerdings gerade etwas auf der Kippe stehen. Ein kleines Problem könnte aber noch hinzukommen, nämlich die steigende Fachkräftelücke in der Halbleiterindustrie. Ebenso könnte dies auch das Ziel der EU und des European Chip Act gefährden, den Marktanteil der EU an der weltweiten Halbleiter-Produktion bis zum Jahr 2030 von 10 auf 20 Prozent zu verdoppeln.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Fachkräftelücke, das heißt die Zahl der Stellen, die bundesweit nicht durch passend qualifizierte Arbeitslose besetzt werden können, insgesamt von etwa 62.000 auf über 82.000 um 30 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft. Bei jeder zweiten Stelle, die gegenwärtig in besonders relevanten Berufen der Halbleiterindustrie nicht besetzt werden kann, werden Beschäftigte für fachliche Aufgaben gesucht, die in der Regel über eine Berufsausbildung verfügen. Aktuell fehlen in dieser Gruppe über 40.000 qualifizierte Bewerber; dies ist ein Plus von 49 Prozent gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021/22. Besonders groß und schnell wachsend ist der Bedarf an Fachkräften für die elektrische Betriebstechnik und in der Mechatronik. Zusätzlich fehlen Fachkräfte in der Schweiß - und Verbindungstechnik, in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung), der Automatisierungstechnik, technische Servicekräften für Wartung und Instandhaltung und Fachkräfte in der Metallbearbeitung. Die Fachkräftelücke liegt in diesen Berufen jeweils zwischen 2.000 und 4.000 Stellen.
Die Zahl der Woche vom 11.12.2023: 0,000 000 001

Was ist High-Tech? Laut dem Ökonom (finde den Fehler) Prof. Lars Peter Feld gehört die geplante Fabrik von Intel in Magdeburg nicht dazu. Das sagte er in der Talkshow von Markus Lanz am 5. Dezember 2023, bei der es auch um die gefährdeten Milliarden für industriepolitische Investitionsprojekte in der deutschen Halbleiterindustrie ging. Nun kann man von solchen Formaten halten was man will. Aber so einen Satz zu sagen, das ist schon interessant – um es mal vorsichtig auszudrücken. Hier kommt jetzt nämlich die Zahl dieser Woche ins Spiel, denn die Wafer, aus den denen nach bis zu 1000 Einzelprozessschritte über Monate Chips werden, bestehen aus ultrareinem Silizium. Ultrarein heißt: 1 Fremdpartikel pro 1 Mrd. Atome oder anders ausgedrückt 1 parts per billion (ppb), also ein Milliardstel bzw. 10−9 eben 0,000 000 001. Eher bekannt ist oft das parts per million (ppm), da das englische Billion im deutschen die Milliarde ist. Das hat schon zu Verwirrungen geführt.
Der Satz veranlasste Frank Bösenberg, Managing Director Silicon Saxony, zu einem wie er sagt Rant, zu deutsch Schimpftirade, auf LinkedIn. Dabei zählt er eben auch auf, dass in so einem Werk zum Beispiel
- Maschinen stehen werden, deren Einzelwert teilweise über 100 Mio EUR beträgt
- in dem die Luft so rein sein wird, dass man nur 1-10 Partikel mit einem Durchmesser 0,1-0,2 µm in 1 m³ Luft finden wird
- das schon wegen der Förderbedingungen (EUChipsAct) das erste seiner Art in Europa sein wird (first-of-a-kind)
Wenn das (und mehr) kein #HighTech sein soll. „WAS BITTE SOLL DENN DANN HIGHTECH SEIN?“ Diesen Worten kann ich mich nur anschließen.
Die Zahl der Woche vom 04.12.2023: 18 MΩ∙cm

18 MΩ∙cm – dabei handelt es sich um den spezifischen Widerstand von deionisiertem Wasser. Auf den ersten Blick hat diese Zahl scheinbar nicht viel mit Elektronik zu tun, beim zweiten Blick wird aber klar, dass es äußerst wichtig ist für unsere heutige (Mikro-)Elektronik. Deionisiertes Wasser kommt nämlich in großen Mengen in der Halbleiterherstellung zum Einsatz.
Dieses intensiv behandelte Reinstwasser mit sehr geringer elektrischer Leitfähigkeit weist weder die normalerweise im Wasser vorkommenden Salze noch organische Bestandteile auf. Neben der Halbleiterindustrie kommt es auch in der Pharmazie zum Einsatz. Große Halbleiterfertigungen können bis zu mehrere 10 Millionen Liter DI-Wasser am Tag verbrauchen, denn ein Wafer bei Leading-Edge-Technologien erfährt um die 100 Spülschritte über die monatelange Herstellungsphase integrierter Schaltkreise. Die Deionisation geschieht durch Bindung gelöster elektrisch geladener Inhaltsstoffe des Wassers an Kationen- oder Anionenaustauscherharze. Diese Harze befinden sich in Behältern, die das Wasser durchströmt. Viele Halbleiterhersteller haben in ihren Fabs eine eigene Anlage zur Herstellung von DI-Wasser. Achtung: DI-Wasser ist kein destilliertes Wasser.
Die Zahl der Woche vom 28.11.2023: 22,98

22,98 – dahinter versteckt sich die Atommasse von Natrium! Gerade im Bereich der (Auto-)Batterien sind diese gerade in aller Munde und wird von vielen als Speichertechnologie von morgen gehandelt. Natrium-Ionen-Batterien stellen eine alternative Energiespeichertechnologie dar, die auf der Verwendung von Natrium-Ionen als Ladungsträger basiert. Natrium kommt im Vergleich zu Lithium weitaus häufiger in der Erdkruste vor und ist zudem leichter zugänglich, was wiederum zu geringeren Materialkosten führt.
Zwar liegt die Energiedichte von Natrium-Ionen-Batterien mit 100-150 Wh/kg etwas unter der heutiger Lithium-Ionen-Batterien, doch bieten Natrium-Ionen-Batterien Vorteile in Bezug auf Sicherheit und Stabilität. Sie neigen weniger zu Überhitzung und haben ein geringeres Risiko für thermisches Durchgehen, was sie potenziell sicherer im Betrieb macht.
Ein weiterer positiver Aspekt von Natrium-Ionen-Batterien ist ihre Fähigkeit, in einem breiteren Temperaturbereich zu funktionieren. Dies macht sie für Anwendungen in extremen klimatischen Bedingungen attraktiv. Die Zyklenfestigkeit, ein Maß für die Lebensdauer der Batterie, ist vergleichbar mit der von Lithium-Ionen-Batterien und kann über 2000 Lade-/Entladezyklen erreichen.
Die Entwicklung von Natrium-Ionen-Batterien befindet sich noch in einem relativ frühen Stadium. Forschung und Entwicklung konzentrieren sich auf die Verbesserung der Energiedichte, die Verringerung der Ladezeiten und die Optimierung der Materialien und Herstellungsprozesse.
E-Mobility: Batterie und Sicherheit

Wie entstehen bessere E-Auto-Batterien und sind sie sicher? Bewährte und neue Batterietechnologien von Entwicklung bis Recycling, Brandschutz von Simulation über Materialien bis Batteriemanagement und Safety-Konzepten, sowie Testverfahren von EMV bis Sicherheit. Die Technologien dahinter finden Sie hier.

Die Zahl der Woche vom 20.11.2023: 92.000
Die letzten Jahre waren nicht einfach für die Messelandschaft: Corona stoppte viele liebgewonnene Termin im Kalender oder sorgte für Verschiebungen aller Art. Davon betroffen war vor allem die SPS, die gleich mehrere Absagen zu verkraften hatte – eine sogar extrem kurzfristig. Mancherorts wurde sogar der Stellenwert von Messen in Frage gestellt: zu teuer, zu wenig Ertrag lautet(e) der Vorwurf.
Umso schöner ist es jetzt zu sehen, dass SPS und productronica insgesamt 92.000 Besucher anlocken konnten (SPS: 50.000, productronica 42.000). Ohne den kurzfristigen bundesweiten Lokführerstreik und den damit einhergehenden erschwerten Anreisebedingungen hätten es vielleicht sogar noch mehr sein können. Entsprechend bzw. trotzdem zufrieden fallen auch die Nachberichte der Veranstalter aus. "Die 32. Ausgabe der SPS – Smart Production Solutions war in diesem Jahr ein voller Erfolg: Nicht nur die Zahlen der Aussteller und Fachbesucher zeigten ein signifikantes Wachstum der Messe in Richtung Vor-Corona-Niveau. Auch mit der Entscheidung, die Ausstellungsfläche um zwei neue Hallen zu erweitern, hat der Veranstalter Mesago Messe Frankfurt den richtigen Nerv getroffen", schreibt zum Beispiel die mesago. Zum Vergleich: zur letzten Vor-Coronaschen SPS 2019 kamen über 63.000, also doch deutlich mehr. Zum "Neustart" 2022 waren es nicht ganz 49.000.
Auch die Messe München scheint zufrieden, steht ihre Pressemitteilung unter der Überschrift "Rückkehr zur alten Stärke". Mit den 42.000 Besuchern lag die Messe für Elektronikfertigung nahezu auf dem Niveau von 2019 (43.697) und deutlich über dem mageren Ergebnis aus dem Jahr 2021 (19.520). Ich bin gespannt wie viele es bei der 2025-Ausgabe sein werden, immerhin feiert die Messe ihren 50. Geburtstag. Entstanden ist sie übrigens als "Ableger" der electronica. Mehr dazu finden Sie hier.
Alles zur productronica 2023: Highlights, Stimmen der Aussteller und mehr
Vom 14. - 17. November zeigt die productronic in München den neusten Stand der Elektronik-Fertigung. Hier finden Sie alle Beiträge rund um die Messe

Die Zahl der Woche vom 13.11.2023: 53.600.00
53.600.000 Tonnen – so viel Elektroschrott wurde 2019 laut Statista weltweit produziert. Geht man ein paar Jahre zurück, war die Schrottmenge noch um einiges geringer. So wurden 2010 noch 33,8 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert, seither stieg die Menge aber jedoch stetig an. Sieht man sich die Menge an Elektronik an, die uns mittlerweile täglich umgeben, wird dieser Schrotthaufen wohl auch in Zukunft weiter ansteigen.
Traurig dabei ist allerdings, dass nur rund 17 Prozent davon recycelt werden, dabei könnte ein Großteil verarbeitet, aufbereitet oder wiederverwendet werden. Gerade die Rohmaterialien wie Kupfer, Glas, Lithium etc. sind gefragt, allerdings lohnt es sich wirtschaftlich oft nicht.
Bei vielen Verbrauchern sowie auch bei Herstellern hat sich das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz verändert. Verbraucher kaufen etwa vermehrt gebrauchte Handys oder Elektrogeräte, während Unternehmen zunehmend auf eine nachhaltigere Produktion mit recycelten Materialien setzen.


Die Zahl der Woche vom 6.11.2023: 1.200.000
Gut ein Jahr ist es her, dass der Siegeszug von diversen KI-Tools mit ChatGPT seinen Anfang genommen hat. Gefühlt wird auf auf Social Media an jeder Ecke ein "KI"-Tool für jede noch so komplexe Aufgabe feilgeboten. Auch wir haben bereits an der ein oder anderen Stelle – mal mehr, mal weniger ernst – mit der KI herumexperimentiert. Was jedoch nicht vergessen werden darf, ähnlich wie eine einfach Suche bei Google Strom verbraucht und Kohlendioxid verursacht, ist das mit den KI-Antworten nicht anders. Große Cloud-Anbieter wie Microsoft, Google und AWS erhöhen jetzt schon ihre Investitionen in KI, da Chatbots, generative KI und andere Anwendungen immer beliebter werden, was die Nachfrage nach KI-Servern ankurbelt. Auch Elon Musks KI-Firma xAI hat mit Grok ein solches Tool vorgestellt.
Vor diesem Hintergrund schätzt TrendForce, dass die Auslieferungen von KI-Servern bis 2023 auf über 1,2 Millionen Einheiten ansteigen werden. Das entspricht einem Anstieg von 37,7 % im Jahresvergleich – und macht fast 9 % der gesamten Serverauslieferungen aus. Es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2024 um 38 % steigt, wobei der Anteil der KI bei 12 % liegen wird. Neben den GPU-Lösungen von NVIDIA und AMD entwickeln große CSPs zunehmend eigene ASIC-Chips. Google beispielsweise hat die Einführung seiner kundenspezifischen TPUs in KI-Servern mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 70 % beschleunigt. AWS beabsichtigt, bis 2024 mehr seiner kundenspezifischen ASICs einzuführen, und es wird erwartet, dass sich das Liefervolumen verdoppelt.
Übrigens: Laut Golem.de plant Microsoft Rechenzentren mit eigenen Atomreaktoren. Das kann man sich nicht ausdenken.

Die Zahl der Woche vom 30.10.2023: 18.000.000
Sie sind klein und oft unsichtbar eingebaut, helfen aber an vielen Stellen im Alltag. Die Rede ist von RFID-Etiketten. RFID steht für "Radio Frequency Identification". Dabei handelt es sich um eine Technologie, die Radiowellen nutzt, um Daten von einem Etikett (Tag) zu einem Lesegerät zu übertragen. Diese Etiketten können an verschiedenen Gegenständen angebracht werden und dienen zu deren Identifizierung und Verfolgung. RFID wird in vielen Branchen eingesetzt, unter anderem im Einzelhandel, in der Logistik und im Gesundheitswesen. Sie bietet eine effizientere und häufig automatisierte Alternative zum Scannen von Barcodes.
Laut IDTechEx werden im Jahr 2019 18 Millionen Stück produziert - Tendenz steigend. IDTechEx schätzt, dass es 2025 bereits 55 Millionen Stück sein werden. Das Problem: Die Geräte basieren auf einem Schaltkreis mit einem Mikrochip und einer Antenne, die in der Regel in einen Aufkleber eingebettet sind, der auf das Papieretikett geklebt wird. Aufgrund der Mischung aus Papier, Metall und Silizium sind sie nicht recycelbar und landen in der Regel auf der Mülldeponie.
Um dem entgegenzuwirken, hat das Start-up Pulpatronics eine chiplose, papierbasierte Version eines RFID-Tags entwickelt. Das Start-up schätzt, dass seine Etiketten den Kohlendioxidausstoß im Vergleich zu herkömmlichen RFID-Etiketten um 70 Prozent reduzieren und gleichzeitig die damit verbundenen Kosten für Unternehmen halbieren. Die ganze Geschichte finden Sie hier.
PulpaTronics entwickelt RFID-Etiketten aus Papier für den einmaligen Gebrauch
Die Zahl der Woche vom 23.10.2023: 20 W

Man kann sich das Gehirn ein bisschen wie einen Supercomputer vorstellen, der mit einer extrem hohen Anzahl an Prozessoren ausgestattet ist – rund 86 Milliarden Neuronen. Diese Neuronen sind die Grundbausteine des Gehirns und kommunizieren über etwa 100 Billionen Synapsen miteinander.
Die Datenübertragung erfolgt durch komplexe elektrische und chemische Prozesse. Wenn ein Neuron aktiviert wird, sendet es elektrische Signale entlang seiner Axone, und an den Synapsen werden chemische Botenstoffe freigesetzt, um die Signale auf das nächste Neuron zu übertragen. Das Gehirn arbeitet parallel, ähnlich wie moderne Supercomputer mit vielen Kernen. Es kann Hunderte von Billionen Operationen pro Sekunde durchführen, wobei die Geschwindigkeit der Signalübertragung bis zu 120 Metern pro Sekunde betragen kann.
Die Informationsverarbeitung im Gehirn ist nicht nur auf Rechenleistung beschränkt. Es kann Muster erkennen, kontextuelle Zusammenhänge verstehen, Emotionen verarbeiten und Erinnerungen speichern. Dieser multifunktionale Ansatz spiegelt sich in der beeindruckenden Vielseitigkeit des menschlichen Geistes wider.
Interessanterweise verbraucht dieses biologische Supercomputing-Wunder nur etwa 20 Watt Energie. Trotz dieser vergleichsweise niedrigen Leistungsaufnahme ist das Gehirn äußerst effizient und in der Lage, eine erstaunliche Vielfalt an Aufgaben zu bewältigen. Im Vergleich: Heutige Grafikprozessoren, die oftmals im Zusammenhang verwendet werden, brauchen oftmals 200 bis 300 Watt.
Mit künstlicher Intelligenz versucht man heute das Gehirn nachzubauen, allerdings stellt die Leistung der Prozessoren oftmals noch ein Problem dar. Diesem Problem hat sich ein Team von der TU Berlin und des MIT gewidmet und ein VCSEL-Lasersystem für neuromorphes Rechnen entwickelt. Der Chip ist 100-mal energieeffizienter und 20-mal mehr Rechenpower pro Fläche besitzen.
Das Gehirn erklärt

Die Zahlen der Woche vom 16.10.2023: 7865 und 41
Nokia hat Anfang Oktober bekannt gegeben, dass es zwei neue Weltrekorde in der optischen Unterwasserübertragung aufgestellt hat, die laut Unternehmen „die nächste Generation der optischen Netzwerkausrüstung prägen werden.“
Der erste ist ein neuer optischen Geschwindigkeitsrekord für transozeanische Entfernungen: Forschern der Nokia Bell Labs ist es im optischen Testzentrum in Paris-Saclay, Frankreich, gelungen, mit einer einzigen Lichtwellenlänge eine Datenrate von 800 Gbit/s über eine Entfernung von 7865 km zu demonstrieren. Diese Entfernung ist doppelt so groß wie die, die derzeit mit Geräten bei gleicher Kapazität übertragen werden kann.
Der zweite Rekord wurde von Nokia Bell Labs und der Nokia-Tochter Alcatel Submarine Networks (ASN) aufgestellt, die mit einem ungetakteten C-Band-Übertragungssystem einen Nettodurchsatz von 41 Tbit/s über 291 km erreichten. Ungetaktete C-Band-Systeme werden üblicherweise eingesetzt, um Inseln und Offshore-Plattformen untereinander und mit dem Festland zu verbinden. Der bisherige Rekord für diese Art von Systemen lag bei 35 Tbit/s über die gleiche Entfernung.
Höherer Baudrate als Schlüssel
Nokia Bell Labs und Alcatel Submarine Networks haben beide Weltrekorde durch eine Technologie mit höherer Baudrate erzielt – ohne Details zu nennen. Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse hinter den beiden Rekorden haben Nokia und ASN am 4. und 5. Oktober auf der European Conference on Optical Communications (ECOC) in Glasgow präsentiert. Sylvain Almonacil, Forschungsingenieur bei Nokia Bell Labs, kommentierte: „Mit diesen höheren Baudraten können wir die meisten Kontinente der Welt direkt mit einer Kapazität von 800 Gbit/s über eine einzige Wellenlänge verbinden. Bisher waren solche Entfernungen für diese Kapazität undenkbar.“
Die Baudrate gibt an, wie oft pro Sekunde ein optischer Laser ein- und ausgeschaltet wird, also "blinkt". Höhere Baudraten bedeuten einen höheren Datendurchsatz und werden es zukünftigen optischen Systemen ermöglichen, die gleiche Kapazität pro Wellenlänge über viel größere Entfernungen zu übertragen. Bei transozeanischen Systemen werden diese höheren Baudraten die Entfernung verdoppeln, über die die gleiche Kapazität übertragen werden kann.

Die Zahl der Woche vom 09.10.2023: 0,000000000000000001
Vergangene Woche wurden wie jedes Jahr die Preisträger des Nobelpreises bekanntgegeben. Sowohl der Nobelpreis für Chemie als auch der für Physik haben mit der Elektronik zu tun. In der Chemie wurde die Forschung rund um Quantum Dots ausgezeichnet, die unter anderem verbesserte LEDs ermöglichen. Der Nobelpreis für Physik dagegen ging nach Deutschland an Ferenc Krausz, den Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und seine Forschung rund um die Attosekunde.
Von seiner Forschung profitiert auch die Elektronik. Mit den extrem kurzen Laserblitzen haben die Forscher um Ferenc Krausz viele neue Einblicke in das Verhalten von Elektronen gewonnen. So beobachteten sie Elektronen beim quantenmechanischen Prozess des Tunnelns. Dabei durchdringen die Ladungsträger eine Energiebarriere, die sie nach den Gesetzen der klassischen Physik nicht überwinden könnten. Der quantenmechanische Tunneleffekt wird zum Beispiel in Rastertunnelmikroskopen und in Flash-Speichern genutzt, die zum Beispiel in USB-Sticks Daten speichern. Ein besseres Verständnis des Tunneleffekts kann helfen, seine technische Anwendung zu verbessern.
Inzwischen verfolgen Physiker die Bewegung der Elektronen auch in Metallen. Sie haben zum Beispiel beobachtet, wie schnell die Elektronen einzelne Atomlagen durchqueren. Solche Erkenntnisse helfen, schnellere elektronische Schaltelemente zu entwickeln. Eine ausführliche Erklärung zur Attosekunden-Forschung und der Elektronik haben wir hier zusammengefasst.
Die Max-Planck-Gesellschaft erklärt die Attosekunde

Die Zahl der Woche vom 02.10.2023: 260.000
260.000 – soviele Roboter sind mittlerweile nur in der deutschen Industrie im Einsatz, was einem Plus von 5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Zahlen gab die International Federation of Robotics jetzt bekannt. Es gibt noch weitere gute News für Deutschland: Deutschland hat in Europa den größten operativen Bestand an Industrierobotern und konnte zudem die Produktion von Industrierobotern um 20 % auf über 36.000 steigern. Außerdem positiv ist die gute Entwicklung von Low-Cost-Robotern in Deutschland.
Zur Roboter-Weltmacht stieg endgültig China auf. Laut IFR wächst der Robotermarkt in China "dramatisch": Hatten die Neuinstallationen im Reich der Mitte 2012 noch einen Anteil am Weltmarkt von 14 %, so hat dieser Wert 2022 nun 52 % erreicht. Das heißt: Jeder zweite neue Industrieroboter wurde in China in Betrieb genommen.
Insgesamt fällt auf, dass Industrieroboter gerade dort boomen, wo Arbeitskräfte fehlen. Starke Zuwächse sieht die IFR im Bereich der professionellen Servicerobotik: Besonder deutlich wird das im Bereich der Hotellerie und Gastronomie, wo die Zahl der eingesetzten Systeme 2022 und satte 125 % zugelegt hat auf 24.500 Systeme. Der Bereich Transport und Logistik folgt mit 44 % Zuwachs auf 86.000 Systeme und Landwirtschaft mit 18 % Plus auf 8.000 Roboter.
Die Details des IFR-Jahresberichts im Video

Die Zahlen der Woche vom 25.09.2023: 0,2 g
Nahezu jeder nutzt Sie und ohne kommt man fast nicht mehr aus: die Suchanfrage bei einer Suchmaschine. Die Auswirkungen auf die Umwelt sieht man aber nicht direkt, aber jedes Mal, wenn die Entertaste gedrückt wird, entsteht CO2. Nach Angaben von Google aus dem Jahr 2019 ein CO2-Fußabdruck von 0,2 g pro Suchanfrage.
Google versucht mit verschiedenen Mitteln den CO2-Ausstoß zu verringern und konnte die Menge von rund 13,6 Millionen Tonnen (2018) auf 10,3 Millionen Tonnen (2023) verringern. Der Techkonzern setzt dazu auf drei Prinzipien:
- Carbon Reduction: Reduzierung der Emissionen in Geschäftstätigkeit und Wertschöpfungskette
- Carbon-free Energy: Förderung von kohlenstofffreier Energie
- Carbon Removals: Reduzierung der Restemissionen durch Kohlenstoffabbau
In Anbetracht aktueller und künftiger Entwicklungen hinsichtlich KI und steigender Zahl an Suchanfragen, sind diese Maßnahmen auch notwendig, um den CO2-Ausstoß unter Kontrolle zu halten.

Die Zahlen der Woche vom 18.09.2023: 0,956 und 2.573
Auf der Suche nach der Zahl der Woche sind uns gleich zwei Kandidaten ins Auge gefallen, die beide einen Rekord aufgestellt haben. Da wir uns nicht entscheiden konnte, haben wir einfach beide aufgenommen. Den Anfang macht die 2573, wobei es in diesem Fall um gefahren Kilometer mit einem E-Auto geht. Das klingt erstmal nicht so spannend, allerdings ist dies der TU München mit nur einer Akkuladung gelungen! Mit ihrem modifizierten Elektroauto „muc022“ stellte das TUfast Eco Team damit einen Guinness-Weltrekord auf. Durch eine verbesserte Aerodynamik, Leichtbau und einen größeren Akku von 15,5 Kilowattstunden erreichten sie diese Reichweite.Wie lange der Versuch dauerte und wie sich das Team vor schlechtem Wetter schützte.
Einen weiteren Rekord stellten Studierende der ETH Zürich und der Hochschule Luzern auf. Ihr selbstgebauter Elektrorennwagen Mythen beschleunigte in nur 0,956 Sekunden und 12,3 Metern von 0 auf 100 km/h. Dabei mussten sie unter anderem Probleme mit der Aerodynamik lösen. Wie ihnen das gelang und wie schwer das Auto am Ende noch war, lesen Sie im ausführlichen Beitrag.

Die Zahl der Woche vom 11.09.2023: 205
Gleich mehrere Zahlen spielen diese Woche eine Rolle, allerdings gebührt dem Cyber 205 das Rampenlicht. So hieß hieß der erste Supercomputer, den die damalige Universität Karlsruhe (heute KIT) 1983 anschaffte. Er hatte eine Rechenleistung von bis zu 800 MegaFLOPS. Zum Vergleich: Die Leistung eines heutigen Durchschnitts-PCs bemisst sich bereits in GigaFLOPS, also tausendmal mehr. Der aktuelle „Hochleistungsrechner Karlsruhe“ (HoreKa) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bringt es sogar auf 17 PetaFLOPS, was der Leistung von mehr als 150 000 Laptops oder rund 21 Millionen Anlagen vom Typ Cyber 205 entspricht. Bei seiner Inbetriebnahme Mitte 2021 gehörte HoreKa – der aktuelle Supercomputer des KIT – zu den 15 leistungsfähigsten Rechnern Europas und landete auf Platz 52 der Liste der 500 schnellsten Rechner der Welt (Top 500). Platz 1 der Top 500 ist der Frontier am Oak Ridge National Laboratory. Er bringt es in der Spitze (Rpeak) auf 1679,82 PFlop/s.
Am Donnerstag, 14. September 2023, feiert das KIT 40 Jahre Hochleistungsrechnen in Karlsruhe.
Ein Flop in Bezug auf die Leistung eines Computers bezieht sich auf die Anzahl der Floating-Point-Operationen pro Sekunde (FLOPS), die ein Computer ausführen kann. Rechenoperation, mit Gleitkommazahlen werden benötigt, um mit gebrochenen Zahlen oder Zahlen in größeren Zahlenräumen rechnen zu können. FLOPS ist eine Maßeinheit, die verwendet wird, um die Leistungsfähigkeit eines Computers zu messen, insbesondere in Bereichen, die Floating-Point-Berechnungen erfordern, wie z.B. wissenschaftliche Berechnungen. Je höher die Anzahl der FLOPS, desto schneller und leistungsfähiger ist der Computer.

Die Zahl der Woche vom 04.09.2023: 3,14159265358979323846...
Die Kreiszahl Pi ist eine faszinierende mathematische Konstante die in vielen Anwendungen eine Rolle spielt. Ihr Wert wurde im Laufe von Jahrhunderten immer genauer berechnet. Heute wird er oft auf 3,14159 gerundet und ist in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik weit verbreitet. Ein Ende ist jedoch noch nicht in Sicht und sie bleibt ein grundlegendes Element unseres Verständnisses der Welt um uns herum. Pi ist nicht nur in der Wissenschaft von Bedeutung, sondern zeigt auch, wie Mathematik und Alltag miteinander verflochten sind.
Die Geschichte von Pi reicht weit zurück. Bereits in der Antike befassten sich griechische Mathematiker wie Archimedes mit der näherungsweisen Bestimmung des Wertes von Pi. Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer präzisere Annäherungswerte gefunden und im 19. Jahrhundert wurde Pi sogar auf Millionen von Dezimalstellen berechnet.
Die Begeisterung für die Kreiszahl Pi ist weit verbreitet und reicht über alle Altersgruppen und Bildungsstufen hinweg. Schon in der Grundschule lernen Schülerinnen und Schüler die Bedeutung von Pi und wie man es in einfachen Berechnungen anwendet. Fakt am Rande: Jedes Jahr am 14.3. wird der Pi-Day gefeiert. Das Datum wurde gewählt, weil in den USA das Datum 3/14 geschrieben wird und die ersten drei Ziffern von π ebenso 3,14 sind.
Karriere in der Elektronik: Welche Möglichkeiten es gibt und was sich verdienen lässt

Entdecke die Welt der Elektronikkarriere! Für Berufsanfänger bieten sich vielfältige Chancen: Unser neuer Schwerpunkt zum Thema Karriere informiert über attraktive Berufsbilder, Bildungsmöglichkeiten, und Aufstiegsmöglichkeiten in der Elektronikbranche. Unsere umfassende Seite gibt wertvolle Einblicke und hilfreiche Ratschläge, um deine Karriere in der Elektronik erfolgreich zu starten. Egal ob du Interesse an der Elektronikentwicklung, der Systemintegration oder der Forschung hast, hier findest du die Informationen, die du benötigst, um in diesem dynamischen und zukunftsorientierten Bereich durchzustarten.

Die Zahl der Woche vom 28.08.2023: 37.600
Im Jahr 2022 befanden sich an den Hochschulen in Deutschland 205.300 Personen in einem laufenden Promotionsverfahren - rund 2 % mehr als im Vorjahr. Davon waren 37.600 (18 %) Studierende auf dem Weg zum Dr.-Ing. Damit lagen die Ingenieurwissenschaften mit auf Rang 3 nach Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (26 %) und Mathematik/Naturwissenschaften (23 %), so das Statistische Bundesamt Destatis. Mit vier von fünf Promovierenden (78 %) lag der Männeranteil in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften am höchsten und deutlich über dem Durchschnitt aller Fächer (52 %). Das Durchschnittsalter der Promovierenden betrug 30,3 Jahre, bei männlichen Promovierenden lag es mit 30,7 Jahren fast ein Jahr höher als das von weiblichen Promovierenden mit 29,9 Jahren. Mit jeweils 4 % der Promovierenden in Deutschland führten vier Hochschulen 2022 die Liste mit den meisten laufenden Promotionsvorhaben an: die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (mit jeweils 8.900 Personen), die Technische Universität München (8.500) und die RTHW Aachen (7.300).

Die Zahl der Woche vom 21.08.2023: 4·109 A/cm²
Das ist die theoretisch mögliche Stromdichte, die Carbon Nanotubes (CNTs) transportieren können. Sie liegt drei Größenordnungen über der von Kupfer. Für Kupfer liegt aufgrund von Elektromigration eine Grenze bei etwa 106 A/cm². Bei der Elektromigration verursacht der Stromfluss ein „Mitreißen“ von Kupferatomen, die dann irgendwo im Leiter wieder abgelagert werden. So können Löcher und Kurzschlüsse entstehen. Aber CNNTs haben noch andere Vorteile: Sie haben eine sehr hohe Zugfestigkeit, eine hohe thermische Leitfähigkeit und einen kleinen Temperaturkoeffizienten.
Ein zukünftiger Markt für CNTs könnte in der Energiespeicherung liegen. Sie dienen als leitfähiges Additiv für beide Batterieelektroden. Schon ein geringer CNT-Anteil kann die Energiedichte deutlich steigern. Natürlich sorgen sie für eine bessere Leitfähigkeit, aber auch ihre mechanischen Eigenschaften sind wichtig. Sie ermöglichen eine bessere Verankerung, sodass sich dickere Elektroden realisieren lassen. Auch steigt der Temperaturbereich für den Energiespeicher. Dies alles erhöht die Lebensdauer der Batterie deutlich.
Was sind Carbon Nanotubes?
Carbon Nanotubes (CNTs) sind lange, röhrenförmige Moleküle, die aus einzelnen Schichten von Kohlenstoffatomen bestehen. Sie sind eines der Allotrope des Kohlenstoffs, zusammen mit Graphit, Diamant und Fullerenen. Sie haben eine hervorragende Zugfestigkeit, eine hohe elektrische sowie Wärmeleitfähigkeit und sind zudem sehr leicht.
Aufgrund dieser Eigenschaften lassen sie sich in verschiedenen Gebieten einsetzen:
- Elektronik: CNTs können zur Herstellung von Transistoren, Batterien und anderen elektronischen Geräten verwendet werden.
- Verbundwerkstoffe: CNTs können zu anderen Werkstoffen hinzugefügt werden, um deren Festigkeit, Leitfähigkeit und andere Eigenschaften zu verbessern.
- Medizin: CNTs können zur Medikamentenverabreichung, zur Herstellung von Sensoren und zur Reparatur beschädigter Gewebe verwendet werden.
- Energie: CNTs können zur Energiespeicherung, zur Stromerzeugung und zur Kraftstoffherstellung verwendet werden.

Die Zahl der Woche vom 14.08.2023: 120 MJ/kg
So hoch kann die Energiedichte von Wasserstoff sein. Er hat damit die höchste Energiedichte aller Kraftstoffe. Gleichzeitig hat Wasserstoff eine sehr niedrige Dichte von nur 0,08375 kg/Nm³ bei normalen Temperatur- und Druckbedingungen (NTP, 20 °C, 1,01325 bar = 1 atm). Als das leichteste bekannte Gas nimmt ein Kilogramm Wasserstoff ein wesentlich größeres Volumen ein als jedes andere Gas, was zu einer äußerst niedrigen volumetrischen Energiedichte von etwa 0,01 MJ/L bei NTP führt.
Eine der größten Herausforderungen bei Wasserstoff ist, trotz seiner attraktiven Energieeigenschaften, die schwierige Lagerung und der Transport. Wegen der geringen Dichte von Wasserstoff müssen große Mengen des Gases auf hohe Drücke komprimiert oder bei kryogenen Temperaturen verflüssigt werden, um ausreichende Mengen zu speichern. Der Großteil des heute gespeicherten und transportierten Wasserstoffs wird unter Druck oder in verflüssigter Form gelagert. Die dafür notwendigen Drücke liegen bei 100 bis 700 bar, die Temperaturen entsprechen dem Siedepunkt des Gase bei -253 °C.

Die Zahl der Woche vom 07.08.2023: 29.562.346.600
29.562.346.600 Euro: So hoch etwa sind die Investitionen im Halbleiterbereich 2023, über die wir auf all-electronics berichtet haben. Diese Zahl umfasst Investitionen in den Bau von neuen Fertigungsanlagen und die Erweiterung von bereits bestehenden Produktionsanlagen. Hinzu kommen noch Kooperationen verschiedener Unternehmen, oftmals aus dem Automotive-Bereich, mit Halbleiterherstellern. Hierzu zählen etwa:
- Bosch investiert in Testzentrum in Malysia
- Analog Devices baut Fab in Oregon aus
- Vitesco sichert sich SiC-Kapazitäten von Rohm
- Infineon erweitert Produktion in Malaysia
Die Summe spiegelt nicht die genaue Menge aller globalen Halbleiterinvestionen wieder, aber sie ist ein guter Indikator für die Größen, in denen Halbleiterunternehmen planen und wie umtriebig die Branche derzeit ist. In den letzten beiden Jahren stieg die Nachfrage nach Wide-Bandgap-Halbleitern, insbesondere SiC, enorm an. Vor allem Tier1-Zulieferer und OEMs sind auf Halbleiter-Bauteile angewiesen und versuchen sich (SiC-)Kapazitäten zu sichern. Die Halbleiterhersteller wiederrum reagieren aufgrund der Kooperationen damit, ihre Kapazitäten weiter auszubauen. Zusätzlich profitieren Halbleiterhersteller gerade auch noch von der Energiewende, wo ebenfalls Halbleiter gebraucht werden.

Die Zahl der Woche vom 31.7.2023: 75.000.000
75 Millionen Tonnen. Diese Menge wird für die jährliche Produktion von Elektroschrott bis zum Jahr 2031 prognostiziert. Zu den weggeworfenen Gegenständen gehören Einweg-Vapes, Handys, Laptops, MP3-Player, Stecker und Batterien. Fakt am Rande: Das wachsende Phänomen der Einwegdampfer bedeutet, dass allein in Großbritannien 1,3 Millionen dieser Geräte weggeworfen werden – jede Woche!
Um auf diese problematische Entwicklung hinzuweisen – und natürlich für das eigene Marketing – hat das Formel-E-Team Envision Racing Ende Juli, am Vorabend des E-Prix-Rennens im ExCeL in London, sein fahrtüchtiges Formel-E-Gen3-Auto "Recover-E" vorgestellt. Das besondere dabei: es besteht nahezu vollständig aus Elektroschrott.
Zu diesem Zweck hat sich das Team mit dem britischen Künstler und Designer Liam Hopkins zusammengetan, um ein Auto zu entwerfen und zu bauen, das ausschließlich aus elektronischen Produkten besteht, die vom britischen Technologieunternehmen Music Magpie und von Schulkindern gespendet wurden. Mit dieser Kampagne möchte das Team das Bewusstsein für die Auswirkungen von Elektroschrott auf den Menschen und für die Notwendigkeit der Wiederverwendung und des Recyclings alter Elektrogeräte schärfen.